Schon seit längerem ersetze ich in unserem Reisemobil die alten Lampen durch energiesparende LED. Bei den grossen Lampen war das kein Problem, aber für die Leselampen fand ich einfach keine passenden Warmlicht-LED für in G4-Sockel. Bis neulich in Spanien.
Die neuen LED geben ein wunderbar mildes Licht und verbrauchen nur noch ein Drittel so viel Strom wie die alten Halogenlampen.
Wer nun sagt, das lohnt sich doch nicht – der hat natürlich völlig Recht. Denn in den vergangenen fünfzehn Jahren hatten wir dank unserer Solaranlage immer mehr als genug Strom. Nun haben wir künftig noch genuger.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
6. November 2019
1. November 2019
Costa Dorado: quer durch Frankreich nachhause
15 Lac du Bouchet. Die ganze Nacht hat der Wind an unserem Schlafwagen gerüttelt. Als ich am Morgen rausschaue ist es draussen neblig und es regnet. Also kuschele ich mich noch einmal an Frau G. und döse noch etwas.
Heute wollen wir nachhause fahren und es wird wohl ein langer Tag werden. Und ein trüber. Aber vorher gehen wir noch einkaufen, denn hier in Frankreich gibt es eine riesige Auswahl feinster Esswaren.
Am Mittag erreichen wir Lyon; Mittagspause mit einem Plastik-Sandwich. Es ist labberig und die Füllung schmeckt fragwürdig. Dann brummen wir weiter nach Genf. Gleich an der Schweizergrenze beginnt es wieder zu regnen. Und es hört damit auch nicht mehr auf, bis wir abends um acht zuhause sind.
Heute waren das 560 Kilometer und wir sind froh daheim zu sein.
Heute wollen wir nachhause fahren und es wird wohl ein langer Tag werden. Und ein trüber. Aber vorher gehen wir noch einkaufen, denn hier in Frankreich gibt es eine riesige Auswahl feinster Esswaren.
Am Mittag erreichen wir Lyon; Mittagspause mit einem Plastik-Sandwich. Es ist labberig und die Füllung schmeckt fragwürdig. Dann brummen wir weiter nach Genf. Gleich an der Schweizergrenze beginnt es wieder zu regnen. Und es hört damit auch nicht mehr auf, bis wir abends um acht zuhause sind.
Heute waren das 560 Kilometer und wir sind froh daheim zu sein.
31. Oktober 2019
Costa Dorado: die Schlucht des Tarn
14 Die Gorges du Tarn ist eine vielleicht 80 Kilometer lange Schlucht. Für uns beginnt sie hinter Millau. Anfangs ist das Flusstal noch einigermassen breit, doch nach und nach wird es dann immer schmäler und schroffer. Und einsamer. Bald sind da nur noch der Herbstwald und Felsen; und der Fluss.
Unterwegs kommen wir ab und zu an einem Dorf vorbei. Manchmal kleben die Häuser richtiggehend an den Felswänden. Manche sind nur per Seilbahn erreichbar. Und die Seilbahn ist manchmal bloss eine Kiste an einem Seil.
In Sainte-Enimie (n44.3653, e3.4115) machen wir Mittagsrast. Die Steinhäuser kuscheln sich eng zwischen Fluss und Felswand. Die Herbstsonne scheint kaum noch bis in die Schlucht herunter. Da wo sie hin scheint ist es noch mild, aber im Schatten ist es schon richtig kalt.
Wir kurven weiter dem Tarn entlang. Manchmal ist die Strasse bloss noch einspurig und kurze Tunnels nehmen die Abkürzung durch den Fels. Zum Glück hat es jetzt im Oktober so gut wie keinen Verkehr mehr. Im Sommer ist hier nämlich die Hölle los.
Bei Ispagnac verlassen wir die Tarn-Schlucht endgültig und fahren auf die Hochebene hinauf. Hier oben ist es wieder karg und schon sehr herbstlich. Immerhin sind wir auf über 1'000 Meter unterwegs.
