Insgeheim hatte ich mich auf einen klassischen lokbespannten Zug gefreut, doch es ist bloss so ein Vorort-Lutscher. Ich ergattere aber einen netten Sitzplatz mit Tisch und Steckdose. Die Polster sind schon wieder blau und diesmal sogar richtig bequem. Pünktlich um 10:00 fährt der Zug − nicht los. Wir Passagiere bekommen zuerst ausgiebig Gelegenheit über die Pünktlichkeit und Fahrpläne im Allgemeinen zu sinnieren. Mit einer Viertelstunde Verspätung fahren wir dann doch los.
Der Zug ist überraschend zügig unterwegs. Die Landschaft fliegt nur so vorbei; Flüsse, Seen, Weinberge, Schneeberge. Schon in Annecy haben wir die Verspätung komplett aufgeholt.
Kurz vor Valence geraten wir dann noch in eine Baustelle; so dass ich schlussendlich mit zwanzig Minuten Verspätung im Bahnhof Valence TGV ankomme. Egal, ich habe ja eh eine Stunde Zeit zum Umsteigen.
Valence TGV ist ein neuer, moderner Bahnhof weit ausserhalb der Stadt. Hier kreuzen sich die Bahnlinien. Oben fahren die Busse und Regionalzüge und unten die TGV. Ab und zu donnert einer ohne Halt und mit über 200 km/h mitten durch den Bahnhof. So etwas habe ich noch nie gesehen − grauslig schön.
Wir rasen pfeilgerade durch die südfranzösische Landschaft. Die Abendsonne leuchtet milchig wie in einem kitschigen Western. Um halb fünf − statt um halb vier − erreichen wir Montpellier. Mein Hotel ist gleich beim Bahnhof. Es ist alt und etwas abgewohnt, genau wie ich es gerne mag.
ZB S5 Giswil-Luzern
SBB IR 2510 Luzern-Genf, beide zusammen Fr. 40.-
SNCF TER 96634 Genève-Valence, 2. Klasse
SNCF TGV 5331 Valence-Montpellier, 1.Klasse, zusammen € 40.45
Eine gute und schöne Reise wünsche ich schon mal.
AntwortenLöschenIn Valencia unbedingt die alte Markthalle besuchen,
Schön erhaltene Halle im Eiffelstil mit tollen Leckereien..