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18. August 2014

neulich im Sommer

Neulich, ein lauer Abend und scharfe Pizza – so richtig romantisch. So war‘s zumindest geplant. Doch der Abend lauerte nicht. Es roch nach nassem Asphalt und aus der Gartenwirtschaft gegenüber Gekicher von unter dem Sonnenschirm.

Es seicht in Strömen. Sommer 2014.
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26. Juli 2014

indianischeste Lebensweisheit

Neulich begegnete ich einer sehr sinnigen Lebensweisheit aus Indianien:

Da muss man sich halt nicht fragen, weshalb die meisten Indianer ausgestorben wurden?

4. Juli 2014

du kannst "Sie" sagen

Neulich war ich erwerbshalber auf einer Baustelle im Basel. Also weit weg von meiner bergigen Heimat und in einer richtigen Metropole. Das hört sich jetzt erstmal schlimm an, war es aber gar nicht. Der Beton floss und die Eingeborenen waren sehr nett und zutraulich. Alles gut.

Aber eines kann ich bis heute nicht kopfen: Alle haben zu mir „Sie“ gesagt. Warum? Ich habe denen doch nichts getan. Und einer hat sich sogar mit „Herr Meierle“ vorgestellt.
«Du hast aber einen schönen Vornamen - kommt das von Herrmann?» hab ich ihn gefragt. Er schaute angewidert.
Schon eine exotisches Welt, dieses Basel...

2. Juni 2014

Kinder könnten doch wiederverwendet werden

Neulich fand ich ein Kind. Es stand weinend am Strassenrand und sein Velo war kaputt und vom Kinn saftete Blut.
Verdammte Wegwerfgesellschaft, dachte ich. Wegen den paar Blessuren muss man den kleinen Kerl doch nicht gleich aussetzen! Das heilt doch von selber, und dann läuft der doch wieder wie neu...

29. März 2014

unerfundene Sachen, odr so

Neulich im Zug vom Rom nach Giswil. Als ich so untätig vor mich hin dümmelte, fiel mir auf, wie viele tolle Sachen noch gar nicht erfunden worden sind. Zum Beispiel: Pizza in Konservendosen.

Ich täte sie „Pizza Costa Concordia“ nennen. Mit Meeresfrüchten, Grünalgen und Feigling drauf, odr so.

13. März 2014

die Hoffnung stirbt zuletzt

Er sei zurzeit wieder einmal in einem in einem Beschäftigungsprogramm, sagte mein alter Kumpel. Sechs Monate „beruflichen Integration“ und „sinnvolle Tagesstruktur für Stellensuchende“ muss er über sich ergehen lassen. Also im Arbeitslager für Arbeitslose.
Jetzt muss man wissen, hier bei uns in Obwalden beträgt die Arbeitslosenquote etwa 0.9%. Arbeitslose sind eine exotische Spezies, seltener als Blauschnabelrebhühner und Fickbetrüger. Und wenn man von den Arbeitslosen jetzt noch alle entfingerten Pianisten und blinden Piloten abzählt, bleiben bloss noch einige Alkoholisten übrig. Und mein Kumpel!
Er besucht nun schon zum sechsten Mal den Kurs „richtig bewerben“. Vielleicht klappt es ja diesmal. Und wer jetzt denkt, er sei arbeitsscheu oder und eine Last, der irrt. Sorgt er mit seiner Arbeitslosigkeit doch für das Einkommen von einem halben Dutzend …gogen und …peuten. Ohne solche Leute wie ihn wäre die nämlich alle arbeitslos.

27. Februar 2014

geteiltes Leid ist Scharlach

Neulich traf ich an der Wursttheke eine Bekannte. Sie erzählte mir, dass sie mit ihrer Brut zum Doktor müsse. Die Kinder hätten Scharlach. Die Symptome seien eindeutig; eines habe Fieber, das andere rote Tupfen am Bauch.
Meine Frage, ob denn die typischen Scharlachsymptome nicht bei ein und demselben Patienten vorkommen müssten, überhörte sie!

