Heute dienen die Versuchsanlagen immer mehr dem Tourismus als der Forschung. Täte man sich für Solarenergie interessieren - es wäre sehr sehenswert....
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
18. Oktober 2011
Frankreich: zehntausend Sonnen...
In den Pyrenäen ist der Himmel fast immer klar und kaum anderswo scheint öfters die Sonne. Was liegt da näher, als es mit einem Solarkraftwerk zu versuchen. Hier in der Gegend gibt es gleich drei davon.
In den 1950er Jahren baute man in Mont-Louis ein kleines Solarkraftwerk. Ein quadratischer Heliostat lenkt das Sonnenlicht auf einen runden Hohlspiegel und von da gelangt es in die Brennkammer. Damit konnte man über 3‘000°C erreichen. Für die Stromproduktion sind solche Temperaturen unsinnig, aber für die Material-Forschung grossartig.
Etwas später entstand in der Nähe ein weiteres Solar-Labor; „Thémis“. Mehr als hundert Heliostaten lenken hier das Sonnenlicht auf eine Brennkammer in einem Turm. Es werden Temperaturen von 3‘300°C erreicht. Einige imposante Brandlöcher am Turm zeugen von einigen Hopperla.
Im Jahr 1969 wurde dann in Odeillo noch ein grösseres Solarkraftwerk gebaut; „Heliodyssee“. Hier lenken 63 Heliostaten mit über 9‘000 Spiegeln das Sonnenlicht auf einen Hohlspiegel am Gebäude und von da gebündelt in den Laborturm. Die Gesamtleistung liegt bei etwa 1‘000kW und es werden Temperaturen von über 3‘800°C erreicht. Die Energie von zehntausend Sonnen…
Heute dienen die Versuchsanlagen immer mehr dem Tourismus als der Forschung. Täte man sich für Solarenergie interessieren - es wäre sehr sehenswert....
Heute dienen die Versuchsanlagen immer mehr dem Tourismus als der Forschung. Täte man sich für Solarenergie interessieren - es wäre sehr sehenswert....
17. Oktober 2011
Andorra: ist auch schön
Dieses Beton-Unding ist die Stadtverwaltung. Steigt man in den Lift und fährt bis ganz nach oben, kommt man auf einen netten Platz. Und gleich dahinter befindet sich die Altstadt.
Wobei „Altstadt“ für die Handvoll alter Häuser etwas übertrieben scheint. Wir fanden es aber sehr malerisch.
Billiger Schnaps, Zigaretten und Elektronik füllen die Schaufenster. Es hat aber auch viele Edelboutiquen und Gaststätten. Und preiswerte Tankstellen!
Andorra besteht eigentlich bloss aus zwei Tälern; dem „Grossen Tal“ und dem „Nord-Tal“. Beide sind eng und enorm stotzig. Wir sind in ein kleines Seitental gefahren. Malerisch und herbstlich bunt.
Wer genau schaut, sieht Frau G. und unser Blechzuhause am linken Bildrand.
Auch wenn viele spotten, Andorra sei bloss hässlich und nur zum zollfreien einkaufen gut; uns haben die Tage in Andorra sehr gut gefallen.
Andorra besteht eigentlich bloss aus zwei Tälern; dem „Grossen Tal“ und dem „Nord-Tal“. Beide sind eng und enorm stotzig. Wir sind in ein kleines Seitental gefahren. Malerisch und herbstlich bunt.
Wer genau schaut, sieht Frau G. und unser Blechzuhause am linken Bildrand.
15. Oktober 2011
Andorra: wozu da hin?
Als ich „Andorra“ sagte, da meinte jemand: «Kenn ich: Andorianer; Raumschiff Enterprise, Klingonen und so»! Nein, nicht die. Wir wollen nach Andorra, in das winzige Fürstentum in den Pyrenäen. Etwas kleiner als mein Kanton Obwalden und ein Wintersport- und Steuerparadies“.
Andorra gibt es seit 1278, trotzdem hatte es noch nie einen eigenen Staatspräsidenten. Das Amt teilen sich zwei Ausländer: Ein spanischer Bischof und der französische Staatspräsident! Andorra hat auch keine eigene Währung: Obwohl es nicht in der EU ist, benutzen sie den Euro als Zahlungsmittel.
Die Strasse nach Andorra führt über den „Pas de la Casa“, 2‘085 Meter hoch und ziemlich kahl. Zahllose Skilifte und Hotels verunstalten die Bergwelt. Dann geht es wieder hinunter. Weitere Hotels und Skilifte, jetzt im Herbst sind alle geschlossen.
Die Hauptstadt von Andorra heisst „Andorra la Vella“. Auf den ersten Blick wieder bloss eine Ansammlung von zu gross geratenen Häusern von äusserst fragwürdiger Ästhetik. Irgendwie wenig Land für viele Häuser.
Das zackige Glashaus im Hintergrund ist das Thermalbad „Caldea“ und der Stolz der Nation.
Andorra gibt es seit 1278, trotzdem hatte es noch nie einen eigenen Staatspräsidenten. Das Amt teilen sich zwei Ausländer: Ein spanischer Bischof und der französische Staatspräsident! Andorra hat auch keine eigene Währung: Obwohl es nicht in der EU ist, benutzen sie den Euro als Zahlungsmittel.
