23. August 2011

was sind Hodenbader?

Neulich hat einer geschimpft; „...schlimmer als die Hodenbader!“. Hodenbader - was zum Teufel sind Hodenbader? Und warum?
Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere. In den 1980-er Jahren gab es in Zürich eine Männerbewegung, die sich mit natürlicher Empfängnisverhütung befasste. Man diskutierte die verschiedenen Variante; Wärme schien dann am erfolgversprechendsten. Das verlangte nach einem Menschenversuch – dem "Hodenbaden".

In der Theorie ist das ganz einfach: Man erhitzte seine Hoden und die Spermien gehen ein. Doch die Praxis war tückisch und manchmal schmerzhaft!
Die Hodenbader benutzten einen Stuhl mit einem darin integrierten Wasserbecher und einen Tauchsieder. Es war nicht einfach, die Temperatur konstant auf 45°C zu halten. Wurde es heisser, verschmorte man sich nämlich die Testikel.
Zudem gab es unerwartet technische Probleme; die Hoden mussten beschwert werden, denn sonst schwammen sie obenauf und wurden nicht richtig gegart.

Die Sache ist eine ganze Weile gut gegangen ‒ bis eines Tages ein Radiosender die Hodenbadergruppe „bekannt“ machte. Die Hörer krümmten sich vor Lachen und die Hodenbader fühlten sich irgendwie unverstanden. Und dann kam sowieso AIDS und die Pariser. Und das Interesse an der Hodenbaderei kühlte merklich ab. Die Hodenbader-Gruppe-Zürich wurde bald vergessen; irgendwie schade...

17 Kommentare:

  1. Sicher eine sehr spezielle Art von Eierkocher...

    AntwortenLöschen
  2. "Eierkocher" ist etwas übertrieben - eher Niedertemperatur garen...

    liebe Grüsse vom Muger

    AntwortenLöschen
  3. haha. das ist wohl eine mär. aber es wäre noch interessant von einem urologen zu erfahren, ob hodenbaden aus medizinischer sicht wirklich eine verhütende wirkung hat (keine perfekte natürlich, verhütung ist sowieso nur statistik. auch ein pariser platzt in einem von vielleicht 100 mal sex und die pille vergisst frau auch manchmal).

    AntwortenLöschen
  4. Ja ja, die Geschichte stimmt.
    Die "Hodenbadergruppe Zürich" betrieb in den 1980er Jahren im Kulturzentrum Kanzlei ein „Männerverhütung-Labor“. Da experimentierten sie bis dann das Radio LoRa darüber berichtete...

    liebe Grüsse vom Muger

    AntwortenLöschen
  5. Iss nich wahr, oder? Ich kann's kaum glauben

    AntwortenLöschen
  6. mei...!! du kommst ja an info´s, die sind echt der knaller... :-))

    AntwortenLöschen
  7. Ja, ja - wir waren keine Weicheier...

    AntwortenLöschen
  8. ...mmm...grübel--grübel, du schreibst hier *wir*...warst du dabei?? (frech grins)

    AntwortenLöschen
  9. Hoden Baden wird übrigens bei den Beduinen in der Sahara erfolgreich praktiziert - kein Stuhl, kein Sieder, viel Sonne, viel Sand. Kein Witz imfall. Pariser können dort ja nicht kühl und trocken aufbewahrt werden, nur trocken.

    AntwortenLöschen
  10. Die Variante Eisloch der Eskimos ist da weitaus radikaler. Loch in Eisscholle hauen, niederkauern, Sack ins Eisloch, Gedanken schweifen lassen, zufrieren lassen, Gedanken weiter schweifen lassen, ruckartig aufstehen. Klar schmerzhafter, dafür lebenslange Wirkung garantiert. Ist ein Witz imfall. Pariser können dort allerdings auch nicht kühl und trocken aufbewahrt werden, nur kühl.

    AntwortenLöschen
  11. Nix haha übrigens und kein Märchen. Wieso wohl hat der Schöpfer die sensiblen Drüsen an die frische Luft gehängt? Weil sie eine um wenige Grad tiefere optimale Betriebstemperatur haben als der Rest, an dem sie abhängen. Kein Witz imfall. Und folglich funktioniert die Hitzesterilisation auch klaglos, seriöse Durchführung vorausgesetzt (siehe oben).
    Im Social-Media-Zeitalter ist die Methode natürlich völlig überholt, jetzt strahlt ja das Schlau-Phon in der Hosentasche die Eier weich. Gefällt mir.

    AntwortenLöschen
  12. Das heisst also, das schlauPhon im Hosensack neben dem Hodensack ersetzt das Pariserpack im Einkaufssack?
    Und: Die perfekt belüfteten, nur durch Kilt vor Einsicht abgeschotteten Schottenklöten müssen unglaublich fruchtbar sein. Weiss man (frau mitgemeint) da Näheres?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ich weiss nicht - aber ich glaub dir kein Wort! ;-)

      Löschen
    2. Hm - momoll, einiges da oben ist nicht verklärte Dichtung sondern ungeschönte Wahrheit. Auch wenn's weh tut.

      Wo bleibt eigentlich der längst angeforderte Medizinmann?

      Löschen
    3. İch habe die Hodenbade Methode 3 Wochen lang für je 45 min. bei 45-48 Grad C. Wasser durchgegührt. Dazu hab ich ein Wasserthermometer und eine Schüssel genommen. Die Hoden samt Penis ins Wasser eingetunckt. Die Hoden lagen immer unterhalb der Wasseroberfläche. Ich habe festgestellt dass die Schmerzensgrenze bei mir bei 48 Grad liegt. Also die Behauptungen, dass bei 45 Grad die Hoden brennen, kann ich nicht nachvollziehen. Ich fands bei 45 Grad sogar angenehm. Alle 2 min hab ich heisses Wasser dazugegeben, so dass ich immer zwischen 45-48 Grad lag. Nach 3 Wochen bin ich zum Urologen gegangen und habe für 50€ einen Spermatest machen lassen. Ergebnis: Null Sperma!!! Dabei bin ich vor einem halben Jahr Vater geworden. Also die Methode funktioniert.

      Löschen
    4. ... aber ein bisschen schrullig find ichs dennoch. ;-)

      Löschen
  13. Mag sein aber für eine hormonfreie und natürliche sowie kostenfreie Verhütung (wenn man beim Arzt keine Spermatest machen lâsst) reicht es aus. Ich werde das im Auge behalten und schauen wie lange die "3 -wöchige Arbeit" hält. Ich denke, dass man den Zeitraum beeinflussen kann, je nach Intensität des Badens. In paar Wochen werde ich erneut den Urologen für einen Spermatest besuchen. Geht zwar etwas ins Geld aber was man für die Wissenschaft nicht opfert :)

    AntwortenLöschen