Stara Sagora. Das Hotel ist opulenter als sein Frühstück. Ich bekomme bloss einnen Kaffee und ein Käsetoast. Wir fahren zeitig los. Und nach Norden. Die Landschaft ist lieblich und die Bäume leuchten postkartenbunt.
In den 1960-er Jahren staute man in einem Bergtal einen
Stausee auf. Dabei versank ein Dorf komplett im Wasser. Wegen dem nierigen Wasserstand ist seit einigen Jahren die ehemalige Dorfkirche (n42.6347, e25.8857) aber wieder aufgetaucht.
Ich kenne Fotos, wo Kanuten im Kirchenschiff herumpaddeln. Jetzt steht die entbeinte Kirche bereits fast einen Kilometer vom Ufer entfernt.
Die Kirche war einst Iwan Rilski, dem Heiligen Johann von Rila, geweiht. Seit sie wieder auf dem Trockenen steht, wird sie auch wieder besucht. Jedenfalls stehen Opfergaben und Ikonen in den Altarnischen.
Nun wollen wir ans Schwarze Meer. Wir sausen nach Osten. In Yambol machen wir Mittagsrast und schauen uns das „Museum des siegreichen Kampfes“ an. Davon berichte ich dann später mal.
Es ist sommerlich warm und wir beschliessen die restlichen hundert Kilometer auf kleinen Nebenstrassen zu fahren. Da hat es so gut wie keinen Verkehr und wir kommen an ausgestorbenen Dörfern vorbei. Später fahren wir viele Kilometer durch einen Eichenwald. Unsere Nebenstrasse wird zu einem Karrweg mit mächtigen Schlaglöchern und Pfützen. Manche sind knirtief und ich muss mit unserem Dacia heftig Schlangenlinen fahren. Soweit das auf einem so schmalen Pfad überhaupt möglich ist.
Gegen Abend kommen wir nach Sozopol an der Schwarzmeerküste. Im Hotel "Selena" bekommen wir ein nettes Zimmer. Doch leider auf der Südseite des Hotels; das Meer ist aber auf der Nordseite. Egal. Wir sind hundemüde und durstig.
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