Da wir nachhause sollten, fahren wir noch etwa zwei Stunden weit. Am Lac du Bouchet finden wir einen netten Übernachtungsplatz. Es ist saukalt und stürmisch.
Unterwegs kommen wir ab und zu an einem Dorf vorbei. Manchmal kleben die Häuser richtiggehend an den Felswänden. Manche sind nur per Seilbahn erreichbar. Und die Seilbahn ist manchmal bloss eine Kiste an einem Seil.
In Sainte-Enimie (n44.3653, e3.4115) machen wir Mittagsrast. Die Steinhäuser kuscheln sich eng zwischen Fluss und Felswand. Die Herbstsonne scheint kaum noch bis in die Schlucht herunter. Da wo sie hin scheint ist es noch mild, aber im Schatten ist es schon richtig kalt.
Wir kurven weiter dem Tarn entlang. Manchmal ist die Strasse bloss noch einspurig und kurze Tunnels nehmen die Abkürzung durch den Fels. Zum Glück hat es jetzt im Oktober so gut wie keinen Verkehr mehr. Im Sommer ist hier nämlich die Hölle los.
Bei Ispagnac verlassen wir die Tarn-Schlucht endgültig und fahren auf die Hochebene hinauf. Hier oben ist es wieder karg und schon sehr herbstlich. Immerhin sind wir auf über 1'000 Meter unterwegs.
Da wir nachhause sollten, fahren wir noch etwa zwei Stunden weit. Am Lac du Bouchet finden wir einen netten Übernachtungsplatz. Es ist saukalt und stürmisch.
30. Oktober 2019
Costa Dorado: das nicht im See versunkene Dorf Celles
13 Lac du Salagou. Als man damals den Stausee von Salagou baute, sollte das kleine Dorf Celles im See versinken. Man siedelte deshalb die Einwohner um und staute das Wasser. Doch der Seespiegel blieb niedriger als erwartet und reichte bloss bis knapp unterhalb der Häuser.
Seither ist Celles (n43.6612, e3.341) eine Geisterstadt. Früher war es komplett verlassen und es lagen ein paar Autoruinen herum. Inzwischen ist alles geputzt und hergerichtet; und Celles ein beliebtes Ausflugsziel.
Wir rollen gemütlich auf der A75 nord- und bergwärts. Die Landschaft geht immer höher hinauf und wird immer karger. Bei Millau erreichen wir dann das tief eingeschnittene Tal des Tarn. Der Fluss wollen wir dann folgen, doch zuerst schauen wir uns die Rekord-Brücke von Millau an.
Vom Plateau-Rand (n44.0722, e3.0641) aus haben wir einen grossartigen Blick auf den Viaduct du Millau mit seiner beeindruckenden Grösse. Als ich damals die Baustelle besuchte, konnte ich mir fast nicht vorstellen, dass man hier am Fluss Eiffelturm-hohe Pfeiler bauen will. Die Fahrbahn ist etwa in der gleichen Höhe wie die Aussichtsterrasse vom Eiffelturm.
Von unsrem Aussichtsberg geht es nun eine enge und steile Bergstrasse hinunter zur Brücke. Oben über den Viaduct du Millau sind wir schon ein paar Mal gefahren, aber von unten wirkt die Brücke noch einmal um ein Vielfaches grösser. Himmelhoch über uns brummen die Lastwagen darüber. Sie sehen aus wie Spielzeug.
Seither ist Celles (n43.6612, e3.341) eine Geisterstadt. Früher war es komplett verlassen und es lagen ein paar Autoruinen herum. Inzwischen ist alles geputzt und hergerichtet; und Celles ein beliebtes Ausflugsziel.
Wir rollen gemütlich auf der A75 nord- und bergwärts. Die Landschaft geht immer höher hinauf und wird immer karger. Bei Millau erreichen wir dann das tief eingeschnittene Tal des Tarn. Der Fluss wollen wir dann folgen, doch zuerst schauen wir uns die Rekord-Brücke von Millau an.