Ich hielt trotzdem etwas Abstand zu den Gofen, ich will mich ja nicht anstecken.

10. Februar 2014

Sommer in Sotschi

Während alle Welt zuschaut, wie in den Bergen hinter Sotschi geolympt wird …

… wirbt man in der Stadt bereits eifrig für die kommende Sommersaison.

30. Januar 2014

Enten pressen

Gemeinhin gelten die Franzosen ja als Feinschmecker. Mit Lust vertilgen sie allerhand sonderbares Getier, welches sie auf vielfältige Art und Weise mundfertig machen. Und dazu benützen sie auch abstruse Gerätschaften. Neulich habe ich so ein Teil gesehen, das wohl kaum jemand kennt: Eine "Entenpresse"
Mit der Entenpresse werden, wie es manche schon ahnen, Enten gepresst - um „Blutente“ zuzubereiten. Oder „Canard à la Rouen“, wie der Franzos sagen tut.

Wer auch einmal Blutente kochen möchte; hier das Rezept: Zuerst braucht man eine erwürgte Ente. Eine konventionell tot gemachte, der man einfach den Kopf abgehauen hat, geht nicht. Nein, denn die würde ausbluten und das will man ja unbedingt verhindern. Denn das Blut soll drin bleiben und das Entenfleisch schön rot färben.
Also - den erstickten Vogel wie gewohnt allseitig anbraten, aber nur kurz. Dann das halbgare Fleisch vom Gerippe säbeln. Und jetzt - jetzt kommt die Entenpresse zum Einsatz. Man stopft den übrig gebliebenen Kadaver in das daumenschraubenähnliche Gerät und dreht an der Spindel. Die Knochen knacken und kurz darauf beginnt unten der Blutsaft herauszutropfen. Und um genau diesen geht es bei dem Gericht. Man verwendet ihn als Sauce zum Entenfleisch. Es soll délicieux schmecken.
Soll nicht nochmal einer sagen, die Franzosen seien bloss üble Froschfresser und Schneckenlutscher...

21. Januar 2014

Andermatt liegt weit hinter Albanien

Neulich präsentierte die amerikanische Tageszeitung „The New York Times“ ihre „52 Orte, wo man hin muss“. Ansich nichts Besonderes, die Liste beginnt mit den üblichen Kandidaten: 1. Kapstadt, 2. Christchurch, 3. Kalifornien. Und dann auf Platz 4 Albanien, was mich schon ein wenig stutzig macht!

Zwischen Xishuangbanna und Indianapolis kommt dann auf Platz 33 Andermatt. Ausgerechnet Andermatt! Gut - Amerikaner mögen das anders sehen, aber ich finde Andermatt jetzt nicht sooo begehrenswert. Aber ich kenne Andermatt halt auch bloss vom Militärdienst her. Die halbe Zeit war es kalt, neblig und regnerisch - und in der übrigen Zeit schlechtes Wetter.
Dennoch – herzliche Gratulation Andermatt – andernorts ist auch Scheisse.

30. Dezember 2013

die Sache mit der Rauchentwicklung in der Fahrertür

Neulich rief mich meine Autowerkstätte an. Bei meinem Auto hätten die Toyota-Monteure einen Fehler gemacht; und nun wölle man diesen beheben. Das sei keine grosse Sache, es dauere bloss zehn Minuten. Was denn das genau für einen Fehler sei, wollte ich wissen?
Der elektrische Scheibenheber sei fehlerhaft müsse überprüft werde. Bei manchen Autos komme es deswegen zu einer „Rauchentwicklung“ in der Fahrertür.
Ach so - damit kann ich leben. Und sollte mich der Qualm dann doch stören, kann ich ja immer noch in die Werkstatt fahren.

