25. Oktober 2012

den Ölch würgen

Auf unserer Osteuropa-Tour stellten wir fest, dass unsere Bettdecken fuseln. Da kommen überall so kleine Federn raus. Die kitzeln dann in der Nase und kleben im Haar. So geht das nicht weiter! Wir brauchen neue, ohne Geflügel drinnen.
Getrieben vom Wunsch nach einer fuselfreien Bettdecken reisen wir also nach IKEA.

Der Laden versteckt sich in einer blaugelben Wellblechhalle im Industriegebiet. Also hinein, Rolltreppe hinauf ins Obergeschoss. Gleich am ersten Schalter können junge Pärchen ihre Kinder entsorgen. Haben wir keine mit, also weiter. Pfeile am Boden schleusen uns im Zickzack voran. Die Möbel heissen wie Diktatoren: Ein Sofa SÖDERHAMN, ein Sessel POÄNG. Oder wie Hautkrankheiten DUDERÖ, VÄTE und SCHORF. Nach einem kilometerlangen Marsch kommen wir dann zu den Bettdecken.
Wir entscheiden uns für MYSA STRÅ - «eine füllige Synthetikdecke für alle, die nachts leicht frieren und sich warm zudecken wollen». Eng gerollt und in Plastik eingeschweisst; wie eine Riesensalami.

Über der Kasse hängt ein grosses Schild: Eine Wurst für einen Franken; mit Brötchen und Senf drauf, wellenförmig dieser. Hat sich die weite Anreise schlussendlich doch noch gelohnt.

24. Oktober 2012

iPad mini - eine Ecke ab

Neulich hat doch diese komische amerikanische Apel-Firma vor Gericht einen Patentstreit gewonnen. Das Patent für ein "Rechteck mit abgerundeten Ecken" ist ihnen zugesprochen worden.

Aus lauter Angst, irgendwelche apelige Patente zu verletzen, habe ich meinem iPad mini Dings eine Ecke abgeschnitten. Mit der Geflügelschere geht das ganz gut. Und sieht jetzt noch schicker aus; find ich.
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23. Oktober 2012

getarnt Reisen

Wenn wir unterwegs sind übernachten meist „frei“, also nicht auf Camping- oder Stellplätzen. Damit wir belästigungsfrei ruhen können, haben wir unser Wohnfahrzeug getarnt. Das tönt jetzt spektakulär, ist es aber überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil; unser Bus schaut völlig gewöhnlich aus, uninteressant und laaangweilig.

Damit unser Sprinter noch weniger wie ein Reisemobil aussieht, haben wir vorne und hinten rotweisse Warnstreifen angebracht. Zudem waschen wir ihn nie vor der Reise, so dass ihn eine üppige Staubschicht überzieht. So getarnt sieht er aus wie einer vom Strassenunterhalt oder der Kanalreinigung.

Mit unserem „getarnten“ Fahrzeug haben wir sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Positiv ist: Wir können ihn überall abstellen, niemand interessiert sich dafür. Wir übernachten an den schönsten Plätzen, ob Flussufer oder Altstadt; immer problemlos. Wenn mal Parkgebühren anfallen, dann nicht die hohen für Wohnmobile, sondern die billigen für Lieferwagen. Und ganz witzig ist es an Baustellen und Umleitungen; da werden wir oft wie einheimische Baufahrzeuge behandelt und gleich durch gewunken.
Negativ ist aber: Wir werden von anderen Reisenden nicht als solche erkannt. Manchmal wäre es nämlich ganz nett, mit denen ein paar Worte zu wechseln. Und bei Polizei- und Zollkontrollen werden wir gerne raus gewunken, da die meinen, wir transportieren Fracht.
Insgesamt hat sich die "Tarnung" sehr gut bewährt. Wir sind damit unauffällig und sicher unterwegs. Keiner sieht uns, kein will etwas von uns. Wir werden ignoriert und in Ruhe gelassen.

22. Oktober 2012

Architektur ist gefrorene Musik

Am letzten Freitag besuchte ich die «Architektur 0.12» in der Maag Halle in Zürich. Hier werden Arbeiten von siebzig Architekturbüros präsentiert. Es sind viele spannende und anregende Projekte zu sehen. Und Architekten mit bedeutungsschwangerem Blick und schwarzen Rollkragen-Pulli.

Die Ausstellung war ganz clever gestaltet. Jeder Aussteller hat den gleichen weissen Klotz; 4x1x0,6 Meter, als Ausstellungsfläche zur Verfügung. Was er darauf oder damit macht, ist ihm überlassen.
«Wäre die Natur behaglich, hätten die Menschen die Architektur nicht erfunden» steht an einer Wand geschrieben. So kann man es auch sehen.

Ein Besuch lohnt sich, respektive hätte sich gelohnt, denn die Ausstellung dauert bloss drei Tage und ist leider schon wieder vorbei. Aber in einem Jahr gibt es vermutlich wieder eine.
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21. Oktober 2012

nutzlose Gebäude 4

Die sogenannte „Allmend-Gädeli“ stehen meist auf der freien Wiese. Da sind sie dem Wetter ausgesetzt und brauchen dauernden Unterhalt.

Manche der geschwächten Bauten überleben dann halt einen Föhnsturm nicht mehr.