Welcher Weltreisende träumt nicht sein Leben lang davon, einmal mit einem iranischen Schwanen-Tretboot zu fahren? Jeder. Odr so.
Und heute fliesst im Zayandeh Rud, dem grossen Fluss Isfahans, besonders viel Wasser. Also wollen wir – öööhm, also eher ich – die Gelegenheit nutzen und uns einen Schwan mieten. Der Zweier kostet bloss 60 Tausend Rial, was ich für so ein Gefährt recht preiswert finde.
Frau G. verbirgt ihre Begeisterung anfänglich recht geschickt hinter ihrem ausdruckslosen Gesicht. Doch nach dem Ablegen hat sie dann keine Wahl mehr, sie muss mitfahren. Wir pedalen genüsslich zur „Si-o-se Pol“ hinunter. Erst als wir wieder flussaufwärts strampeln, merken wir, dass bis jetzt weniger unsere athletischen Beine, sondern vielmehr die Strömung für Vortrieb gesorgt hat.
Die Vorstellung, wie wir zwei in einem Schwan aus Polyester erst mit einem Brückenpfeiler kollidieren und danach im knietiefen Wasser untergehen ist zwar reizvoll, aber auch unbeschreiblich schrecklich. Also strampeln wir unsern Schwan bergwärts. Wo uns Frau G. gekonnt zum rettenden Pier steuert und anlegt.
Keiner wird je erfahren, war‘s die Anstrengung, Abschiedstränen oder der Angstschweiss?
Zum Glück für uns MitleserInnen seid ihr der reissenden Stömung noch 1x entkommen!
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