17. Februar 2011

zuhause: Weltuntergang, schon wieder...

Am 21. Dezember 2012 geht die Welt unter. Das haben die Maya kürzlich in der Sonntagszeitung verkündet. Ausgerechnet die Maya! Woher sollten die das denn wissen, die sind ja längst selber untergegangen.

Unerfreuliche. Ich mache mir jedenfalls jetzt schon Gedanken, wie das wohl sein wird; der Weltuntergang. Ich meine, man will ja nicht unvorbereitet weltuntergehen. Besonders dann nicht, wenn das Datum schon so lange im Voraus bekannt ist. Was zieht man zum Weltuntergang an? "Festlich" scheint mir nicht unbedingt das Richtige. Vielleicht zwänge ich mich in meinen bewährten Hochzeits-Beerdigungs-Tschopen? Ein dunkelblauer Zweireiher, tailliert und mit goldenen Knöpfen. Um den ist sowieso nicht Schade, sollte er beim weltuntergehen kaputt gehen.
In den Altkleider-Container kann ich ihn ja sowieso nicht mehr geben; wer in der Dritten Welt unten würde so einen Tschopen anziehen wollen. Gut, vielleicht haben die ja auch Weltuntergang? Ja dann, dann spende ich ihn vielleicht doch dem Container. Ist ja für eine Gute Sache...

16. Februar 2011

der mit dem Golf tanzt.

Neulich sassen Frau G. und ich ermattet auf einem Bänkli und schauten dem Strassenverkehr zu. Vierspurig drängten die Autos dem Stadtzentrum zu. Und mitten drin geht ein Mann. Er aalte sich geschmeidig zwischen den Autos durch. Weicht wie ein Stierkämpfer aus, hüpfte zur Seite. Aber was tut er da?
Der Mann hält irgend welche Waren feil! Ich konnte nicht genau erkennen, was er da anbot. Es muss sich aber um etwas unglaublich wichtiges handeln, sonst würde er sich doch nicht in solche Gefahr begeben.
Ich gehe näher. Sieht aus wie Blumensträusse in Silberpapier? Oder Kröten in Einmachgläsern? Oder sind es Chips-Tüten?

Nein, es sind fussballgrosse Disko-Kugeln! Er bietet doch tatsächlich den Autofahrern Diskokugeln an.

Ich meine, wer hat sich auf der feierabendlichen Heimfahrt nicht schon oft nach einer  eigenen Disko-Kugel gesehnt. Hier in Istanbul wird einem auch dieser Wunsch ambulant erfüllt.

14. Februar 2011

Türkei: Istanbul, schön war’s.

Wieder ein wunderbar sonniger Vormittag. Wir genehmigen uns ein letztes Tee und schauen etwas wehmütig zur Sultanahmed-Moschee hinüber. Um Punkt elf Uhr besteigen wir die Strassenbahn und fahren zum Flughafen.

Bye türkiye.

Der Flieger hebt pünktlich ab. Nach kurzer Zeit schieben zwei Froilein ein Futterwägeli durch den Gang. Es gibt Nudeln in einem Alu-Schälchen und ein Plastikbeutel mit einem Küchlein. Dazu ein Plastikbeutel mit Plastikbesteck; alles schön abgerundet und in Kindergrösse. Ein Papierbeutelchen mit Salz und Pfeffer, eines mit Zucker und eines mit einem einsamen Zahnstocher. Das Auspacken dauert jedenfalls länger als das Essen.

Mit der untergehenden Sonne landen wir in Zürich.
Es war wunderschön in Istanbul. Und wir kommen wieder; im Herbst...

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12. Februar 2011

Türkei: Istanbul, schon der 4. Bericht

Bald unser letzter Tag in Istanbul. Heute haben wir endlich die Ayasofya (Hagia Sofia) besichtigt. Der Kuppelbau ist von grandiosem Ausmass und reich geschmückt; goldene Mosaiken und Marmor in allen Farben. Aber da und dort bröckelt es und die Zeit nagt am Gemäuer.

Mit dem Bus (Nr. 99) fahren wir am Goldenen Horn hoch zur bulgarisch-orthodoxen Kirche "Aya Stefan". Diese Kirche besteht komplett aus Gusseisen. Die Einzelteile wurde um 1895 in Wien gegossen, dann hierhin verschifft und aufgebaut. Jetzt nach gut 100 Jahren leidet sie schwer unter Korrosion. Und auf der Nordseite sind die Grundmauern schon bedenklich im weichen Untergrund eingesunken. Es klaffen handbreite Risse. Die Kirche ist meistens verschlossen, wir durften aber trotzdem hinein!

Nach so viel Kültür hatten wir eine Stärkung verdient. Wir trinken ein Glas "Boza", und das direkt beim Hersteller "Vefa Bozacısı". Boza besteht aus vergorener Hirse und wird mit Zimt genossen. Boza soll die Manneskraft stärken, oder vor Hundebissen schützen - habe das nicht recht verstanden…

Wir schlendern noch etwas durch die Gassen und durch die Hallen des Grossen Basars. Es ist viel los, jeder scheint unterwegs zu sein um noch gschwind seine Wochenendeinkäufe zu tätigen.

Dieser Koch macht "Kokoreç". Das sind aufgewickelte und dann gegrillte Schafsdärme. Anschliessend werden sie kleinehackt und mit Weissbrot genossen. Stärkt bestimmt auch die Manneskraft. Odr so?


Morgen werden wir uns auf den Heimweg machen. War schön in Istanbul; wir kommen bestimmt bald wieder.

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11. Februar 2011

Türkei: immer noch in Istanbul, 3. Teil

Heute ist hier Freitag. Und wieder ein sonniger Februartag. Wir fahren mit der Autofähre nach Asien hinüber, über den Bosporus nach Harem. Hier besuchen wir die Şakirin Moschee. Die ist ganz neu und vor allem bekannt, weil sie die erste Moschee ist (?), die von einer Frau geplant wurde.  

Am Hayderpaşa Bahnhof starten die Züge in den Osten der Türkei, und nach Bagdad und Damaskus. Vor kurzem hat es hier gebrannt, nun fehlt am grandiosen Bahnhof leider ein Teil des Daches. Wir schauen uns schon mal die Fahrpläne an; vielleicht sind wir im Herbst wieder hier und...

Von Karakoy fahren wir mit dem Personenschiff retour zur Galatabrücke. Und gleich weiter gut 20 Kilometer den Bosporus nordwärts bis zur „Sultan-Mehmed-Brücke“. Eine imposante Hängebrücke mit einer Spannweite von über einem Kilometer. An beiden Ufern des Bosporus sehen wir viele prachtvolle Palästen und Festungen aus osmanischer Zeit.

Es war ein wunderschöner Tag auf dem Wasser.

Und was haben wir gelernt? Bei tiefstehender Sonne werfen auch Zwerge lange Schatten.

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