31. August 2016

wir tun Ferien

«Komm, wir fahren noch gschwind ein, zwei Wochen in Urlaub» sagte Frau G. gestern Abend. Ja warum eigentlich nicht. Wohin wissen wir aber nicht. Wir wollen das dann vorab entscheiden.
Ich möchte nach Triest, doch da ist es mir noch zu heiss. Oder nach Prag, aber nicht mit unserem Möbelwagen. Also werden wir wohl zuerst einmal in die Berge fahren und die Sommerfrische geniessen. Und dann schauen, wo es uns hin treibt.

Ich werde berichten, sobald wir wieder Internet haben.

30. August 2016

Eisberg-Bunker

Wie bei beim Eisberg sieht man von den sogenannten „Zuckerstock“-Bunkern bloss einen kleinsten Teil; das meiste liegt unter der Erde. Grad neulich stolperte ich wieder einmal über einen solchen „volltreffersicheren Kleinschutzraum System Schindler“ aus den 1940-er Jahren.

Gottfried Schindler aus Zürich hat diese vorfabrizierten Bunker in den 1930-er Jahren erfunden. Sie boten Platz für etwa ein Dutzend Leute und wurden vor allem für den Werkschutz eingesetzt. Darin konnten die Wachmannschaften bombensicher untergebracht werden und zugleich das Areal verteidigen.
In der Schweiz und in Frankreich gab es damals viele hunderte solcher Kleinbunker, vor allem in Kasernen und auf Militärflugplätzen. Jetzt nach 75 Jahren sind nicht mehr viele davon übrig. Also Augen auf beim Spaziergang.

27. August 2016

grosses Solex-Treffen in Sarnen

Am 10. September gibt es in Sarnen ein grosses Solex-Treffen. Wer also heisse Maschinen und scharfe Fahrerinnen sehen möchte, sollte unbedingt hinkommen.

Ich werde vermutlich auch hinreiten. Wer mag kann mich rückenkraulen oder mir beim Essen zuschauen. Ihr erkennt mich leicht; ich werde mein lindengrünes Lederkombi mit der Rückenaufschrift „Kugelblitz“ tragen und mich im Umfeld des Bratwurstgrills aufhalten.

26. August 2016

warum Glarus?

Bis jetzt war der Kanton Glarus für mich völlig exotisch und fremd. Ich kann mich auch nicht erinnern, ihn schon jemals willentlich betreten zu haben. Die Leute reden zwar eigenartig, sollen aber überaus friedlich und gutartig sein. Also nix wie hin.
Es gibt viele Wege in den Kanton Glarus. Wir wählten die Hintertür – und fuhren über den Pragelpass. Er ist zwar nicht hoch, die Strasse aber eng und kurvig und steil; also ideal für uns. Mit dem Gegenverkehr auf der einspurigen Strasse hatten wir überhaupt keine Probleme, eher der Gegenverkehr mit uns.

Wie auch immer, irgendwann erreichen wir die Passhöhe. Wir trinken Kaffee und schauen die Berggipfel an. Von da an ging‘s wieder abwärts in den Kanton Glarus und zum Klöntalersee. Der liegt herzallerliebst zwischen schroffen Felswänden und strammen Tannenwäldern. Sein Wasser ist grünblau wie einer im Märchenland.

Dann will ich unbedingt so eine weltberühmte „Glarner Chalberwurst“ essen. Wir finden aber leider keine entsprechende Gaststätte und deshalb frage ich einen Eingeborenen. Der sitzt in einem gelblich ranzigen Unterleibchen auf einer Kellertreppe und kaut auf einer abgerauchten Zigarette herum. «Ja – da drüben» sagt er und zeigt auf das Gasthaus vis à vis.

Bild: migros.ch
Wir gehen hin – und sie haben keine Chalberwurst! Darum hier ein Bild aus dem Internet.

25. August 2016

Reiseplanung - unterwegs in der Punktwolke

Im Zusammenhang mit unserer Iranreise wurden wir ein immer wieder gefragt, ob wir denn unsere Reisen im Voraus präzise geplant hätten?
Nein, haben wir nicht. Statt einer genauen Route notierte ich mir bloss alle Orte, die wir uns ansehen möchten und die möglichen Übernachtungsorte in der Region. Das ergibt dann eine Punktwolke, die ins Navi kommt. Fertig.

Unterwegs beratschlagten wir jeden Abend, wo es denn morgen hingehen könnte. Manchmal bestimmten wir unseren Übernachtungsort sogar erst am späten Nachmittag.
Natürlich haben wir uns auch Gedanken über verschiedene „klappt-nicht-Szenarien“ gemacht. Es war ja nicht sicher ob uns die Fluggesellschaft ohne Visa überhaupt mitnimmt, oder ob wir das Visum auch wirklich bekommen. In beiden Fällen wären wir in Istanbul gestrandet und hätten eine Türkeireise gemacht. Mit dem Mietauto war es ganz ähnlich. Hätte es damit nicht geklappt, wären unsere Reise eine ganz andere geworden. Wir wären mit Bahn, Bus und Innlandflügen im Iran herumgereist. Auch diese Variante hatte ich vorbereitet; also meine Punktwolke erweitert.

Also ‒ wie ihr seht, bestand unsere Planung nicht aus einer präzisen Route, sondern aus einer Vielzahl von Möglichkeiten. Die Details ergeben sich dann vor Ort und manchmal lassen wir uns auch einfach treiben ‒ und auch das hatten wir vorab so geplant.