19. Mai 2015

Burgund: hin und her nach Chalon-sur-Saône

Die Sonne sonnt vom blauen Himmel. Das Städtchen Seurre strahlt wunderbar im Morgenlicht. Heute wollen wir mit Lucy und Peti bis nach Chalon-sur-Saône schifffahren. Und am Abend wollen wir dann mit der Bahn zurückfahren und unserem Möbelwagen holen.
Zuerst müssen wir aber noch gschwind einkaufen. Im Supermarkt steht eine dampfende Asphaltmaschine vor der Tür und innen werden grad die Regale ausgewechselt. Alle Gänge sind zugestellt mit Baumaterial, Bauarbeitern oder Bauabfällen. Wir bekommen aber alles was wir brauchen.

Die Landschaft ist lieblich und der Fluss dümpelt gemütlich dem Mittelmeer zu. Am Ufer sehen wir da und dort hinter dem Gebüsch einen Kirchturm oder Bauernhaus.
Ein brauner Drecksaum am Ufer der Saône zeigt die Höhe des letzten Hochwassers an; fast 2 Meter über dem jetzigen Wasserstand.

Gegen Mittag kommen wir nach Verdun-sur-le-Doubs (N46.89758, E5.02498). Hier mündet der Doubs in die Saône. Das Städtchen gefällt mir. Steinerne Häuser hoch über dem Fluss, wie mittelalterliche Burgen.
Wir ankern in einem Nebenarm und mampfen französische Käse- und Fleischleckereien. Dazu gibt es Wein, den ich üblicherweise weder mag noch vertrage. Dieser hier ist aber rosa und ganz gut.

Die Landschaft ist jetzt weniger waldig. Am flachen Ufer weiden Reiher und Kühe. Im Schilf kauern Fischer in Tarnkleidung und schauen erfolglos aufs Wasser.
Um vier Uhr nachmittags kommen wir nach Chalon-sur-Saône. Peti steuert die „la vie“ ganz sanft an die haushohe Ufermauer. Frau G. und ich hüpfen hinüber, klettern die steile Treppe hinauf und stehen aufs Mal mitten auf der Uferpromenade. Einige Passanten schauen verwundert, als wir so plötzlich aus dem Nichts auftauchen.

Es ist stickig heiss und der Bahnhof etwa anderthalb Kilometer Fussmarsch weit weg. Leider gibt es seit einigen Jahren keine direkte Bahnlinie mehr ins nur 35 Kilometer entfernte Seurre. Deshalb müssen wir erst Dreiviertelstunden nach Dijon fahren, dann umsteigen und mit dem Regionalzug wieder Dreiviertelstunden retour bis nach Seurre. Zum Glück sind die Eisenbahnwagen klimatisiert, sonst wäre ich zu einer Pfütze geschmolzen.

Vom Bahnhof Seurre marschieren wir zum Hafen, wo unser Kastenwagen unter den Platanen steht. Eine halbe Stunde Fahrt später sind wir wieder in Chalon-sur-Saône. Peti und Lucia warten bereits mit dem Nachtessen auf uns.
Wir übernachten direkt im Hafen (N46.77672, E4.86086). Es ist schwülwarm und ich bin schlapp.

18. Mai 2015

Burgund: Lucy und Peti und das Leben

Heute wollen wir Peti und Lucy besuchen. Die Gelegenheit ist grad günstig, denn sie wohnen zurzeit im Burgund. Von uns zuhause sind das nur etwas mehr als 300 Kilometer, also brummen wir hin.
Von Basel nach Belfort fahren wir ein Stück auf der Landstrasse. Alleen und dahinter Weizenfelder. Dann wieder verwinkelte Dörfer mit buntgestrichenen Fachwerkhäusern. Später dann wieder öde Autobahn bis Seurre.

Mitte Nachmittag erreichen wir das Städtchen Seurre an der Saône. Kaum sind wir im Hafen, biegen auch schon Lucy und Peti mit ihrem Schiff „la vie“ um die Ecke. Wir hüpfen gleich an Bord und fahren ein wenig flussaufwärts und ankern im Schatten. Das Wasser gurgelt leise und wir futtern uns durch die französischen Leckereien. Käse, Pasteten, Würste. Es ist sommerlich heiss, doch ein lauer Wind bringt ein wenig Abkühlung. Wunderbar hier.

