24. November 2018

Tunesien: viele, viele Berge und zwischendurch eine Schlucht

15 Gafsa. Als ich am frühen Morgen in die Gasse hinunter schaue, sitzen die Männer schon wieder im Café. Mich dünkt, die haben immer sehr viel zu besprechen?
Der Himmel ist braun und es weht ein staubiger Wind. Wir schauen noch gschwind am Bahnhof vorbei, dann fahren wir los. Die Strassen sind von Autos, Lastwagen, Mofas und allerlei Handkarren verstopft. Alle wuseln kreuz und quer herum. Ausserhalb der Stadt sind wir dann aber wieder alleine unterwegs.

In Sened verlassen wir die Hauptstrasse und fahren nun wieder südwärts. Die Strasse windet sich kurvenreich durch die Berglandschaft. Es geht stetig aufwärts. Einige ärmliche Bauernhöfe und ein paar karge Oliven Haine. Dann erreichen wir die Passhöhe des Jebel Biadha (n34.4235, e9.2339), 1'030 Meter über dem Meeresspiegel. Der Rundumblick ist grossartig, aber leider auch wolkenverhangen.

Hinter Sakket zwängt sich unsere Strasse durch eine Schlucht des Oued Hayfa (n34.3692, e9.2146). An der engsten Stelle stehen die Felswände keine 2,5 Meter auseinander. Zudem macht die Piste hier mehrere rechtwinklige Kurven. Unser Skoda passt da grad noch zwischendurch.

Später überqueren wir einen weiteren Bergpass. Der ist zwar bei weitem nicht mehr so hoch, wie der vorherige. Doch hier finden wir die Überbleibsel des Limes (n34.13744, e9.17231), des römischen Grenzwalles gegen die Barbaren, zu sehen. Die stämmige und fast 2‘000 Jahre alte Mauer schlängelt sich über den Bergkamm. Interessant.

Früher war die Piste mitten über den Salzsee Chott el-Fejaj sehr einsam und abenteuerlich; jetzt ist es eine gutausgebaute Asphaltstrasse. Und die eindrückliche Landschaft versteckt sich hinter dem diesige Sandwind. Wie Nebel lullt er alles ein.
Unser heutiges Ziel ist Matmata, das Bergdorf mit den unterirdischen Häusern. Und genau in einem solchen wollen wir heute übernachten; im Hotel Marhala. Jedes Zimmer ist in einer Felsenhöhle, die von einem runden Lichthof abgeht. Tunnel verbinden die Lichthöfe miteinander – ein kleines unterirdisches Labyrinth.

Am Abend setzen wir uns in ein Café am Dorfplatz und schauen den spektakulären Wolken zu. Im grossen Baum zwitschern die Vögel und der Muezzin ruft zum Abendgebet. Die Leute sind ausgesprochen nett und freuen sich, dass endlich wieder einmal Touristen da sind.

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