14. Oktober 2011
Frankreich: Schiff nach Toulouse
Wir flüchten vor dem grauen und kalten Herbstwetter in den Bergen. Als wir heute Morgen in Montgiscard aus dem Fenster gucken, begrüsst uns die Morgensonne. Wurde aber auch Zeit, wir haben schliesslich Ferien.
Heute dürfen wir auf dem Wohnboot von Peti und Lucia mitfahren. Auf dem „Canal du Midi“ gehts bis nach Toulouse. Aber zuerst müssen wir noch gschwind Frühstücksbrot besorgen. Der örtliche Bäcker hat ausgerechnet heute geschlossen, also radeln zum Einkaufscenter am Ortsrand. Die haben noch nicht auf! Also warten und dann gschwind zurück aufs Schiff.
Nach einem ausgiebigen und umfangreichen Frühstück legen wir dann ab. Die „la vie“ gleitet ganz leise durchs trübe Kanalwasser. Platanen säumen das Ufer. Fischer blicken ermattet ins Wasser und hoffen auf einen ordentlichen Fang.
Auf den französischen Kanälen muss langsam gefahren werden; maximal 8 km/h. So werden wir von allerhand Joggern auf dem Uferweg überholt. Und von einem Traktor, der ein Feld pflügt.
Vor einer Schleuse machen wir Mittagsrast. Die Schleuse auch, obwohl sie eigentlich automatisch funktioniert. Wir nutzen die Gelegenheit und pflücken wunderbare, reife Feigen von einem Baum nebenan.
Am späten Nachmittag erreichen wir das Stadtzentrum von Toulouse. Es ist herbstlich warm und die Platanen sind bunt gefärbt. Für uns heisst es aber schon Abschied nehmen. Der Rückweg per Velo ist gut 20 Kilometer lang und es wird früh dunkel.
Nach einer Stunde heftigem radeln sind wir zurück bei unserem blechernen Zuhause. Es steht noch da und ist unversehrt. Aber wir haben weiche Beine und rote Köpfe.
Es war wunderschön – danke Peti und Lucia.
Nach einem ausgiebigen und umfangreichen Frühstück legen wir dann ab. Die „la vie“ gleitet ganz leise durchs trübe Kanalwasser. Platanen säumen das Ufer. Fischer blicken ermattet ins Wasser und hoffen auf einen ordentlichen Fang.
Auf den französischen Kanälen muss langsam gefahren werden; maximal 8 km/h. So werden wir von allerhand Joggern auf dem Uferweg überholt. Und von einem Traktor, der ein Feld pflügt.
Es war wunderschön – danke Peti und Lucia.
12. Oktober 2011
Frankreich: der Vulkan ist kalt
Wir wollen uns die französischen Vulkane anschauen. Jawohl; mitten in Frankreich gibt es Vulkane. In der Auvergne. Um Clermont-Ferrand herum. Die Stadt kennt man, weil hier die Michelin-Reifen gemacht werden.
Bei Vulkanen denkt man natürlich gleich an Rauchsäulen und glühende Lavabrocken. An ein Grollen und die Erzittern. Die hiesigen Vulkane entpuppen sich aber als runzlige Hügel. Kein Rauch und kein Glühen. Bloss Nadelwald und schwarzer Basalt. Die Franzosen haben die Vulkane schon vor 20 Millionen Jahren ausgemacht. Dumm gelaufen – und es erklärt vielleicht, warum es hier so kalt ist.
Vulkan können die Franzosen nicht. Und Wetter auch nicht. Dafür aber ganz gut Burgen und Schlösser.
Und die Eisenbahnbrücke von Garabit haben sie auch ganz gut hinbekommen. Die Brücke wurde 1884 eröffnet und ist eine grossartige Konstruktion. Geplant vom Schweizer Ingenieur Maurice Koechlin, gebaut von der Firma Eiffel. Jawohl; bekannt von diesem Turm in Paris.
Unterwegs haben wir den Christoph getroffen. Der macht eine lange Reise quer durch Europa. Wir haben einen Abend lang geplaudert und gegessen. Hat Spass gemacht - gute Reise.
Unterwegs haben wir den Christoph getroffen. Der macht eine lange Reise quer durch Europa. Wir haben einen Abend lang geplaudert und gegessen. Hat Spass gemacht - gute Reise.
10. Oktober 2011
Reisebericht: Frankreich, wir kommen
Für uns Bergler liegt dieses Frankreich recht abgelegen. Und zudem ist es arg fremdsprachig. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz fahren wir wieder mal dahin. Im Herbst ist es da ja ganz besonders schön.
Unsere erste Etappe führt uns an die Saône. Jedenfalls bis fast dahin. Bereits in Louhans machen wir erschöpft ob der langen Reise Feierabend. Louhans ist ein hübsches Städtchen. Es hat 157 Arkaden und eine grossen Hühnermarkt. Da werden neben Hühnern aber auch allerhand andere Kleintiere gehandelt: Hasen, Gänse, Enten, Rinder. Dies behauptet jedenfalls ein Schild. Aber darum geht es jetzt nicht.
In Cluny stand einst die grösste Kirche der Welt. Ungeschickterweise wurde sie vor zweihundert Jahren abgerissen, bloss ein Seitenschiff ist stehen geblieben. Heute zu Tage kommen unzählige Touristen und starren in die Leere. Keine Kirche – halt damals dumm gelaufen.
Wir fahren an einen See in der Nähe und übernachten direkt am Ufer.
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