Montpellier. Es ist ein sonniger Morgen. Die Fassaden und dürren Palmen gegenüber leuchten goldgelb. Isch schön hier.
Ich bin frühzeitig am Bahnhof, da ich noch Billets aus dem Automaten ziehen muss. Ich habe einen Code, den ich jetzt in richtige Fahrkarten umwandeln sollte. Ein Eisenbahner hilft mir an den Automaten, denn es geht nur an den weissen Automaten, an den roten nicht.
Der Bahnhof Montpellier Saint-Roch sieht aus wie eine Kathedrale. Eine spektakuläre Stahl-Glas-Konstruktion überspannt die Warthalle im Obergeschoss. Viel Platz, viel Licht, viele Sitzgelegenheiten und schnelles WiFi - perfekt.
Pünktlich um 9:33 fährt mein AVE, ein spanischer Hochgeschwindigkeitszug, los. Er kommt aus Marseilles und fährt nach Madrid. Ich werde aber schon in Barcelona wieder aussteigen; Fahrzeit drei Stunden. Der Zug ist unglaublich leise und die Sessel sind zwar fragwürdig gemustert, aber wirklich bequem.
Schnell wie der Blitz sausen wir westwärts. Schon bald sehe ich das Mittelmeer. Zwischen Sete und Narbonne rasen wir durch die südfranzösische Seen- und Tümpellandschaft. Im schuhtiefen Wasser stehen Flamingos und schauen uns synchron nach.
Hinter Perpignan schiessen wir mit Vollgas in den Pyrenäen-Tunnel und sind schon wenige Minuten später in Spanien. Es ist sonnig und milde 21° warm.
Lange bevor Barcelona hübsch wird verschwinden wir in einem Tunnel. Kurz nach halb eins erreichen wir den unterirdischen Hauptbahnhof "Barcelona Sants". Hier muss ich umsteigen, denn ich will ja weiterhin an der Küste entlang fahren. Und dafür brauche ich auch noch eine Fahrkarte. Also hinauf in die Halle zur Info, dann an den richtigen Schalter und dann wieder hinunter in den Keller zur „Rodalies“. Ungeschickterweise hat man mir den falschen Bahnsteig genannt. Also wieder hinauf, noch einmal fragen und wieder hinunter. Dann kommt auch schon mein Zug.
Mit etwas Verspätung zockelt die Vorortbahn um halb zwei gemütlich aus dem Kellerbahnhof hinaus. Als wir auftauchen sind wir bereits am Stadtrand Barcelonas und durchqueren einfältige Hochhaussiedlungen und Industriegebiete. Nach und nach wird die Küstenlandschaft hübscher.
Um viertel nach zwei erreiche ich Vilanova i la Geltrú. Hierher komme ich eigentlich nur wegen der Bahnfahrt an der Küste entlang. Und wegen dem katalonischen Eisenbahnmuseum. Dass mir für den Museumsbesuch nur wenig Zeit bleibt, wusste ich. Doch wegen der Verspätung reicht es nun nicht mehr - das Museum schliesst in zehn Minuten. Egal, ich mag eh nicht schon wieder alte Lokomotiven anschauen.
Heute wohne ich im Hotel Gatell, nicht weit vom Bahnhof. Es ist recht hübsch und nett – das Hotel und das Froilein am Empfang.
Renfe/SNCF 9731, Montpellier-Barcelona, 1. Klasse € 36.-
Rodalies R2sud, Barcelona-Vilanova i la Geltrú, € 4.10
Das Museum ist ja riesen gross. Schon die Webseite braucht mehr als 10 min. für den Besuch ;-)
AntwortenLöschenMorgen ist ja auch noch ein Tag...
Ich glaube der Muger wird wohl auf der Drehscheibe des Lokschuppens Karussell fahren und den Duft der alten Lokomotiven schnuppern :)
AntwortenLöschenDanke jedenfalls für´s mitnehmen auf die Reise(n)!
Jörg
Nix da - ich habe beim Museum bloss kurz über die Mauer geschaut. Da stehen bloss alte Lokomotiven und so Zeug...
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