6. September 2014

Zimmerbrand oder Erdbeermilch

Gestern hat es im Nachbarhaus gebrannt. Dunkelschwarzer Rauch quoll aus dem Fenster. Jetzt ist die erdbeermilch-farbige Fassade stellenweise antikrosa.
Sieht jetzt irgendwie schöner aus...

5. September 2014

Wolf im Schafspelz

Seit damals ein Wolf dieses Rotkäppchen gefressen hat, weiss man um seine Gefährlichkeit.

Ich zitiere mal aus dem Protokoll:
«Aber Großmutter, was hast du für ein grosses Maul?»
«Damit ich dich besser fressen kann.»
Also - nehmt euch vor dem Wolf im Schafspelz in acht.

4. September 2014

über 172 Milliarden geschenkt

Wenn man bedenkt – jede Nacht bekommt jeder Erdenmensch frische 24 Stunden geschenkt. Bei 7,2 Milliarden Menschen sind das über 172 Milliarden Stunden, oder umgerechnet 19‘726 Jahre. Und das jede Nacht!

Schier unglaublich - mir gibt sowas zu denken.

3. September 2014

Linz: Kaiserschmarrn an der Autobahn

Die Morgensonne wirft das Vorgangmuster auf die Wand. Aufstehen. Ein letztes Mal quer durchs Frühstücksbuffet futtern – und dann um halb neun nachhause fahren. Autobahn abraspeln.

Vor Salzburg ist Stau. Als wir ankommen, sind schon viele Autos da. Manche Fahrer telefonieren, andere bohren in Gesichtsöffnungen oder blicken stoisch geradeaus. Ich schaue zu . "Teilnehmende Beobachtung“ würde der Soziologe dazu sagen.

Am Mittag kehren wir unterwegs in einem Gasthof ein. Das Tagesmenü ist aus, also essen wir Kaiserschmarrn mit Ribiselmarmelade.

Dann brummen wir weiter heimwärts. Frau G. fährt, ich döse. Kilometer um Kilometer verschwindet die Strasse unter unserem Auto. Endlos sausen Lärmschutzwände vorbei. Über den Bergen blähen sich Gewitterwolken auf. Innsbruck, dann durch den Arlberg, dann acht Minuten Liechtenstein. Dann die Schweiz.
Nach 670 Kilometer erreichen wir gegen Abend unser Zuhause. Schön war's.

2. September 2014

Linz: Schiffe versenken im Paradies

Sonne - es ist Schifffahrtswetter. Mit dem nagelneuen Motorschiff „Linzerin“ schiffen wir die Donau abwärts bis ans Ende der Stadt. Hier gibt es nur noch wilde Natur und ein gigantisches Stahlwerk. Kamine fauchen dichte Wolken in den blauen Himmel, Förderbänder spucken Geröll auf rostfarbige Schuttberge.

Im Handelshafen sank vor bald vier Jahren ein altes Werkstatt-Schiff. Da man sich über die Bergungskosten nicht einigen kann, liegt es immer noch im Hafenbecken und modert still vor sich hin.

Gegend Abend sind wir wieder zurück in der Stadt. Schlendern durch die Altstadt und schauen dies und das an. Prächtige alte Häuser und Kaffee und Torte. Wunderschön hier.

Der Mariendom ist die grösste Kirche in ganz Österreich. Und der Turm beinahe der Höchste. Der Dom sieht zwar gotisch aus, wurde aber erst in den 1920-er Jahren gebaut. Bemerkenswert finde ich vor allem die pixeligen Glasfenster im Chor.

Da heute unser letzter Tag in Linz ist, machen wir Schnitzel-Abend in einem „Gastgarten“. Holztische unter ausladenden Linden. Der Kies knirscht, als die Serviererin meinen Radler bringt.

Es gäbe noch so viel zu erleben in Linz, doch morgen wir müssen nachhause.