Vom Plateau-Rand (n44.0722, e3.0641) aus haben wir einen grossartigen Blick auf den Viaduct du Millau mit seiner beeindruckenden Grösse. Als ich damals die Baustelle besuchte, konnte ich mir fast nicht vorstellen, dass man hier am Fluss Eiffelturm-hohe Pfeiler bauen will. Die Fahrbahn ist etwa in der gleichen Höhe wie die Aussichtsterrasse vom Eiffelturm.
29. Oktober 2019
Costa Dorado: wir sind über den Berg
11 Pantà de Sau. Es ist kühles, sonniges Herbstwetter und hier am Stausee gefällt es uns ganz besonders gut. Doch heute müssen wir Kilometer machen, wenn wir pünktlich zuhause ankommen wollen.
Wir fahren auf der kurvigen Strasse zurück nach Vic und dann weiter gegen Norden. Anfangs ist die Strasse wunderbar ausgebaut. Doch je näher wir den Pyrenäen kommen, desto kurviger und steiler wird sie.
Am Mittag erreichen wir den Col d’Ares (n42.3670, e2.4564). Der Pass bildet die Grenze zwischen Spanien und Frankreich. Die alte Grenzstation ist unbemannt, aber einige spanische Zöllner sind da und machen Selfies.
Auf der einen Seite schauen wir nach Spanien hinunter; und auf der anderen sehen wir bereits die französische Mittelmeerküste bei Perpignan. Die Fahrt dahin dauert aber weit mehr als eine Stunde. Die Strasse windet sich durch schmale Täler und um unzählige Felsen herum.
In der warmen Nachmittagssonne leuchtet das Herbstlaub in allen Farben. Wobei „warm“ ist bloss das Licht; es ist nämlich recht kalt. Vor allem wenn man wie ich kurze Hosen und Sandalen trägt. Andere Leute lullen sich bereits in einen winterliche Faserpelz und tragen eine Mütze.
Irgendwann erreichen wir bei Perpignan die Küste. Hier ist es wieder milder, aber ein heftiger Sturmwind rüttelt und schüttelt unsern Wohnbus. Wir brummen gemütlich bis an den Lac du Salagou (n43.6428, e3.3744).
Früher konnte man hier direkt am Seeufer nächtigen. Aber jetzt ist das nicht mehr erlaubt. Wir nächtigen deshalb direkt neben der Barriere. Auch ganz nett.
Wir fahren auf der kurvigen Strasse zurück nach Vic und dann weiter gegen Norden. Anfangs ist die Strasse wunderbar ausgebaut. Doch je näher wir den Pyrenäen kommen, desto kurviger und steiler wird sie.
Am Mittag erreichen wir den Col d’Ares (n42.3670, e2.4564). Der Pass bildet die Grenze zwischen Spanien und Frankreich. Die alte Grenzstation ist unbemannt, aber einige spanische Zöllner sind da und machen Selfies.
Auf der einen Seite schauen wir nach Spanien hinunter; und auf der anderen sehen wir bereits die französische Mittelmeerküste bei Perpignan. Die Fahrt dahin dauert aber weit mehr als eine Stunde. Die Strasse windet sich durch schmale Täler und um unzählige Felsen herum.
Irgendwann erreichen wir bei Perpignan die Küste. Hier ist es wieder milder, aber ein heftiger Sturmwind rüttelt und schüttelt unsern Wohnbus. Wir brummen gemütlich bis an den Lac du Salagou (n43.6428, e3.3744).
Früher konnte man hier direkt am Seeufer nächtigen. Aber jetzt ist das nicht mehr erlaubt. Wir nächtigen deshalb direkt neben der Barriere. Auch ganz nett.
28. Oktober 2019
Costa Dorado: die Kirche im See
11 Torredembarra. Seit langem haben wir diese Nacht wieder zuhause in unserem Möbelwagen geschlafen. Dies weil wir am frühen Morgen los wollen, denn wir müssen nachhause.
