12. Januar 2013

dreieckige Quadrate

Kürzlich erfuhr ich, dass junge Toastbrote anfangs komplett viereckig sind. Die Biologen nehmen an, das sei deshalb so, damit die frischgeschlüpften Jungbrote nicht von der Klippe rollen.

Ich glaub aber  das ist nicht so, denn wären junge Toastbrote dreieckig, würden sie auch nicht rollen. Und es war auch nicht kürzlich.
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11. Januar 2013

mangelhafte Unsichtbarkeit

Neulich, als ich mein Unsichtbar-Kostüm von der Reparatur abholte, musste ich feststellen, dass es immer noch fehlerhaft funktioniert.

Oben ging es wieder, aber untenrum war das Resultat immer noch sehr unbefriedigend.
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10. Januar 2013

Nullstein im Bahnhof Olten

Olten gilt als Nullpunkt des Schweizerischen Eisenbahnnetzes und als Ausgangspunkt der Kilometrierung. Hinter dem Gleis 12 befindet sich auch ein entsprechender Kilometerstein „0“. Nur – das ist leider falsch. Auch wenn es genau so in Wikipedia steht!

Und das kam so: Um 1850 begannen in der Schweiz zahlreiche Eisenbahngesellschaften mit dem Bau einzelner Bahnstrecken. Die damalige „Schweizerische Centralbahn“ (SCB) aus Basel baute zwei Strecken: Basel-Luzern und Bern-Aarau; die beiden Linien kreuzten sich in Olten.
Damit der Lokführer immer genau weiss, wo er grad fährt, werden entlang der Geleise Kilometersteine gesetzt; damals „Stundensteine“ – das ist jetzt aber egal. Die Kilometersteine beginnen immer beim Hauptsitz der Bahngesellschaft. Bei der Centralbahn war das Basel. 1853 waren die ersten Teilstücke um Olten fertig und man wollte den Betrieb aufnehmen. Da aber der Hauensteintunnel noch nicht fertig war, klaffte noch eine Lücke zwischen Basel und Olten. Und man konnte die Strecke zwischen Basel (Kilometer 0) und Olten noch nicht vermessen. Also vermass man die ersten Streckenabschnitte erst einmal ab Olten und verwendete dazu einen provisorischen Nullpunkt im Bahnhof Olten.
Als dann 1858 der Hauensteintunnel fertig war, konnte man die Kilometersteine von Basel bis Olten vermessen. Die genaue Distanz betrug 39,291 km. Jetzt hätte man eigentlich alle provisorischen Kilometersteine ab Olten versetzen müssen. Der Aufwand erschien aber zu gross und man liess das bleiben; ging ja auch so.
Jede Bahngesellschaft hatte damals ihre eigenen Strecken und entsprechenden Ausgangspunkte für die Vermessung. Die „Gotthardbahn-Gesellschaft“ (GB) zum Beispiel hatte ihren in Immensee. Und als ab 1902 die Bahngesellschaften zu den „Schweizerischen Bundesbahnen“ (SBB) verschmolzen wurden entstand ein richtiges Bahnnetz. Die einzelnen Bahnstrecken Strecken haben immer noch an am einen Ende einen Nullstein. Solche gibt es in Basel, Luzern, Zürich, Lausanne usw. Nur in Olten gab es nie einen richtigen Nullstein!

9. Januar 2013

feuchtes Geheimnis unter Aarau

Die Seidenfabrikanten Meyer lebten und arbeiteten vor gut zweihundert Jahren in Aarau. Fürs färben und veredeln ihrer Textilien benötigten sie sehr viel und sehr sauberes Wasser. Und das war schon damals rar. Was sie dann auf die geniale Idee brachte, weiss man heute nicht mehr; aber sie begannen im Untergrund Stollen zu graben und Grundwasser zu sammeln. Die „Meyerstollen“.

Ab 1791 entstanden in einer Tiefe von zehn bis fünfzehn Metern die ersten Wasserstollen. Einige Jahre später erweiterten sie die Anlagen und installierten ein riesengrosses Wasserrad. Heute kennt man etwa 1,7 Kilometer Stollen und Kammern, es dürften aber noch einige unentdeckt sein.

Kürzlich erfüllte ich mir einen alten Wunsch und besuchte die Meyer Stollen. Seit dem Bahnhof-Neubau gibt es einen neuen Zugang in diese Unterwelt. Vom 3. Untergeschoss geht es bloss noch ein paar Stufen hinab und dann kann man ein kurzes Stück eines Zulaufstollens betreten. Eng, finster, nass - grossartig. Und wer sich getraut, kann auch noch etwas weiter ins Dunkel vordringen...

Wer sich für die genaue Lage interessiert, kann sie hier erkunden.

8. Januar 2013

Gretzenbach - Land des Lächelns

Der "Wat Srinagarindravararam" steht in Gretzenbach, unweit von Olten. Und zwischen Aldi, Denner und Lidl. Als ich 2003 das erstemal hier war, stand er noch ganz alleine auf der Wiese, jetzt nicht mehr.

Der buddhistische Tempel ist im traditionellen Thai-Stil gebaute. Schlangenähnliche goldene Spitzen züngeln gegen den Himmel. Ein vielgliedriger Kirchturm überragt ein buntes Ziegeldach. Trotz des trüben Wetters ein Augenschmaus.

Wir werfen einige Münzen in den Goldfischteich, treffen aber keinen der nassen Bewohner.

7. Januar 2013

kein goldenes Dach in Olten

In Olten steht ein Haus mit einem goldene Dach. Seit Jahren streiten sich die Leute drum, ob Farbtupfer oder Schandfleck? Und die Behörden vermuten einen Verstoss gegen die Baubewilligung.

Die Obrigkeit hat nun verlangt, dass das Dach einen Farbanstrich bekommen soll, damit es sich besser ins Quartier einfügt. Jetzt muss man aber wissen, dass Olten einen eher herben Charmes hat. Jedenfalls würde es niemand als „schön“ bezeichnen. Und so gesehen passt das goldige Dach wunderbar ins Quartier.