5. Dezember 2019

Vanlife

Im ausgebauten Kleinbus um die Welt reisen war früher. Jetzt nennt sich das "Vanlife" und eine Fahrt nach Frankreich "Roadtrip". Ganz trendy.
Doch auf die "grosse Reise" getraut sich kaum jemand. Vielmehr stehen sie an den Stränden Südeuropas beisammen und leben den den kleinbürgerlichen Traum vom Ferienhaus am Meer...

Wie auch immer. Ein besonders interessantes Campervan-Exemplar trafen wir neulich in den französischen Pyrenäen. Und sein zausliger Bewohner sah genau so stylisch aus wie sein Van.

3. Dezember 2019

unser Quittenkuchen

Neulich bekamen wir einen Quittenkuchen geschenkt. Wer die Quitte nicht kennt: Die sieht aus wie ein gelber, pelziger Apfel und ist innen steinhart und grausig bitter. Auf den ersten Blick also eher was für auf den Kompost.

Aber wenn man sie kocht, schmeckt sie danach wunderbar süss und duftet lieblichst. Und als Obstkuchen-Belag ist sie Weltklasse.

2. Dezember 2019

der Herbst ist tot

Es gibt ja nur ein paar wenige Jahreszeiten, die ich mehr mag als den Herbst. Die bunten Blätter, die milde Herbstsonne, keine Stechmücken. Einfach nur grossartig.
Doch dann kommen der Nachtfrost und der Föhn – und stürmen alles Laub von den Bäumen. Danach sieht alles aus wie tot.

Also genau die richtige Zeit zum Verreisen. Das täte ich auch, wenn ich könnte. Doch meine Erwerbsarbeit hält mich eisern fest. Ich kann nicht weg.
Unsere traditionelle „Winterreise an die Sonne“ im Januar fällt definitiv aus. Aber im März planen wir wieder eine schöne Bahnreise. Und danach wird dann unser Möbelwagen wieder in den Einsatz kommen.

6. November 2019

LED im Wohnmobil

Schon seit längerem ersetze ich in unserem Reisemobil die alten Lampen durch energiesparende LED. Bei den grossen Lampen war das kein Problem, aber für die Leselampen fand ich einfach keine passenden Warmlicht-LED für in G4-Sockel. Bis neulich in Spanien.
Die neuen LED geben ein wunderbar mildes Licht und verbrauchen nur noch ein Drittel so viel Strom wie die alten Halogenlampen.

Wer nun sagt, das lohnt sich doch nicht – der hat natürlich völlig Recht. Denn in den vergangenen fünfzehn Jahren hatten wir dank unserer Solaranlage immer mehr als genug Strom. Nun haben wir künftig noch genuger.

1. November 2019

Costa Dorado: quer durch Frankreich nachhause

15 Lac du Bouchet. Die ganze Nacht hat der Wind an unserem Schlafwagen gerüttelt. Als ich am Morgen rausschaue ist es draussen neblig und es regnet. Also kuschele ich mich noch einmal an Frau G. und döse noch etwas.
Heute wollen wir nachhause fahren und es wird wohl ein langer Tag werden. Und ein trüber. Aber vorher gehen wir noch einkaufen, denn hier in Frankreich gibt es eine riesige Auswahl feinster Esswaren.

Am Mittag erreichen wir Lyon; Mittagspause mit einem Plastik-Sandwich. Es ist labberig und die Füllung schmeckt fragwürdig. Dann brummen wir weiter nach Genf. Gleich an der Schweizergrenze beginnt es wieder zu regnen. Und es hört damit auch nicht mehr auf, bis wir abends um acht zuhause sind.
Heute waren das 560 Kilometer und wir sind froh daheim zu sein.

31. Oktober 2019

Costa Dorado: die Schlucht des Tarn

14 Die Gorges du Tarn ist eine vielleicht 80 Kilometer lange Schlucht. Für uns beginnt sie hinter Millau. Anfangs ist das Flusstal noch einigermassen breit, doch nach und nach wird es dann immer schmäler und schroffer. Und einsamer. Bald sind da nur noch der Herbstwald und Felsen; und der Fluss.

Unterwegs kommen wir ab und zu an einem Dorf vorbei. Manchmal kleben die Häuser richtiggehend an den Felswänden. Manche sind nur per Seilbahn erreichbar. Und die Seilbahn ist manchmal bloss eine Kiste an einem Seil.

In Sainte-Enimie (n44.3653, e3.4115) machen wir Mittagsrast. Die Steinhäuser kuscheln sich eng zwischen Fluss und Felswand. Die Herbstsonne scheint kaum noch bis in die Schlucht herunter. Da wo sie hin scheint ist es noch mild, aber im Schatten ist es schon richtig kalt.

Wir kurven weiter dem Tarn entlang. Manchmal ist die Strasse bloss noch einspurig und kurze Tunnels nehmen die Abkürzung durch den Fels. Zum Glück hat es jetzt im Oktober so gut wie keinen Verkehr mehr. Im Sommer ist hier nämlich die Hölle los.

Bei Ispagnac verlassen wir die Tarn-Schlucht endgültig und fahren auf die Hochebene hinauf. Hier oben ist es wieder karg und schon sehr herbstlich. Immerhin sind wir auf über 1'000 Meter unterwegs.
Da wir nachhause sollten, fahren wir noch etwa zwei Stunden weit. Am Lac du Bouchet finden wir einen netten Übernachtungsplatz. Es ist saukalt und stürmisch.