Unsere erste Etappe führt und nach Vilanova i la Geltru. Hier war ich ja vor zwei Jahren; und hier hat es mir damals so gut gefallen. Heute ist es hier diesig-schwül und die Stadt wirkt recht schäbig. Wir schlendern zur Markthalle. Aber auch hier ist es ungemütlich.
Wenigstens kann ich dieses Mal das örtliche Flugzeugmuseum besuchen. Das Museum ist zwar längst eingegangen und ausser zwei Flugzeugen auf dem Dach - eine Hispano Aviación HA-200D und eine Beechcraft Musketeer aus den 1960-er Jahren - und viel Gestrüpp drum herum ist wenig zu sehen.
Nun habe ich genug von Städten, verstopften Strassen und hässlichen Häusern. Wir verlassen Vilanova nordwärts. Vorbei an allerlei Einkaufszentren, Pneuhändlern, Schnellfresser und Schrottplätzen kommen wir schon bald in eine hüglige Landschaft. Das Wetter wird besser und die schwüle Hitze bleibt hinter uns.
Mitten zwischen mächtigen, roten Felsen liegt der Stausee Pantà de Sau. Als er damals aufgestaut wurde, versanken vier Dörfer komplett im See. Heute schaut nur noch der Kirchturm vom ehemaligen Dorf Sant Romà de Sau aus dem Wasser (n41.9764, e2.3964). Bei Niedrigwasser kommt die ganze Kirche zum Vorschein, bei Hochwasser sieht man bloss noch die Spitze des Kirchturmes.
Solche versunkenen Dörfer gibt es überall. Zum Beispiel im Reschensee in Italien oder im Stausee in Bulgarien. Und ein wenig auch bei uns im Lungerersee, wo jeden Winter die Reste des überfluteten Ortsteiles auftauchen.
Wir übernachten direkt am Stausee. Am Abend beginnt es zu stürmen. Der Regen auf dem Dachfenster hört sich an wie Applaus.
Unsere erste Etappe führt und nach Vilanova i la Geltru. Hier war ich ja vor zwei Jahren; und hier hat es mir damals so gut gefallen. Heute ist es hier diesig-schwül und die Stadt wirkt recht schäbig. Wir schlendern zur Markthalle. Aber auch hier ist es ungemütlich.
Wenigstens kann ich dieses Mal das örtliche Flugzeugmuseum besuchen. Das Museum ist zwar längst eingegangen und ausser zwei Flugzeugen auf dem Dach - eine Hispano Aviación HA-200D und eine Beechcraft Musketeer aus den 1960-er Jahren - und viel Gestrüpp drum herum ist wenig zu sehen.
Nun habe ich genug von Städten, verstopften Strassen und hässlichen Häusern. Wir verlassen Vilanova nordwärts. Vorbei an allerlei Einkaufszentren, Pneuhändlern, Schnellfresser und Schrottplätzen kommen wir schon bald in eine hüglige Landschaft. Das Wetter wird besser und die schwüle Hitze bleibt hinter uns.
Mitten zwischen mächtigen, roten Felsen liegt der Stausee Pantà de Sau. Als er damals aufgestaut wurde, versanken vier Dörfer komplett im See. Heute schaut nur noch der Kirchturm vom ehemaligen Dorf Sant Romà de Sau aus dem Wasser (n41.9764, e2.3964). Bei Niedrigwasser kommt die ganze Kirche zum Vorschein, bei Hochwasser sieht man bloss noch die Spitze des Kirchturmes.
Solche versunkenen Dörfer gibt es überall. Zum Beispiel im Reschensee in Italien oder im Stausee in Bulgarien. Und ein wenig auch bei uns im Lungerersee, wo jeden Winter die Reste des überfluteten Ortsteiles auftauchen.
Wir übernachten direkt am Stausee. Am Abend beginnt es zu stürmen. Der Regen auf dem Dachfenster hört sich an wie Applaus.
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