16. April 2011

Balkan: wir in Mazedonien

Wir verlassen Griechenland nordwärts. Die Nacht war kühlschrankkalt und in den Bergen ist Neuschnee gefallen. In schattigen Kurven hat es Glatteis und der Schneepflug begegnet uns.

Gegen Mittag kommen wir an die Grenze nach Mazedonien. Die Grenzformalitäten dauern bloss wenige Minuten, einmal die Pässe und Versicherungskarte vorzeigen; und wir sind drin in Mazedonien. Oder Makedonien oder Macedonia; die Griechen sagen verärgert F.Y.R.O.M. oder Republik Skopje dazu.

Dank der Zeitumstellung von einer Stunde verspüre ich erneut Mittagshunger. Wir fahren deswegen gschwind ins nahe Bitola, der einstigen Hauptstadt Makedoniens. Die Stadt hat viel Charme, vermag ihn aber recht gut zu verbergen. Wir schlendern durch das Zentrum, wechseln Geld und trinken Kaffee.

Mich dünkt es gemütlich hier. Der Frau G. ihre Begeisterung ist noch etwas zurückhaltend. Es bläst zudem ein eisiger Wind, daher fahren wir an den Ohridsee, in der Hoffnung, dass es dort etwas wärmer ist...
Wir finden einen einsamen Platz direkt am See. Der Wind peitscht die Wolken über den Himmel und die Wellen ans Ufer. Die Bäume blühen und es ist wunderschönen hier – in Makedonien.
Die Nacht war dann aber wieder eiskalt. Als ich am Morgen zum Fenster hinaus schaue, sehe ich wie sich die Wasservögel versammeln. Ich vermute, zum Flug in den Süden. Und ich glaube, es waren auch einige Pinguine dabei...

Die leidige Sache mit den komischen Buchstaben hat sich noch nicht gebessert. Keine griechischen, nein, jetzt sind die kyrillischen Buchstaben dran.

Ohrid ist ein wunderschönes Städtchen in einer Bucht. Die Altstadthäuser wurden renoviert statt abgerissen. Und es sind einige bemerkenswerte mittelalterliche Kirchen erhalten geblieben. Wir bewundern die Fresken aus dem 13. Jahrhundert, einzigartig in ihrer Farbenpracht und lebendigen Darstellung, ganz anders als wir das sonst aus dieser Epoche gewohnt sind.

14. April 2011

Balkan: den Hund würgen...

Die beiden Hunde auf dem Campingplatz heissen "YES" und "NO". Sie lassen sich gut unterscheiden, "Yes" trägt eine praktische Gehhilfe am Nacken...

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Balkan: kühles Nordgriechenland

Der Mittwoch-Morgen begann mit wunderbarem Frühlingswetter. Im Baum über unserem Bett hockte ein Vogel und ruft immerzu „guck-guck“ zu uns hinunter. Gegen Mittag verlassen wir Klambaka und fahren nordwärts. Erst einem bewaldeten Tal entlang, dann auf der nagelneuen Autobahn. Kein Verkehr, wir ganz alleine. Ich befürchtete schon, irgendwo steht jetzt dann ein Eröffnungskomitee und überreicht uns Blumen und die Blaskapelle spielt die Nationalhymne. Aber nichts von allem.

In Kastoria ist heute Wochenmarkt. DA sind also all die Fahrzeuge - alles ist verstopft mit Autos und Lieferwagen. Wir kaufen Orangen und für mich Arbeitshandschuhe, beides für je 1 €. Dazu noch Oliven, die, wie sich später herausstellt, nach dem Schlucken im Hals brennen.

Das Wetter wir langsam schlechter, Wolken ziehen auf und es bläst ein kalter Wind. Aber das Städchen am See ist wunderschön.

Mit der griechischen Schrift habe ich immer noch so meine Probleme. Einzelne Buchstaben kenne ich ja aus dem Mathe-Unterricht. Das hilft aber nicht wirklich; und wenn ich die Buchstaben dann entziffert habe, ist da ja immer noch diese griechische Sprache. Schwierig, schwierig.

Beim Einkaufen muss ich immer mit den Fingern auf das Essbare zeigen. Oder das essen, wo ein Bild auf der Packung ist. Wobei; beim Käse war ein Schaf abgebildet, obwohl drinnen keines war. Und die Wurst mit dem lachenden Bergbauern drauf, getraue ich mich schon gar nicht anschneiden. Und die Büchse mit dem Baby drauf...

13. April 2011

Balkan: Griechenland im Frühling

Dank der neuen Autobahn waren wir recht gschwind in Ioannina. Die Stadt ist eigentlich nichts Besonderes, aber die Lage am See ist schön. An der Uferpromenade reihen sich zahllose Gartenrestaurants und jetzt zur Schulferienzeit quillt sie fast über vor Besuchern.

Am Dienstag fahren wir früh los. Wir wollen nach Kalambaka, die berühmten Meteora-Klöster anschauen. Die Autobahn bringt uns über die Berge. Hier liegt noch viel Schnee und der Frühling ist noch kaum spürbar.

Gleich hinter Kalambaka sind die komischen Felsen mit den Klöstern drauf. Die Bauten kleben förmlich auf den Felsnasen. Einige sind bloss mit der Seilbahn erreichbar, bei anderen werden die Mönche mit Seilwinden hochbefördert. Und wiederum andere sind touristengängig mit Treppen erschlossen. Die besten Ausblicke hat man von den Felsklippen; atemberaubend schön.

12. April 2011

der letzte Hund im All

Heute Morgen vor genau 50 Jahren, am 12. April 1961, wurde Juri Gagarin mit einer Rakete ins Weltall geschossen. Die Rundreise dauerte gut eine Stunde, kurz vor 8 war er schon wieder zuhause. Es war eine mutige Unternehmung, aber alles ging gut und der Gagarin war somit der erste Mensch im Weltraum. Vor ihm waren da oben bloss ein paar Hunde unterwegs.

Gagarin soll später mal gesagt haben: «Ich war nicht der erste Mensch, ich war der letzte Hund im All.»