23. Juni 2015

der Unterschied ist der Preis

Frau G. wollte sich in Marokko neue Schuhe kaufen. Während sie Schuhe anprobiert, schaute ich dem Händler zu, wie er eine Marokkanerin bedient. Und da ich manchmal etwas Arabisch verstehe, hörte ich auch den Verkaufspreis; „arba-una“ - 40 Dirham.

Frau G. wählt zufällig genau die gleichen Schuhe aus. Ich frage den Händler, was die denn kosten sollen?
«50 Dirham» meint er.
«aber die Frau soeben hat doch nur 40 bezahlt!» kontere ich geschickt.
«ja, aber das waren andere Schuhe.»
«was war denn daran anders?»
«der Preis!» sagt er und lacht übers ganze Gesicht...

22. Juni 2015

gottlos glücklich in Winterthur

Mit der Aussicht auf ein Chateaubriand lockte mich Frau G. nach Winterthur. Man muss drum wissen; der Frau G. ihre Vorfahren waren recht zeugungswillig und liessen zahlreichen Verwandten schlüpften. Und eben diese treffen sich nun in Winterthur. Und ich begleite sie.

Winterthur liegt gleich hinter Zürich. Und obwohl die sechstgrösste Stadt der Schweiz kennt man eher die Winterthur-Versicherung als die Stadt. Wenn man von der Autobahn her kommt, sieht Winterthur wenig hübsch aus. Hingekotzte Gewerbehallen, beschmierte Unterführungen und der Balkan-Imbiss „Texas“. Dann sind wir da. Die Verwandtschaft und das Chateaubriand auch.

Nach dem Dessert mache ich noch gschwind einen Spaziergang und entdecke dabei die Winterthurer-Altstadt. Etwas Gotik, etwas Fachwerk, prächtige Bürgerhäuser aus dem vorletzten Jahrhundert. Strassencafés und Biergärten. Nett hier.
An der Stadtkirche entdecke ich einen Aufkleber: «gottlos glücklich». Und genau so isses.

21. Juni 2015

weibliche Vorurteile

Sich selbst überlassen neige der Mensch - vorallem der männliche - zur Verwahrlosung. Das behauptet zumindest eine mir nahestehende Menschin. Ich bestreite dies zwar vehement - doch als sie damit beginnt unseren Möbelwagen zu putzen, verschiebe ich die Diskussion darüber auf später.
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19. Juni 2015

jetzt rosa Siloballen

Vielleicht habt ihr sie heuer auch schon gesehen; diese rosa Siloballen. Sie sehen aus wie Riesen-Bonbons für Kühe. Dahinter steckt aber eine pfiffige Idee.

Mit der rosa Wickelfolie wird nämlich die Krebsforschung unterstützt. Für jede verkaufte Folienrolle spenden die Ballenpresser zwei Franken an eine Krebsvorsorge-Organisation. Ich finde das eine wirklich schöne Idee.

18. Juni 2015

Tot auf der Alpweide

Rechts vom Giswilerstock ist Alpoglen. Im Sommer eine nette Alp, im Winter ein beliebtes Skigebiet. Auch schon bevor es hier Skilifte gab.
Am 26. Januar 1935 stapften ein paar junge Burschen durch den Schnee. Sie wollen in Alpoglen übernachten und am Tag darauf skifahren. Einer, Max Hauser, ging voraus, er wollte seine Kumpel mit warmem Tee überraschen. Es beginnt heftig zu schneien und als die anderen Alpoglen erreichen, ist die Alphütte verschlossen – und der Max nicht da. Sie suchen ihn, finden keine Spur von ihrem Freund.

Erst Ende April kommt seine Leiche zum Vorschein. Er hat sich wohl im Schneetreiben verirrt und erfror jämmerlich keine 100 Meter neben der rettenden Alphütte. Heute steht hier ein unscheinbarer Gedenkstein im Gras. Man sieht ihn aber nur, wenn man ihn sucht.