25. Januar 2013

Portugal: heisse Französinnen und ein steifer Scheitel

Es regnet. Heftig. Also genau das richtige Wetter für einen Friseurbesuch. „Barbearia Garrett“ steht an der Tür, ein älterer Herr daneben; wohl der Barbier. Sein Salon ist leer, ich bin der einzige Kunde. Das Gestühl und das Ambiente ist etwa gleich alt wie der Meister. Er beginnt beherzt mit den Schneidarbeiten. Derweilen sitzt Frau G. auf dem Wartebänklein an der Rückwand und blättert sich durch eine Tageszeitung.

Dann hält der Meister einen Spiegel hinter meinen Kopf und ich darf sein Werk bestaunen. Ich trage nun einen geleckten Haarschnitt und einen strengen Seitenscheitel. Wie ein Chorknabe.

Es regnet immer noch, meine neue Frisur ist in Gefahr! Gleich gegenüber vom Friseursalon lockt das „Cafe Safari“. Zu wahr um schön zu sein - also hinein. Das Lokal zeichnet sich durch die völlige Abwesenheit von Ästhetik aus. Möbel aus den 60-er Jahren, handgeschrieben Plakate werben für irgendwelche Speisen und im Fernseh läuft Fussball. Hier gefällt’s uns. Wir bestellen „Francesinha“ - Französinnen.

Francesinha sind bloss ein Stapel aus verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten, abwechselnd mit geröstetem Brot zu einem Block geschichtet. Alles mit Käse überbacken und einer speziellen Sauce aus Portwein, Bier, Senf, Chilli und allerlei Unbekanntem übergossen. Sie ist vielleicht etwas stämmig, die Französin. Aber gut.

24. Januar 2013

Portugal: dunkle Wolken und kalte Füsse

Wenn man in unserem Hotelzimmer aus dem Fenster schaut, sieht man – Fenster! Und wenn man senkrecht nach oben schaut, erblickt man den Himmel. Regen tropft mir ins Gesicht.

Das Frühstücksbuffet ist ein Rechtsdreher; Teller-Müesli-Kaffee-Saft-Brot-Wurst-Kuchen. Dann ein grandioser Rundblick über die Dächer der Altstadt. Draussen treibt der Wind Wolkenfetzen über den Himmel. Regen, kurz darauf Sonnenschein.

Wir machen einen ersten Stadtrundgang. Mit der Metro fahren wir an den Douro, den Fluss unterhalb der Altstadt. Das heisst; wären wir, wenn wir in die richtige Metro eingestiegen wären! Also fahren wir halt zum Bahnhof Campanhã im Osten der Stadt. Von da schlendern wir durch ein moderiges Quartier hinunter zum Douro. Brücken schauen.

Grosse Brücken und eisiger Wind. Die berühmteste Brücke ist die „Ponte Dom Luís I“. Eine zweigeschossige Bogenbrücke aus genietetem Gusseisen. Gebaut wurde sie in den 1880-er Jahren vom Belgier Théophile Seyrig. Und nicht vom Eiffel, wie alle herum erzählen.

Vom Meer her kommen schon wieder die nächsten dunkeln Regenwolken. Es beginnt zu tröpfeln und wir flüchten uns in eine Hafenbar.

23. Januar 2013

Portugal: ein Nichtschwimmer-Flug

Am späten Nachmittag easyjetten wir vom Euroairport Basel-Mulhouse los. Schon nach kurzer Zeit durchstossen wir die trübgraue Nebelsauce.

Die Matrosen präsentieren uns in einer Pantomimenvorführung die Notausgänge und die Handhabung der Schwimmwesten. Es scheint sich hier um einen "Nichtschwimmer-Flug" zu handeln.

Wir fliegen der untergehenden Sonne entgegen; können sie aber einfach nicht einholen. Wie ein Köter, der kläffend dem Postauto hinterher rennt.
Ich schlafe eine Stunde in gekrümmter Quetschhaltung. Über den Pyrenäen weckt mich der Hunger und Frau G. Fertig geschnarcht - jetzt wird gegessen. Ich krame belegte Brote, Kuchen, Früchte und Getränke hervor. Sollen sie doch nur gucken, dieser Billigflug-Pöbel.

Es ist bereits stockfinster, als wir am "Aeroporto Porto Francisco Sá Carneiro" aufschlagen. Ein schöner, neuer Flughafen. Mit der Metro fahren wir direkt bis zu unserem Hotel. Kaum sind wir da, beginnt es heftig zu unwettern. Im Fernsehen läuft RTL. Schön hier.

22. Januar 2013

mit dem Velo nach Portugal

Ich war noch nie in Portugal. Aber ich kenne José; und der kommt von da. Und wegen diesem José ermute ich, dass es bis Portugal gar nicht so weit ist, denn er kommt jeden Tag mit dem Velo zur Arbeit.

oder so.
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21. Januar 2013

ab nach Portugal

Demnächst reisen wir nach Porto. Porto ist die Hauptstadt des Distrikts Porto in Portugal. Berühmt ist Porto für den Portwein, den Regenreichtum und die vielfältigen Innereiengerichte. Porto liegt ganz am Rande, um nicht zu sagen, am Ende von Europa. Manche sagen auch "anus mundi" dazu ...

In Porto möchte ich die üblichen Sachen unternehmen: Eine Wurst essen, ein Automuseum anschauen und auf einen Turm steigen. Sonst nichts, bloss reptilienhaft an der Wintersonne sitzen und in Büchern lesen.
Ich habe eine Flug und ein Hotel mitten im Stadtzentrum gebucht; beides ausgesprochen preiswert. Im Prospekt sieht das Hotel schonmal ganz toll aus; es hat zwei Betten, fliessend Wasser und Fenster.
Wenn wir da sind und ich mag, werde ich reiseberichten. Wenn nicht, nicht.

Hier könnt ihr zwischenzeitlich ja mein Interview mit "koffer-fuer-handgepaeck.de" lesen.
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