20. November 2013

Bücherturm in Cottbus

Als wir letztes Jahr ins Baltikum fuhren, kamen wir in Cottbus vorbei. Und da schauten wir uns natürlich die neue Bibliothek der Uni Cottbus an. Ein spannendes Gebäude von Herzog & de Meuron aus Basel.

Ein gewellter Turm ohne Vorne und Hinten. Dreissig Meter hoch und komplett aus Glas, rundum mit verschwommenen Buchstaben bedruckt. Sieht aus wie früher die Eisblumen an den Fensterscheiben. Berauschend schön.

Innen ist dann alles völlig anders, nämlich knallbunt. Giftgrün, blau, gelb und pink. Die paar wenigen Leute, die wir sehen, wirken daher etwas blass und grau. Aber vielleicht liegt es ja auch nur daran, dass es Studenten sind.

19. November 2013

Pferde mit Bananenduft

Etwa die Hälfte der schädlichen Treibhausgase werde von den Nutztieren produziert, schrieben kürzlich amerikanische Forscher. So eine Kuh oder Pferd gebe etwa gleichviel CO2 ab, wie ein Auto. Die Viecher rülpsen und furzen uns in den Untergang.

Ein Pferdehof in meiner Nähe hat nun reagiert und auf klimaneutrale Elektro-Pferde umgestellt. Die Dinger sehen genauso aus wie Pferde, einzig das Ladegerät am Heck unterscheidet sie von richtigen Gäulen.
Die Elektro-Pferde sind nicht nur schadstofffrei, sondern auch völlig geruchlos. Auf Wunsch gibt es sie deshalb auch mit einem integrierten Duftgenerator. Bis jetzt in den Geschmacksrichtungen: "Pina Colada", "Barbie Pony", "Marlboro Man" und "Zigeunergulasch". Zu Weihnachten soll es dann auch noch "Zimtstern", "Dörrpflaume" und "Zimmerbrand" geben..

18. November 2013

ich habe färtig

So, ich bin wieder daheim. Meine kurze Norditalien-Rundreise ist zu Ende. Und zu Ende ist wohl auch die diesjährige Reisemobil-Saison. Jedenfalls haben wir am Samstag unsern Möbelwagen eingewintert. Geputzt, entleert und stromlos gemacht.

Jetzt steht er für die nächsten Monate im Winterlager, gemeinsam mit unzähligen Wohnwagen. Wir hoffen, er macht keinen Unfug. Nicht, dass er einen der Wohnwagen bespringt und wir im Frühling Nachwuchs bekommen. Das wäre eine Katastrophe, ich hab doch gar keine Anhängekupplung.

16. November 2013

Italien: beim brünzeln am Strassenrand

Unglaublich, was ich neulich beim brünzlen entdeckt habe. Und das ausgerechnet jetzt, wo alle die Euro-Krise bejammern - Marmorberge.

Kein Geld in der Kasse, aber die Italiener leisten sich tatsächlich Berge aus weissem Marmor. Kaum zu glauben, aber wahr...

15. November 2013

Italien: beim Clooney Schorsch

Ihr kennt doch bestimmt diesen Clooney Schorsch. Der ausschaut wie ein Heiratsschwindler. Der aus der Kaffee-Reklame, wo er ein Tässchen hält und süffisant lächelt. Man sieht förmlich, wie er denkt; „für Geld tue ich jetzt mal so, als ob ich Kaffee trinke“.

Eben dieser Clooney wohnt am Comer See. Da will ich doch mal vorbeischauen. Vielleicht gibt’s ja ein Heissgetränk?

Der Clooney wohnt in Laglio, direkt am Lago di Como. Richtig schön hier - und vor allem ganz ohne Strassenverkehr. Seine Villa „Oleandra“ habe ich schnell gefunden; Via Regina Vecchia 20. Ein stattliches Haus mit recht viel Garten. Nett.

An der Türglocke steht bloss „Villa“ angeschrieben. Dafür glotzt mich eine Videokamera an. Ansonsten nur hohe Mauern und Gitter. Ich schau mal drüber; sehe eine Treppe und ein biederer Terrakotta-Topf mit einem Gummibaum. Und eine weitere Kamera. Ist halt ein kamerageiler Schauspieler, der Schorsch. Aber er scheint nicht zuhause zu sein. Soll ich mal über die Mauer klettern? Ihr wisst schon; wieselflink wie ein Eichhörnchen.

Später lese ich Gerüchte, wonach der Clooney kürzlich sein Anwesen verkauft haben soll. An einen Russen, oder einen Geschäftsmann aus Milano. Oder an David Beckham, den Tschutteler. Man weiss nichts Genaues, aber etwas soll gewesen sein...

14. November 2013

Italien: wo ein Wille, da ein Weg

Ich habe wieder wunderbar geschlafen, diesmal direkt am Ufer des Lago di Como. Heute will ich den Comersee umrunden. Zuerst an der Ostseite entlang rauf und dann am Westufer wieder herunter. Mal schauen, was es hier zu entdecken gibt.

Die Uferstrasse zwängt sich durch die Dörfer, schön und eng. Jetzt im November ist nicht viel los, in der Touristensaison stelle ich mir das eher mühsam vor.

Mancherorts wachsen die Berge fast senkrecht aus dem See. Die Strasse klebt an den Felsen. An genauso einer Stelle lauerten im April 1945 die Partisanen dem Diktator Mussolini auf. Der war mit einigen Getreuen auf der Flucht; vermutlich wollte er in die Schweiz. Jedenfalls, in der Nähe von Dongo gelang den Partisanen den Mussolini festzunehmen.

Der gefangene Diktator wurde nach Mezzegra gebracht und erst einmal eingesperrt. Nach hektischen Beratungen über das weitere Vorgehen, wurden Mussolini und seine Begleiter erschossen. Die genauen Umstände sind bis heute umstritten.

Ein schwarzes Gedenkkreuz vor der Villa Belmonte erinnert bis heute ans unrühmliche Ende des Faschisten-Führers. Heute zeugen frische Plastikblumen vom kürzlichen Besuch seines Fan-Clubs. Unschön.
Wie dem auch sei; Mussolinis Leiche wurde damals nach Mailand gebracht und kopfüber aufgehängt. Die Schaulustigen nutzen die günstige Gelegenheit und bespuckten die Leichen und bewarfen sie mit faulem Gemüse. Auch unschön.
Da wo das damals geschah, ist heute ein McDonald‘s. Aber das ist eine ganz andere Geschichte