14. Oktober 2011

Frankreich: Schiff nach Toulouse

Wir flüchten vor dem grauen und kalten Herbstwetter in den Bergen. Als wir heute Morgen in Montgiscard aus dem Fenster gucken, begrüsst uns die Morgensonne. Wurde aber auch Zeit, wir haben schliesslich Ferien.

Heute dürfen wir auf dem Wohnboot von Peti und Lucia mitfahren. Auf dem „Canal du Midi“ gehts bis nach Toulouse. Aber zuerst müssen wir noch gschwind Frühstücksbrot besorgen. Der örtliche Bäcker hat ausgerechnet heute geschlossen, also radeln zum Einkaufscenter am Ortsrand. Die haben noch nicht auf! Also warten und dann gschwind zurück aufs Schiff.
Nach einem ausgiebigen und umfangreichen Frühstück legen wir dann ab. Die „la vie“ gleitet ganz leise durchs trübe Kanalwasser. Platanen säumen das Ufer. Fischer blicken ermattet ins Wasser und hoffen auf einen ordentlichen Fang.
Auf den französischen Kanälen muss langsam gefahren werden; maximal 8 km/h. So werden wir von allerhand Joggern auf dem Uferweg überholt. Und von einem Traktor, der ein Feld pflügt.

Vor einer Schleuse machen wir Mittagsrast. Die Schleuse auch, obwohl sie eigentlich automatisch funktioniert. Wir nutzen die Gelegenheit und pflücken wunderbare, reife Feigen von einem Baum nebenan.

Am späten Nachmittag erreichen wir das Stadtzentrum von Toulouse. Es ist herbstlich warm und die Platanen sind bunt gefärbt. Für uns heisst es aber schon Abschied nehmen. Der Rückweg per Velo ist gut 20 Kilometer lang und es wird früh dunkel.

Nach einer Stunde heftigem radeln sind wir zurück bei unserem blechernen Zuhause. Es steht noch da und ist unversehrt. Aber wir haben weiche Beine und rote Köpfe.
Es war wunderschön – danke Peti und Lucia.

12. Oktober 2011

Frankreich: der Vulkan ist kalt

Wir wollen uns die französischen Vulkane anschauen. Jawohl; mitten in Frankreich gibt es Vulkane. In der Auvergne. Um Clermont-Ferrand herum. Die Stadt kennt man, weil hier die Michelin-Reifen gemacht werden.

Bei Vulkanen denkt man natürlich gleich an Rauchsäulen und glühende Lavabrocken. An ein Grollen und die Erzittern. Die hiesigen Vulkane entpuppen sich aber als runzlige Hügel. Kein Rauch und kein Glühen. Bloss Nadelwald und schwarzer Basalt. Die Franzosen haben die Vulkane schon vor 20 Millionen Jahren ausgemacht. Dumm gelaufen – und es erklärt vielleicht, warum es hier so kalt ist.

Vulkan können die Franzosen nicht. Und Wetter auch nicht. Dafür aber ganz gut Burgen und Schlösser.

Und die Eisenbahnbrücke von Garabit haben sie auch ganz gut hinbekommen. Die Brücke wurde 1884 eröffnet und ist eine grossartige Konstruktion. Geplant vom Schweizer Ingenieur Maurice Koechlin, gebaut von der Firma Eiffel. Jawohl; bekannt von diesem Turm in Paris.
Unterwegs haben wir den Christoph getroffen. Der macht eine lange Reise quer durch Europa. Wir haben einen Abend lang geplaudert und gegessen. Hat Spass gemacht - gute Reise.

10. Oktober 2011

Reisebericht: Frankreich, wir kommen

Für uns Bergler liegt dieses Frankreich recht abgelegen. Und zudem ist es arg fremdsprachig. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz fahren wir wieder mal dahin. Im Herbst ist es da ja ganz besonders schön.

Unsere erste Etappe führt uns an die Saône. Jedenfalls bis fast dahin. Bereits in Louhans machen wir erschöpft ob der langen Reise Feierabend. Louhans ist ein hübsches Städtchen. Es hat 157 Arkaden und eine grossen Hühnermarkt. Da werden neben Hühnern aber auch allerhand andere Kleintiere gehandelt: Hasen, Gänse, Enten, Rinder. Dies behauptet jedenfalls ein Schild. Aber darum geht es jetzt nicht.

In Cluny stand einst die grösste Kirche der Welt. Ungeschickterweise wurde sie vor zweihundert Jahren abgerissen, bloss ein Seitenschiff ist stehen geblieben. Heute zu Tage kommen unzählige Touristen und starren in die Leere. Keine Kirche – halt damals dumm gelaufen.

Wir fahren an einen See in der Nähe und übernachten direkt am Ufer.

8. Oktober 2011

Themenwoche: Muger 6

Episode 6: demnächst mehr...

So, jetzt hattet ihr einen kleinen Einblick in meinen Werdegang. Die erste Themenwoche ist zu Ende. Die Episoden 7 bis xxx folgen demnächst.

Jetzt fahren wir erst einmal in den Urlaub nach ... 
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7. Oktober 2011

Themenwoche: Muger 5

Episode 5: Nahverkehr

Für einen heranreifenden Jüngling ist die individuelle Mobilität von zentraler Bedeutung. Ohne funktionierenden Nahverkehr gab es keine richtige Freundin. Und ohne richtige Freundin keinen „Nahverkehr“. Also investierte ich mein ganzes Vermögen in ein gebrauchtes Töffli. So liessen sich die anregensten zwei Dinge in meiner damaligen Welt kombinieren: Töffli und Mädchen.

Zu der Zeit las ich als Vorbereitung auf die geplanten Paarbeziehungen viele Fachzeitschriften. Bunte Frauen-Heftli mit vielen Bildern drin. Sehr wenig Text, sehr wenig Kleider, aber dennoch sehr, sehr informativ. Und anregend.