29. Oktober 2013

ein irrer Krötenmann

Neulich fuhr ich auf der Hauptstrasse nach – öööhm – ist jetzt egal. Jedenfalls stand da plötzlich ein Mann. Mitten auf der Fahrbahn. Er trug eine orange Warnwesten und eine Kartonschachtel. Ist bestimmt so ein Umweltschützer, denke ich, einer der Kröten über die Strasse hilft. Oder gar ein entflohener Irrenhäusler, der die schleimige Anstaltskost und mild lächelnden Aufseher nicht mehr ertrug. Odr so? Da halte ich besser mal an. Und gschwind noch die Türknöpfe drücken.
Der irre Krötenmann kommt näher, bückt sich zu mir hinunter und sagt mit rauer Stimme: «Ich heisse Hermann - und hab heute meinen 60-sten Geburtstag». Und dann streckte er mir einen Chupa-Chups-Lutscher hin. Einen roten mit Kirschgeschmack.
Jetzt bin ich etwas verunsichert. Hat mir doch meine Mutti verboten, von fremden Männern Süssigkeiten anzunehmen.

14. Oktober 2013

Pferd, Hund und eine ...

Neulich besuchte Frau G und ich so einen Herbst-Bauern-Markt. Oder war es ein Bauern-Herbst-Markt? Da bin ich mir jetzt nicht sicher, sagen wir mal, ein Bauernmarkt im Herbst. Jedenfalls waren da viele Stände wo angebliche Bauern Honig, Konfitüre und Strickwaren feil hielten. Rotbackige Kinder sangen Kinderlieder und gleich daneben röstete einer tote Hühner. In einem Zelt drinnen wurde gegessen und gevolksmusikt. Die Besucher waren zahlreich und bester Laune.
Wie dem auch sei; mich traf ein entfernter Verwandter. Ich versuchte noch mich gschwind zu ducken, er erkannte mich aber. Also kam nicht umhin, mit ihm zu plaudern. Er erzählte von Verwandten, von deren Geburten und Krankheiten und Todesfällen. Also alles Zeug, was ich nicht wissen wollte.
Schlussendlich war ich dann aber doch froh, ihn getroffen zu haben. Denn während er redete, schaute ich seinem Hund zu. Einem Stinker, fast wie Lassie, aber mit kurzen Haaren und gräulich, aber auch mit so einem treudoofen Blick. Jedenfalls: Derweilen frass der Kläffer einen Rossbollen. Einen ganzen Pferdeapfel – Mist, Kot, Fäkalien – komplett. Und es schien ihm zu munden, jedenfalls schwanzwedelte er gierig.

24. August 2013

Unterwasser-Fondue odr so

«Früher war alles besser», sagt der Volksmund.
Stimmt genau - grad neulich war Wochenende. Ungelogen.
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22. August 2013

ein Frauenthema

Neulich sagte eine zu mir: „Muger, schreib doch nicht immer über Alteisen und Altstädten, schreib doch mal etwas für Frauen“.
Eine gute Idee, darum heute ein Frauenthema: Nudelsalat.

Nudelsalat ist recht einfach zuzubereiten. Man braucht eigentlich bloss weichgekochte Nudeln und etwas Kleinzeug, das grad vorhanden ist. Kleingeschnittenes Gemüse, Wursträdli, gedünstete Zwiebeln, Kräuter und so. Käse und Eier kann man auch nehmen. Alles schön vermischen und mit Salatsauce angiessen.
Salatsauce kann man auch selber machen: Öl, etwa halb soviel Essig und etwas Senf miteinander vermischen. Mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker würzen. Ich tue wegen der Farbe meist noch eine Prise Kurkuma dazu.
Den Nudelsalat noch kurz ruhen lassen und dann servieren.
Liebe Frauen, so einfach geht Nudelsalat.

20. August 2013

der Dubel wollte unbedingt sterben

Am vergangenen Sonntag rollte ich mit dem Möbelwagen ganz entspannt nachhause. Die Strasse war breit und nachmittäglich leer. Einzig so ein Rennvelofahrer radelte zügig dem Strassenrand entlang. So ein hormongetränkter Hobbyrennfahrer in einem grellbunten Strampelanzug und eineme ebensolchen Putschiauto-Helm. Oberschenkeln wie mein Brustumfang, so ein Triatlon-Eisenmann.

