12. Juni 2013

unsere Reisewurst

Unsere Sommer-Reise sollte ursprünglich nach Belgien und Luxemburg gehen. Vorher müssen wir aber noch gschwind ins Wallis an eine Hochzeitsfeier. Deswegen habe ich Frau G. überredet, doch lieber nach Südeuropa zu reisen, statt nach Belgien. Nach Rumänien und so. Es schien mir irgendwie logisch! Die Fahrstrecke ist zwar deutlich länger, aber der Sprinter steht ja nun auch schon ein halbes Jahr untätig herum. Und ich will keine Standschäden riskieren.

Jetzt habe ich mir mal die Wetterprognosen für nächsten Wochen angeschaut. Und es wird euch nicht erstaunen, aber im Sommer wird es da hinten ordentlich warm. Man könnte schon sagen heiss, brütend heiss. 35°C oder 135? Oder noch mehr.
Jedenfalls ist mir das eindeutig zuviel. Also fahren wir vermutlich nun doch nach Benelux? Fritten, Schoggi und lustiges Bier. Odr so.
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11. Juni 2013

Indien: einbeinige Eisenbahn

Jedesmal wenn ich in New Delhi bin, gehe ich ins dortige Eisenbahnmuseum. Denn da steht ein unscheinbares, aber überaus interessantes Bähnlein. Eine Einschienenbahn mit Hilfsrädern. Ungewühnlich.

Erfunden wurde diese Einschienenbahn vom Engländer William Thorold. In England fand sich keine geeignete Strecke(!) für die neuartige Bahn, also beglückte man die Inder damit. Die „Patiala State Monorail Trainways“ wurde gebaut.
Die Monorail funktionierte so: In der Strassenmitte wurde eine einzelne Schiene verlegt. Darauf verkehrten zuerst Ochsenwagen mit drei Rädern; hintereinander. Und damit die Fuhre nicht dauernd umkippt, montierte man einseitig noch einen gefederten Ausleger mit einem grossen Eisenrad.
Kurz nach der Jahrhundertwende modernisiert man die Bahn und liess bei Orenstein & Koppel in Berlin vier Dampflokomotiven bauen. Einspurige, dreirädrige Dampflok – weltweit einzigartig. Und irgendwie auch typisch indisch.
Nach dem ersten Weltkrieg begann der Lastwagenverkehr die kleinen Bahnen zu verdrängen. So auch die „Patiala State Monorail Trainways“; sie ging kurz darauf ein. Das Rollmaterial gammelt vor sich hin, bis in den 1960-er Jahren einer der Züge ins Museum kam. Und der funktioniert sogar noch, ab und zu holpert er übers Museumsgelände.

10. Juni 2013

alles bloss heisse Luft

Heisst es nun eigentlich "Ballon-fliegen" oder "Ballon-fahren"?
Das ist im Prinzip doch ganz einfach: Das Flugzeug heisst so, weil es fliegt. Darum heisst es ja auch Luftfahrt. Ein Ballon hingegen fährt, weil er ein Fahrzeug ist. Und das obwohl er, anders als die meisten Fahrzeuge, keine Räder hat. Aber solche braucht der Ballon ja auch nicht, weil er ja fliegt. Ein Schiff fährt auch; auch ohne Räder, deswegen sagt man ja auch Schifffahrt. Genau wie ein Luftschiff, das fährt auch ohne Räder. Deshalb ist es ja auch ein Fluggerät dazu - wie der Ballon. Jetzt alles klar?

Übrigen; unser geplanter Ballon-Ausflug wurde erneut verschoben. Schade - das Wetter wäre ideal gewesen.

9. Juni 2013

300‘000 mal danke

Vor einigen Tagen klickte sich hier der 300‘000-ste Mitleser ein. Ich habe den historischen Moment leider nicht miterlebt, da es mitten in der Nacht passierte. Ich hab’s sozusagen verschlafen.

Umsomehr möchte ich der/dem Unbekannten danke sagen. Und all den 299‘999 davor auch. Dankedanke-danke - ohne euch wäre das alles hier nix.
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8. Juni 2013

wer will schon Männerzeitschriften

Ist es euch auch schon aufgefallen, Frauenzeitschriften tragen meistens Frauennamen: "Brigitte", "Petra", "Laura", "Tina", "Marie Claire", "Emma" und so weiter.
Gäbe es solche Männerheftli; müssten die dann ja "Schorsch", "Jürgen", "Jeanpaul", "Ratzinger", "Wolfgang" oder "Robi" heissen. Und somit ist wohl auch gleich erklärt, warum es keine solche Fachmagazine gibt! Und wenn, dann täte sie bestimmt kein Mann lesen.

7. Juni 2013

ein herzhafter Griff in den Schritt

Schwingen gilt in der Schweiz als Nationalsport. Bärige Männer in sackleinenen Hosen rangeln paarweise miteinander; mit dem Ziel, den andern ins Sägemehl zu werfen. Ist das Geschafft, wischt der Sieger dem Unterlegenen das Sägemehl vom Rücken und die nächste Paarung geht an den Start.

In der ganzen Schweiz gibt es nur ein einziges Schwinger-Denkmal; im „Inseli“, hinter dem Luzerner Bahnhof. Es ist aus Bronze und zeigt zwei Schwinger, einer kopfüber und deutlich im Nachteil. Und beide tragen nichts ausser einem Gürtel. Füdliblutt – eher untypisch für Schwinger.

Als 1908 das Schwinger-Denkmal am damaligen Kurplatz aufgestellt wurde, gab es reichlich Proteste. Man habe „die ernstliche und wohlbegründete Befürchtung“ vor „einer Schädigung der sittliche Erziehung der Jugend“. Zum Glück verdeckte schon bald das Gebüsch die Kampfsportler und die Lage beruhigte sich. 1958 wurden die beiden Schwinger vom Kurplatz ins Inseli gezügelt. Da stehen sie nun, etwas versteckt und immer noch blutt. Das gegnerische Gemächt fest im Griff.
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