12. Mai 2015

Erdbeerkuchen subnasal

Giswil. Der Frühling gehört für mich zu einer der schönsten Jahreszeiten. Regnerisches Aprilwetter, kilometerlangen Feiertags-Staus und Heuschnupfen; aber natürlich hat er auch seine Nachteile – die Frühlingssonne blendet mich beim Fernsehen. Deswegen bin ich ab und zu gezwungen, nach draussen zu gehen. So wie neulich.

Es apert in den Bergen, der Schnee ist schon fast weg. Wir fahren zu unserer Alphütte. Hier ist es noch ganz ruhig, noch sind keine Tagesausflügler unterwegs. Auch keine Kühe und Biker.

Wir spazieren etwa höher hinauf, liegen ins junge Gras und schauen ins Tal hinab. Um uns buntgefiederte Blumen, die nach Bestäubung lechzen. Löwenzahn, Knabenkraut und Enziane.

Später sitzen wir auf dem Bänkli vor der Alphütte. Die Sonne wärmt und wir essen der Frau G. ihren Erdbeerkuchen. Ganz fein und innendrin wunderbar mürbesaftig.

Mitte nächster Woche soll‘s regnen.

11. Mai 2015

Queen spielt für ihre Untertanen

Kürzlich in einem Heftli gesehen - eine schöne Karikatur vom Peter Gut.

Zurzeit sind seine Bilder auch im Cartoonmuseum in Basel zu sehen.

10. Mai 2015

Muger ist jetzt Millionär - 1 Million x danke,

Ich hab es ja schon länger kommen sehen, aber schlussendlich passierte es vorgestern kurz vor sieben Uhr abends. Jemand oder Jemandin machte kürzlich hier den 1-millionsten Klick.

Inzwischen sind es schon 1'003'923 odr so.
Danke euch allen viiilmal.
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8. Mai 2015

Oberrhein: mit Frau G. im Eisenbahn-Zoo

Das Eisenbahnmuseum in Mulhouse, „Cité du Train“, feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Vom Dampfross bis zum Schienenflitzer kann man hier alles bewundern, was die französischen Bahnen je hervorbrachten. Also nix wie hin - Züge gucken.

Frau G. und ich streifen kreuz und quer durch die Ausstellungshallen. Dampflokomotiven mit mannshohen Rädern und dicken Kaminen. Dann wieder uralte Loks mit hölzernen Aufbauten und viel glänzendem Messing, wie Kilbi-Orgeln.

In den 3. Klasse Personenwagen sind die Sitze bloss Lattenroste. Genau wie damals in Transnistrien, meint Frau G. dazu. Ganz anders ist da der Salonwagen vom letzten Kaiser Napoléon. Knietiefe Polster aus edlem Brokatstoffe güldene Lampen und Intarsien aus exotischen Hölzern. Nobel, nobel.

Ein besonderes Schmuckstück ist der „Autorail Rapide“, eine Konstruktion von Bugatti. Der Triebwagen hat acht Achsen und vier Bugatti-Motoren mit zusammen 800 PS. Damit flitzte das Autorail immerhin mit 170 km/h hin und her. Das Ding war von 1934 bis 1958 unterwegs, dann wurden alle bis auf dieses hier verschrottet.

Draussen im Freigelände ist heute nicht viel los. Die kleine Dampf-Gartenbahn machte Probefahrten und einige Züge stehen gelangweilt herum. Mir gefällt ein Griffet-Pneukran. Die Fahrerkabine sitzt verkehrt herum auf dem Chassis. Der Laster fährt also eigentlich rückwärts, dafür hat der Fahrer aber auch immer den Kran im Blick! Dieses Konzept hat sich irgendwie dann doch nicht durchsetzen können…

Müde und matt vom Museumsrundgang lümmeln wir erst noch etwas in unserem Möbelwagen herum. Die Sonne scheint frühlingsmild, in den Baumkronen zwitschern die brünstigen Spatzen und uns ist sauwohl. Gegen Abend fahren wir erst nach Niffer zum schiffegucken – und dann nachhause.

7. Mai 2015

Oberrhein: die Kanalbrücke von Wolfersdorf

Dannemarie. Der „Rhein-Rhone-Kanal“ verbindet nicht nur die beiden grossen Flüsse, sondern auch die Nordsee mit dem Mittelmeer. Der Kanal wurde zwischen 1784 und 1833 gebaut und ist bis heute in Betrieb. Eigentlich wäre ja eine Route durch die Westschweiz deutlich kürzer gewesen, doch dieses Projekt scheiterte am Geld. Und sie lag nicht in Frankreich.

Gleich oberhalb vom Hafen in Dannemarie, der eigentlich in Wolfersdorf liegt, kreuzt der Kanal den kleinen Bach Largue. Solche Kreuzungen sind alles andere als beliebt, denn hier würde ja das Wasser aus dem Kanal abfliessen. Man löste das Problem mit einer Kanalbrücke (N47.63571, E7.11207) über den Bach; 32 Meter lang und gefüllt mit 280 Tonnen Wasser. Eine Schleuse hebt die Schiffe vom Hafenbecken hinauf auf die Brücke. Von da können sie nun bequem über den Bach fahren. Und der Bauch unter dem Kanal hindurch plätschern.


Die Kanalbrücke und die Schleusen wurden damals komplett aus Sandstein gebaut, ganz ohne Beton oder Zement. Und in Handarbeit.
Um 1870 kam das Elsass zu Deutschland. Dannemarie hiess nun Dammkirch und lag nun direkt an der französischen Grenze. Der Hafen war für viele Jahrzehnte der Wendepunkt für die deutschen Kanalschiffe.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg lagen der Hafen und die Kanalbrücke direkt an der Front. Beide überstanden die Kriegszeit relativ unbeschadet. Bis heute kann man noch die Betonbunker aus dieser Zeit sehen.