15. März 2012

kochen: göttliche Spaghetti

Don Camillo und Peppone essen gemeinsam Spaghetti. Der Gottesmann und der Kommunist friedlich vereint, wie es nur ganz selten geschah. Meist hatte sie massive Meinungsverschiedenheit, die nicht selten handgreiflich geregelt wurden.
Don Camillo und Peppone Spaghetti:

Das braucht es dazu:
Spaghetti
Knoblauch
Rohschinken oder Speck
Chilli
etwas Olivenöl
Salz und Pfeffer

Und so wird’s gemacht: Spaghetti knapp gar kochen. In einer Bratpfanne den in feine Streifen geschnittenen Schinken und Chilli anbraten. Später Knoblauchwürfeli dazu geben. Wenn die Spaghetti lind sind miteinander vermischen und kurz durchschwenken. Fertig, essen.

Die Spaghetti sind nun himmlisch weich und teuflisch scharf. Nun breitbeinig an den Tisch hocken und die Spaghetti einschlürfen.

14. März 2012

innere Werte

Der Volksmund sagt: "Rauhe Schale und weicher Kern."

Jawohl - wollte das nur mal sagen.

13. März 2012

Rom: Züge, Strickjacken und schwanzwedeln

Rom. Meine Zeit in Rom geht heute zu Ende, ich wäre gerne noch etwas länger geblieben. Die Gleise sind schon parat für meinen Zug nach hause.

Pünktlich um zehn fährt der Eurostar los. Schon bald zischen wir mit über 300 km/h durch die Landschaft. Wie im Tiefflug. Die Autos auf der Autobahn nebenan scheinen zu schleichen. Nach knapp drei Stunden haben wir die fast sechshundert Kilometer nach Milano geschafft. Toll.

In Milano Centrale lümmle ich ein wenig auf dem Bahnhof herum. Züge schauen, Pizza essen und Tauben ärgern. Und dann fährt auf Gleis 7 auch schon mein Zug ein.

Als ich meinen Sitzplatz finde, sitzt da schon einer drauf. Ein brauner Mann mit einer goldenen Brille. Ich grüsse freundlich, schaue ihn dabei aber sehr vorwurfsvoll an. Er gibt gleich nach und setzt sich auf den Platz gegenüber. Im letzten Moment vor der Abfahrt kommen noch zwei Schweizer und hocken sich auf die beiden freien Sitze. Wohl ein Ehepaar; vom Typ „Therapeut“. Sie ewig jugendlich und krampfhaft sportlich. Ledrige Haut und giftgrüne Trekkingjacke. Er schon ergraut und gut abgerichtet. Er erklärt uns, er wolle vorläufig seine Strickjacke anbehalten. Und er esse jetzt sein mitgebrachtes Brötli. Sie sagt nichts und liest in ihrem dicken Taschenbuch. Lesebrille und angestrengte Ruhe. Er kaut gewissenhaft. Dann liest auch er, und macht andauernd Randnotizen. Sie meint, er solle doch die Strickjacke ausziehen. Er gehorcht.
Ich versuche regungslos in die Ferne zu schauen und ja keine Mine zu verziehen. Wenn die merken, dass ich deutsch verstehe, wollen die bestimmt mit mir reden. Ich will aber nicht! Der braune Mann hat es da besser. Sie spricht mit ihm italienisch, dann englisch. Er tut so, als verstehe er nichts. Sie spricht lauter. Er grinst verlegen. Und dämlich.
In Arth-Goldau darf ich umsteigen. Beim Einnachten erreiche ich Luzern. Frau G. steht am Perron und winkt. Schön wieder zuhause zu sein. Wär ich ein Hund, ich tät schwanzwedeln.

12. März 2012

Rom: Dinosaurier an der Gummistrasse

Rom. Der Hauptbahnhof „Roma Termini“ ist einer der grössten Europas. Und irgendwie auch das Zentrum Roms. Eine halbe Million benutzen ihn täglich und sind stolz auf ihn. Akkurat gescheitelte Beamten und schnatternde Schüler. Asiatischen Nonnen und afrikanische Strassenhändler. Italienerinnen mit angemalten Gesichtern und kleinen Hunden.

Manchmal gehe ich hin, bloss zum Züge gucken. Und manchmal, wenn die Vorortzüge ihre Pendler kalben, stelle ich mich mitten in die Bahnhofshalle. Die Werktätigen eilen rechts und links an mir vorbei. Und dann sage ich ganz laut: „Hey - tschau Mario“ oder "Giovanni". Und wenn sich dann ein "Mario" oder "Givanni" ertappt umschaut, freue ich mich über den Treffer.

Die grosse Bahnhofshalle wird im Volksmund der „Dinosaurier“ genannt. Als sie in den 1950-er Jahren eröffnet wurde, war sie ein grosszügiges Portal zur Stadt. Heute ist sie leider mit vielerlei Ladengeschäfte und Werbeplunder vollgestellt und hat ihre Würde etwas eingebüsst.

Hinter der Eingangshalle gibt es eine weitere grosse Halle, eine imposante Ladenpassage. Von den Anwohnern wird sie gerne als Abkürzung zu den Quartieren hinter dem Bahnhof benutzt. Sie nenne sie wegen ihres Pirelli Gumminoppen-Bodenbelag „Gummi-Strasse“ .

Den riesengrossen Hallen und gleichförmigen Perrons fehlte lange Zeit ein markanter Treffpunkt. Das änderte sich dann anlässlich der Olympischen Spielen1960. Osram schenkte dem Bahnhofvorplatz eine moderne Beleuchtung. Eine der Lampen war etwas höher und trug eine OSRAM-Werbetafel. So wurde die „Lampada Osram“ über Jahrzehnte der beliebte Treffpunkt am Bahnhof.

11. März 2012

Rom: am Sonntag

Heute schreibe ich nichts. Gar nix.

Sonntagsruhe...