Irgendwann erlischt die Sonne und wir fahren zurück nach Seurre. Am Ufer stehen Reiher und schauen gelangweilt. Ein paar Schwäne kommen her und betteln nach Altbrot. Ich gebe nichts, versuche sie aber mit allerhand Grimassen und Gezappel zu verblüffen. Ganz im Gegensatz zu den anwesenden Bootsfahrern geben sich die Schwäne völlig desinteressiert. Blasiertes Federvieh, blödes!

Zwecks Feierabendbier schlendern wir in die Stadt. Sie ist recht hübsch, aber auch recht – öööhm – übersichtlich. Trostlose Hinterhöfe, eine stämmige Kirche mit leeren Parkplätzen rundherum und schöne alte Bürgerhäuser. Die erste Querstrasse ist zugleich auch die Hauptstrasse und die Flaniermeile. Hier gibt es genau zwei Gaststätten, wovon eine komplett unbemannt ist. Wir setzen uns in die andere und bestellen Getränke. Frau G. und ich nehmen Orangina; das französische mit den Fruchtfleischfetzen drin. So wie es sich gehört.

Es ist spät, als wir schlafen gehen. Unser Möbelwagen steht direkt am Hafen unter alten Platanen (N47.00053, E5.14389). Auf dem nahegelegenen Wohnmobilstellplatz wollen wir nicht wohnen, denn da kuscheln schon ein gutes Dutzend Wohnmobile eng beieinander.

17. Mai 2015

die Sache mit den Bienen und Blumen

Beinahe nichts schöneres gibt es als Frühling. Bunte Blumen wohin man guckt. Und überall schwirren Bienen herum und – öööhm - begatten Blüten

Da frage ich mich ja schon, wer denn eigentlich die Bienen und Blüten aufgeklärt? Wegen Verhütung, odr so.

15. Mai 2015

Anhalter, Tramper und andere Trottel

Wer kennt sie nicht, die Anhalter am Strassenstrich, die mit ihren Daumen oder einem Kartonschild um Mitfahrt bitten? Ab und zu nehme ich einen mit und finde das auch grundsätzlich eine gute Sache. Problematisch sind aber manchmal die Typen. Ich meine jetzt nicht unbedingt die regenassen Alkoholisten oder die zottligen Aussteiger mit ihren geschmackvollen Hunden; die lasse ich sowieso stehen. Nein. Schwierig sind eher die vermeintlich Harmlosen.

Einmal habe ich irgendwo am regnerischen Ende der Welt einen mitgenommen. So einen Studenten; vermutlich Vergleichende Religionswissenschaft oder sowas. Er sass sass er gemütlich auf dem Beifahrersitz, während draussen die Regenlandschaft vorbei zog. Er schwadronierte, dass trampen viiiel besser sei, als mit dem Auto zu reisen. Als Anhalter würde man „Land und Leute“ viiiel besser kennenlernen. Und überhaupt; trampen sei nicht nur viel umweltschonender als autofahren und zudem spare man unglaublich viel Kohle.

An einer Tankstelle weit ausserhalb der Stadt trennten sich dann unsere Reisewege. Ich dachte, er mag bestimmt gerne noch ein weinig im Regen stehen und den vorbeifahrenden Autos hinterherschauen. Und Land und Leute kennenlernen?
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14. Mai 2015

Alteisengeschichten: der Opel aus der Schweiz

Schon seit längerem schaue ich mich nach einem neuen Auto um. Wobei: neu soll es gar nicht sein, sondern eher so aus den 1970-er Jahren. Kürzlich bin ich zufällig über einen Kandidaten gestolpert. Einen Opel Rekord S 1900 aus dem Jahr 1971.

Das ganz besondere an diesem Opel Rekord ist, dass er in der Schweiz hergestellt wurde. Denn damals gab es im Biel ein Autowerk von General Motors, das Opel, Vauxhall, Chevrolet und andere baute.

Der Rekord ist recht gut erhalten. Sogar der Lack und die Innenausstattung sind noch weitgehend original. Einzig das typische Schweizer-Emblem am Kühlergrill fehlt.

Mal schauen, aber eigentlich möchte ich lieber ein etwas kleineres Auto. Und ein hässlicheres.