18. Februar 2014

Tessin: Schnee hinter den Palmen

Es gibt so Tage, da werde ich von furchtbarem Fernweh geplagt. Deshalb kam das Angebot von Frau B. goldrichtig, ein paar Tage in ihr Ferienhaus im Tessin zu ziehen. Zudem soll im Tessin schönwarmes Wetter sein. Also will ich einige Tage an der Frühlingssonne arbeiten, odr so.

Ennet dem Gotthardtunnel empfängt mich das Tessin mit mannshohen Schneemauern. So habe ich mir den Frühling aber nicht vorgestellt! Doch die weisse Pest wird gschwind weniger und in Caslano unten ist er ganz weg.

Heute Morgen habe ich meine Habseligkeiten in eine alte Kühltasche vom Supermarkt gestopft und bin losgefahren. Nun muss ich leider feststellen, dass ich die Computermaus vergessen habe. Also muss ich erst einmal einkaufen gehen. Zuerst versuche ich es im nahen Italien drüben, aber nach drei mauslosen Supermärkten gebe ich auf. Dann halt nach Lugano, da kenne ich einen Computerladen. Aber ich finde ihn nicht, denn mein Navi habe ich auch vergessen. Erst beim sage und schreibe dritten Anlauf glückt's und ich erwerbe eine Maus.
Hinter den Palmen geht die Sonne unter. Ich bin müdeundglücklich.

17. Februar 2014

94 Sachen, die ich unterwegs gelernt habe

94 Sachen die ich auf Reisen gelernt habe:

● immer „guten Tag“ und „Danke“ sagen,
... die Sprache ist egal; mich verstehen manche ja schon zuhause nicht.
● man kann alles essen,
... ausser in Asien.
● wenn das Erdbeer-Törtchen nach Schaf schmeckt - sein lassen
... manchmal muss man auch mal kotzen können.
● wirklich hohe Beamte tragen keine Uniform.
... eher Jogginganzüge oder schwarze Kunstlederjacken mit speckigen Kragen.
● "aussitzen" ist oft eine erfolgversprechende Methode um Probleme zu lösen,
... nach dem Prinzip; ihr habt ein Problem mit mir, ich hab keines.
● „dumm stellen“ manchmal auch,
... ausser das Gegenüber ist noch dümmer.
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15. Februar 2014

Ungutes mit Winnetou

Genau in dem Moment, als die Winnetou-Musik aus dem Autoradio kam, überholte mich ein lilafarbener Daihatsu.
Keine Ahnung was das zu bedeuten hat, aber etwas Gutes wird es wohl kaum sein?
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14. Februar 2014

auf den Mond geschissen

Vollmond. Wenn ihr den seht, denkt ihr nicht auch jedesmal: Damals - diese Astronauten da oben - in dieser winzigen Raumkapsel - ohne Toilette! Wo haben die denn eigentlich …
Ich habe mich mal kundig gemacht. Die Raumfahrer hatten ein zweiteiliges OW/WMS (Offal Waste/Waste Management System) an Bord. Bestehend aus dem UCTA (Urine Collection and Transfer Assembly), also einem Brunzbeutel. Und einem FCA (Fecal Collection Assembly), also einer einer Kacktüte.

Der Brunzbeutel funktionierte ja recht problemlos, bei der Kacktüte machte sich die mangelnde Schwerkraft sehr nachteilig bemerkbar. Die FCA-Tüte hatte deswegen oben einen selbstklebenden Kragen und wurde damit an den Hintern geklebt. War das Geschäft erledigt, musste der Inhalt durchgeknetet und zu einer Wurst geformt werden, damit ja keine Luft darin gefangen war. Nun musste die Tüte ganz ganz eng zusammengerollt und in einem zweiten Beutel verstaut werden. Wäre noch Luft drin, würde sie bei einem Druckabfall in der Raumkapsel explodieren und den Inhalt vulkanartig hinaus spucken. Das wollte man anscheinend nicht.

Bevor die Astronauten den Mond verliessen, warfen sie allen unnötigen Gerümpel aus ihrem Wohnmobil. Auch die Kiste mit den FCA-Kacktüten. Insgesamt hinterliessen sie auf dem Mond 96 Kackwürste.

13. Februar 2014

Bulgarien: Sonne, Strand und mehr

Meine Reise an den bulgarischen „Sonnenstrand“ begann eher wenig optimal. Wegen eines Muskelrisses war ich damals einbeinig unterwegs. Und wegen eines Fehltrittes kullerte ich im Flughafen auch noch eine Treppe hinunter. Glück im Unglück; ich hatte ja bereits meine Krücken dabei.
Da ich mein lädiertes Bein nicht knicken konnte, musste ich es im Flugzeug in den Gang hinausstrecken. Was wiederum vom Servicepersonal und den Toilettengängern mit bösen Blicken quittiert wurde. Ansonsten war der Flug mit der Tupolev 154 sehr angenehm. Innen ist der Flieger nämlich ganz leise, weil er alle seine Düsen am Heck hat und der Lärm hinter dem Flugzeug bleibt. Jedenfalls landeten wir pünktlich in Burgas. Also alle – ausser meinem Koffer, der kam erst in der nächsten Nacht um drei.

Unser Hotel trug den sinnigen Namen „Glarus“ und lag direkt an besagtem „Sonnenstrand“. Also kurz bevor Bulgarien im Schwarze Meer versinkt. Dem Strand entlang zog sich eine kilometerlange Promenade mit unzählige Fressständen und Restaurants und Kneipen. Da gab es alles, und noch viel mehr. Da ich gehbehindert war, humpelte ich mit meinen Krücken eine Woche lang von Haus zu Haus und beglückte die Gastwirte mit meiner Anwesenheit. Und so wurde es dann doch noch ein wunderschöner Urlaub.