Jedenfalls – als ich direkt neben ihm fuhr, streckte er ganz plötzlich seinen Arm raus und bog gleichzeitig links ab. Genau dahin, wo ich grad war! Zum Glück hatte ich gut zwei Meter seitlichen Abstand und konnte zudem noch einen herzhaften Schlenker machen; sonst hätte er mich gerammt. Was dann wohl eher zu seinen Ungunsten ausgegangen wäre.

Er bedankte sich bei mir mit einer wilden Schimpftirade und unmissverständlichen Gesten. So ein Dubel - dumme Sau…
Also Vorsicht wenn ihr ihn seht. Ihr erkennt den Burschen an seinen spiegeleigrossen Augen und seiner auffallend blasse Hautfarbe. Und er neigt zu einer kamikazehaften Fahrweise.

9. Juni 2013

300‘000 mal danke

Vor einigen Tagen klickte sich hier der 300‘000-ste Mitleser ein. Ich habe den historischen Moment leider nicht miterlebt, da es mitten in der Nacht passierte. Ich hab’s sozusagen verschlafen.

Umsomehr möchte ich der/dem Unbekannten danke sagen. Und all den 299‘999 davor auch. Dankedanke-danke - ohne euch wäre das alles hier nix.
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2. Juni 2013

das Einhorn ist eine Drecksau

Neulich lese ich auf einem Zettel: „Man widerspricht dem Einhorn nicht“.

Einhörner sind mir ja grundsätzlich irgendwie suspekt. Die machen immerzu einen auf unschuldig und lieblich. Dabei sind die Viecher doch, wie jeder weiss, hinterhältige Drecksäue. Immer hinter den kleinen Prinzessinnen her. Odr so.

25. Mai 2013

ich im chinesischen Fernsehen

Neulich besuchte ich doch „Oldtimer in Obwalden“. Dabei stolperte ich über ein Kamera-Team; Chinesen interviewten den OK-Chef. Ich schaute etwas zu und drängte mich dann wie zufällig seitlich ins Bild. Im Hintergrund, gleich neben dem Müller - ich will schliesslich auch mal im Fernsehen kommen.

Nun habe ich mir den Beitrag beim chinesischen Fernsehsenders CCTV angeschaut. Und was glaubt ihr, wen hat der Kameramann weggeschwenkt? Mich. Statt mir sieht man nichts als rechter Rand.
So ein Seich…
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22. Mai 2013

rosa Affen

Neulich beglückte mich Frau G. mit einem IKEA-Besuch. Und wenn ich schon dahin muss, dachte ich mir, dann lieber gerne. Denn ungerne wäre mir zu blöd.

Also schlenderten wir durch das Möbelhaus und ich schaute gelangweilt nach dem Ausgang. Der regnerische Samstag hat viele Leute und Leutinnen angelockt. Zäher Kolonnenverkehr. Direkt vor uns zwei harte Kerle, beide üppig tätowierte und gepiekst. Lederjacken und Kampfstiefel. Sie diskutieren angeregt über „Einrichtungsgegenstände“. Finden dies und das „geil“ und ihr Einkaufswagen ist schon halbvoll damit. Beängstigend.

Als die Beiden kurz wegschauen um irgendwelche Kissen zu streicheln, greife ich mir so ein zartrosa Stofftier, wohl ein Affe, und werfe es in deren Einkaufswagen. Und dann stelle ich mir vor, wie die Kerle an der Kasse stehen. Und auf dem Band liegt der rosa Affe. Und beiden schämen sich ein wenig, weil sie denken, der andere kaufe sich einen rosa Stoffaffen. Wo sie doch zwei harte Kerle sind. Tätowiert und kampgestiefelt.
Mir wurde ganz warm ums Herz - wegen der Affen.
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