7. Juni 2018

Burgund-Reise: vom Niesel und Regen

Nevers. Meine gestrige Hoffnung auf besseres Wetter wird enttäuscht. Es ist trübfeucht und wolkenverhangen. Wir verlassen unseren schönen Schlafplatz und fahren über die Loire hinüber. Hier brummen wir auf den kleinen Nebenstrassen immer der Loire entlang bis nach La Charité-sur-Loire.

Früher stand in La Charité-sur-Loire die nach Cluny zweitgrösste mittelalterliche Kirche Frankreichs. Um 1560 brannte sie ab. Daraufhin baute man bloss den vorderen Teil der Kirche wieder auf. In der anderen Hälfte baute sich die Bürger ihre Häuser zwischen die Säulen und Mauerbögen der Kirchenruine (n47.1775, e3.0168). 
Und deshalb kommt man heute auf einem kleinen Stadtplatz, wenn man durch das alte Kirchenportal geht. So etwas gibt es fast nirgends sonst.

Die damals wieder aufgebaute und halbierte Kirche ist in einem eher „rustikalen“ Zustand. Innen überwuchern grüne Algen die Deckengewölbe und an der Fassade gedeihen allerlei Moose und Blumen.

Wir setzen uns in ein Strassencafé, das einzige, das heute auf hat, und geniessen die friedliche Stimmung. Wäre das Wetter etwas besser, wären meine Fotos wohl auch deutlich netter anzuschauen. Aber es ist wie’s ist… 

Nun folgen wir dem „Canal Lateral de Loire“ weiter abwärts. Zwischendurch machen wir eine ausgedehnte Siesta und hoffen auf Wetterbesserung. Aber es ändert sich gar nichts, also reifeln wir weiter nach Cosne-sur-Loire und stellen uns direkt ans Ufer der Loire (n47.4143, e2.9218). Der Fluss fliesst güllebraun an uns vorbei und ausser ein paar Kanus ist niemand darauf unterwegs.

Cosne-sur-Loire ist ein nettes französisches Städtchen, es hat aber abgesehen von der Hängebrücke keine Sehenswürdigkeiten. Viele Häuser sind in die Jahre gekommen und überall sehen wir eingegangene Ladengeschäfte.
Es ist immer noch unangenehm schwülwarm und regnerisch. Wir machen nichts und lesen viel. Und wir geniesen unser Vegi-Menü: Ein belgisches Bier namens „mort subite“ – schneller Tod - und Chips. Passt perfekt zum Wetter.

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