2 Houmt Souk. Wir frühstücken im Hotel-Innenhof. Die Kanarienvögel zwitschern in ihren Käfigen und über den Himmel ziehen kleine Wolkenknäuel. Es gibt Dattelkonfitüre, Schmelzkäse und knuspriges Baguette.
Am Vormittag fahren wir zum Flughafen und holen da unser Mietauto ab. Wir bekommen einen feuerroten Skoda. Da ich meinen Führerausweis nicht finde, muss halt Frau G. das Auto mieten. Und deshalb muss sie nun auch fahren – und ich beifahren.
Die Sonne brennt vom Himmel und es ist drückend heiss. Und ausgerechnet heute fahren wir den ganzen Tag genau auf die Sonne zu! Schon nach kurzer Zeit rinnt mir der Schweiss ins Dekolleté. Zuerst geht es quer über die Insel Djerba und dann über den etwa 6 Kilometer langen Damm hinüber aufs Festland. Es hat kaum Verkehr und so kommen wir gut voran.
Mitten auf der Sebkhet el Melah (n33.3963, e10.9158) machen wir Rast und bewundern die schneeweisse Salzebene. Zwei junge Kerle sind mit dem Mofa da und ernten sackweise Salz für ihre Schafe. Es ist richtig heiss und die Sonne blendet wie im Schnee.
Später rollen wir auf der C115 quer über durch die struppige Steppe nach Südwesten.
Irgendwann nach dem Mittag erreichen wir Tataouine. Tataouine ist eine recht grosse Stadt mit vielen Leuten und vollen Strassen. Wir setzen uns in ein Lokal und trinken eiskalte Limonade. Die anwesenden Männer sind verblüfft, dass ich mich von meiner Frau ins Café chauffieren lasse.
Nach einem kleinen Rundgang über den Markt und einigen Einkäufen fahren wir noch einmal hinaus in die Gluthitze. Wir schauen uns in Ksar Ouled Soltan (n32.7884, e10.5149) die grossartige Speicherburg an. Hier haben früher die halbnomadisch lebenden Bauern ihre Vorräte eingelagert. Jede Familie besass eine oder mehrere solcher „Waben“ und während sie mit ihren Tieren monatelang in der Wüste umher zogen, schaute ein Wächter, dass nichts weg kommt.
Heute werden diese Speicherburgen bloss noch von Touristen benutzt. Und ab und zu dienen sie als Film-Kulisse. Wer sich die alten Star Wars Filme anschaut, sieht darin auch Ksar Ouled Soltan.
Auf dem Heimweg schauen wir auch noch in Ksour Jlidet (n32.8980, e10.5252) vorbei. Hier stehen gleich drei solcher Speicherburgen nah beieinander. Doch inzwischen sind leider dunkle Wolken aufgezogen und das Fotolicht ist dahin. Ach, was soll’s? Es ist trotzdem schön hier.
Heute übernachten wir im „Hôtel Dakyanus“ etwas ausserhalb von Tataouine. Es hat drei Sterne und einen sehr schönen Garten mit Dattelpalmen und einem hellblauen Pool.
Am Abend kommen mächtige dunkelgraue Wolken. Es schaut nach Regen und Sandsturm aus. Nicht gut für unser Reiseprogramm, denn morgen möchten wir in die Sanddünen fahren.
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