16. Januar 2018

wir nach Malta

Demnächst fliegen Frau G. und ich nach Malta. Auf der kleinen, steinige Mittelmeerinsel wollen wir schon mal den neuen Frühling geniessen. Wir wollen ausflügeln und die lokale Kost versuchen. Und ich möchte mir noch die eine oder andere bizarre Sehenswürdigkeit anschauen.

Drei Gründe, weshalb wir nach Malta reisen:
1. weil Frau G. dahin möchte. Sie war noch nie in Malta und hat erst jetzt ihren verdienten Weihnachtsurlaub.
2. weil es in Malta auch im Februar schneefrei und sonnenmild ist. Zudem sind jetzt kaum Flip-Flop-Touristen unterwegs - hoffentlich.
3. weil Maltas Hauptstadt Valetta dieses Jahr Europäischen Kulturhauptstadt ist. Ist uns zwar egal, aber wenn schon...
4. weil ich gerne gehorche.

Wenn wir da sind, werde ich reiseberichten. Odr so.

12. Januar 2018

meine Sahara-Abstinenz

Die letzten paar Jahrzehnte reisten ich ja fast jedes Jahr nach Nordafrika. Diesen Winter aber bleibe ich zuhause, denn ich habe mir als therapeutische Massnahme ein ganzes Jahr Sahara-Abstinenz verordnet. Und deshalb leide ich unter Entzugserscheinungen: Trockene Haut, tränende Augen, kameliges Grunzen, usw.

Das Schöne daran ist, dass meine saharafreie Zeit bald um ist. Und wer weiss, vielleicht gelüstet es mich im Herbst wieder einmal nach Marokko?

11. Januar 2018

Miet-Fahrräder im Iran

Wenn wir grad von iranischen Öko-Mobilität sprechen: In Isfahan haben wir auf unserer letzten Reise einige nagelneue Fahrrad-Mietstationen gesehen. Die blauen City-Bikes lassen sich mit dem Smartphone freischalten. Und manche Mietstationen sind sogar bemannt, was für uns die Sache wesentlich vereinfacht hat.

Überhaupt wird im Iran viel mehr Velo gefahren als früher. Vor allem die Jugend radelt. In der Stadt oder auch Langstrecken. Wir haben damals ja auch eine Radler-Frauengruppe getroffen, die grad eine 700 Kilometer Fahrt hinter sich hatten.

10. Januar 2018

Elektroauto im Iran

Kürzlich hat der iranische Autohersteller SAIPA sein neues Elektroauto vorgestellt; den „Saina EV“. Der Saina EV hat einen 70 kW/95 PS Elektromotor und eine Reichweite von etwa 170 bis 210 km. Ob und in welchen Stückzahlen er gebaut werden wird, wurde noch nicht entschieden.

Was viele nicht wissen: Der Iran verfügt über eine recht grosse Automobilindustrie mit etwa 500‘000 Beschäftigten. Jährlich werden etwa zwischen 1 und 1,4 Millionen Fahrzeuge produziert. Ein grosser Teil davon ist für den heimischen Markt bestimmt und bloss wenige 100‘000 Stück exportiert, vor allem in umliegenden Länder. 
Letztes Jahr hat Saipa schon ein Hybrid-Fahrzeug vorgestellt. Das war aber wohl eher eine Studie und nicht für die Produktion vorgesehen.

9. Januar 2018

überraschende Entdeckung in Valencia - Wetzrillen

Neulich habe ich an der Kathedrale von Valencia eine schier schon sensationelle Entdeckung gemacht. Neben dem Ostportal habe ich nämlich "Wetzrillen" entdeckt. Wetzrillen, auch Wetzmarken, Schleifrillen oder Teufelskrallen genannt, findet man im ganzen christlichen Europa; vor allem in Deutschland und Frankreich. Aber eben nur sehr selten.
Das ganz Besondere an den Wetzrillen von Valencia ist, dass sie bisher in der Fachliteratur* nicht erwähnt wurden.

Die Herkunft der Wetzrillen ist weitgehend unbekannt, da es darüber kaum historische Aufzeichnungen gibt. Manche Volkskundler vermuten, dass sie entstanden, weil die Leute da ihre Messer rituell schärften. Somit ging der Segen oder die Kraft der geweihten Kirche auf die Messer über. Also vergleichbar mit Berührungsreliquien.
Andere vermuten genau das Gegenteil. Nämlich dass die Kirchgänger hier, als Zeichen des Friedens, rituell ihre Messer entschärften, bevor sie den Kirchenraum betraten.
Eine dritte Theorie vermutet, dass die Kirchbesucher nach der Messe hier ihren Feuerstahl rieben, um ihre Pfeifen und Stumpen anzuzünden.
Alle drei Varianten sind möglich, denn tief in den Wetzrillen sieht man ganz deutlich Metallabrieb.

Wetzrillen werden auch gerne mit "Schabmulden" verwechselt, aber das hier in Valencia sind eindeutig keine. Vielleicht schreibe ich dazu auch mal etwas, denn in meiner Nachbarschaft gibt es dazu ein sehr spannendes Beispiel.

* jawohl, dazu gibt es Fachliteratur; und im Standartwerk „Schalen-und Zeichensteine der Schweiz“ von Urs Schwegler bin ich sogar namentlich erwähnt.