14. November 2013

Italien: wo ein Wille, da ein Weg

Ich habe wieder wunderbar geschlafen, diesmal direkt am Ufer des Lago di Como. Heute will ich den Comersee umrunden. Zuerst an der Ostseite entlang rauf und dann am Westufer wieder herunter. Mal schauen, was es hier zu entdecken gibt.

Die Uferstrasse zwängt sich durch die Dörfer, schön und eng. Jetzt im November ist nicht viel los, in der Touristensaison stelle ich mir das eher mühsam vor.

Mancherorts wachsen die Berge fast senkrecht aus dem See. Die Strasse klebt an den Felsen. An genauso einer Stelle lauerten im April 1945 die Partisanen dem Diktator Mussolini auf. Der war mit einigen Getreuen auf der Flucht; vermutlich wollte er in die Schweiz. Jedenfalls, in der Nähe von Dongo gelang den Partisanen den Mussolini festzunehmen.

Der gefangene Diktator wurde nach Mezzegra gebracht und erst einmal eingesperrt. Nach hektischen Beratungen über das weitere Vorgehen, wurden Mussolini und seine Begleiter erschossen. Die genauen Umstände sind bis heute umstritten.

Ein schwarzes Gedenkkreuz vor der Villa Belmonte erinnert bis heute ans unrühmliche Ende des Faschisten-Führers. Heute zeugen frische Plastikblumen vom kürzlichen Besuch seines Fan-Clubs. Unschön.
Wie dem auch sei; Mussolinis Leiche wurde damals nach Mailand gebracht und kopfüber aufgehängt. Die Schaulustigen nutzen die günstige Gelegenheit und bespuckten die Leichen und bewarfen sie mit faulem Gemüse. Auch unschön.
Da wo das damals geschah, ist heute ein McDonald‘s. Aber das ist eine ganz andere Geschichte 

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