19. Juni 2013

Benelux: wir heiraten im Wallis

Unsere diesjährige Sommerreise beginnen wir mit einer Fahrt über die Alpen. Über den Grimselpass hinüber ins Wallis. Vor knapp zwei Stunden wurde die Wintersperre aufgehoben, wir gehören deswegen zu den Ersten in diesem Jahr. Auf der Passhöhe liegt noch reichlich Schnee, mancherorts haushoch.

Wir sind hier im Goms zu einer Hochzeit eingeladen; in Münster-Geschinen und Reckingen-Gluringen. Oder umgekehrt? Jedenfalls ist wunderschön hier. Frühlingshaft. Blumenwiesen und Himmelblau.

Heute heiraten z'Nathi und z'Luki. Von allen Seiten strömen die Hochzeitsgäste herbei. Grosse und kleine, zahlreich und festlich gewandet. Erst Kirche, dann Apero im Garten und nachher ein grandioses Hochzeitsfest. Die Gäste sind in Feierlaune, essen und trinken, und tanzen. Dass die Walliser essen und trinken können, wusste ich. Aber dass die alle auch tanzen können. Ich bin begeistert.

Ein unvergessliches Hochzeitsfest. Nathi und Luki – wir wünschen euch alles Gute. Und vielen Dank für die Einladung.

17. Juni 2013

ausgeklügelte Reisevorbereitungen

Eines war von Anfang an klar; wir wollen verreisen. Frau G. und ich - gemeinsam. Etwa einen Monat. Nach klimabedingtem hin und her und hin ist nun auch geklärt wohin: Irgendwo nach Lotringen, Belgien, Luxemburg. Odr so.

Am Vorabend der Abreise lag ich nichtsdenkend auf dem Sofa und schaute dem Fernseher zu. Dabei blitzte mich ganz unerwartet ein Gedanke: Die Reisevorbereitungen! Jetzt, jetzt wäre wohl der richtige Zeitpunkt, um damit zu beginnen.
Ich stopfte also einen Stapel frischer Wäsche in eine Ikea-Tüte. Dazu ein paar Schuhe, Sandalen und meine Abenteurer-Mütze. Die Regenjacke nicht vergessen, und einige Bücher. Den Compi und das Kabelgewirr. Alles zusammen in den Möbelwagen geworfen – so, das wäre geschafft. Abfahrbereit!
Wasser tanken und Euronen besorgen will ich morgen früh. Geplante Abfahrt ist um zehn, also noch reichlich Zeit.

16. Juni 2013

die Affen schweigen

Der niederländische Arzt Jacob de Bondt lebte um die Mitte des 17. Jahrhunderts auf Java schrieb seinerzeit:
«… dass die Affen wohl reden könnten, wenn sie nur wollten, es jedoch nicht thäten, weil sie fürchteten, arbeiten zu müssen.»
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15. Juni 2013

Cornwall: ein gar schröcklich Gewürm

Es ist jetzt schon einige Jahre her, aber darunter leiden tue ich immer noch. Damals in Cornwall, als dieses schreckliche Monster nach meinem Leben trachtete. Eigentlich begann alles ganz harmlos; eine Rundreise, zehn Tage "Zauberhaftes Cornwall", mit dem Reisebus, alles inklusive. Unsere Mitreisenden waren ausnahmslos ältere Paare mit grauen Haaren, künstlichen Zähnen und Gehhilfen. Ein bedrohlicher Mob, wie sich später noch herausstellten wird.

Jedenfalls fuhren wir durch dieses Dartmoor. Mitten in der kargen Landschaft stand ganz einsam ein Pferd mit seinem Fohlen. Der Bus hielt an zum fotografieren. Ich stieg als einziger aus; weil ich das Pferd von ganz Nahe anschauen wollte. Und weil ich ohne Gehilfe gehen konnte.
Ich näherte mich also dem Tier, hinter mir vernahm ich bereits ein Grummeln: "Aus dem Bild". "Weg da". Und so. Als ich das Pferd fast erreicht hatte, rannte das dämliche Vieh davon. Das Jungtier, nicht minder schreckhaft, hinterher.
Wieder zurück im Bus, blicke ich einem grausliges Untier ins Angesicht. Ein vierzigköpfiges Gewürm mit rotglühenden Augen und geifernden Zähnen. Unzählige Gliedmassen mit spitzen Krallen und Stacheln fuchteln nach mir. Dazu ein wüstes Kreischen - so wie ich es noch niemals gehört hat.
Mir läuft heute noch der Angstschweiss in die Pofalte – pwuhähää. Schrecklich...

14. Juni 2013

Panama: Kanal in Zeitlupe

Es war damals in Panama grad Weihnachten – und brütend heiss. Ich war zum erstenmal hier und wollte unbedingt den Panamakanal anschauen. Auf der Pazifikseite sind es zwei Schleusenanlagen: Pedro-Miguel-Schleuse und Miraflores. Als ich davor stand, war ich ein wenig enttäuscht. Denn wenn grad kein Schiff da ist, sieht man kaum was, das Areal ist so riesig.

Für die Besucher gibt es extra eine mehrstöckige Tribüne. Und ein Lautsprechermann erklärt laufend, was da unten vor sich geht. Und da unten geht alles in Zeitlupe vorwärts. Schiff hinein. Schiff hinauf – Schiff hinaus. Toll.
Übrigens: Der Panamakanal verläuft von Nord nach Süd, wobei der Pazifik im Süden und der Atlantik im Norden liegen. Nächstes Jahr wird der Kanal hundert Jahre alt. Und übernächstes Jahr eröffnet der neue Panamakanal. Grösser.
Zudem: im Wort „Panamakanal“ ist jeder zweite Buchstabe ein „a“. Fast ein Rekord, allerdings hat der „Analaal“ von neulich noch einen höheren a-Anteil. Toll - odr.
Und was habe ich sonst noch gelernt? Man sollte auf so eine Reise seinen Fotoapparat mitnehmen...

13. Juni 2013

blaues Ei und blinder Vogel

Manchmal habe ich viel zu tun und würde tagelang in den Computer starren. Das sei ungesund, sagt man, ich solle mal spazieren gehen. Um meiner Überwindung auf die Sprünge zu helfen sage ich mir: Wenn du jetzt nicht spazierst, wirst du ungesund. Und dann musst du zum Hansjörg in die therapeutische Männergruppe. Rollenspiele machen und gesprächen. Willst du das?

Deshalb ging ich gestern waldspazieren. Unter einem Baum fand ich ein blaues Ei mit schwarzen Punkten drauf. Blindenschrift?
Gibt es überhaupt blinde Vögel – ich frage dann vielleicht mal den Hansjörg.