Bild: Google.it |
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
20. Februar 2018
Tunesien: Scheisshaus mitten im Salzsee
Der Chott el Jerid ist ein grosser Salzsee in Südtunesien. Je nach Jahreszeit ist der Chott schneeweiss und steinhart, klebrig braunschlammig oder er ist eine riesige Wasserfläche. Seit den 1980-er Jahren führt eine 50 Kilometer lange Strasse quer über den Salzsee.
Und in der Mitte des Salzsees steht am Strassenrand ein weltbekanntes Scheisshaus (n33.9121, e8.5188). Da darf man zwischen „NORMAL“ „COnFORT“ oder „****DELUX“ wählen. Die Kämmerchen sind aber alle gleichermassen geschmackvoll eingerichtet: Ein dunkles Loch im schmierigen Betonboden, wo man hinein köteln soll...
16. Februar 2018
exotisches Citroen Raupenauto in Giswil
Das alte Foto ist von 1930 und zeigt ein «Raupenauto aus Chamonix» auf dem Bahnhofplatz von Giswil. Die Autochenille – das Halbkettenfahrzeug - ist ein Citroën-Kégresse P15N. Der P15N wurde zwischen 1928 bis 1934 von Adolphe Kégresse extra für den Einsatz im Schnee gebaut.
Das Fahrwerk und der Gummiraupen-Antrieb sind von Kégresse, der Motor und die Vorderachse von Citroën C6. Mit dem 6-Zylindermotor und den Michelin-Gummiraupen kam die Autochenille recht zügig voran und konnte weite Strecken zurücklegen.
So fuhr im Winter 1928 eine Autochenilles-Expedition von Chamonix über ein Dutzend tief verschneite Alpenpässe bis nach St. Moritz, wo im Februar die Olympischen Spiele stattfanden.
Auch in den nächsten Wintern waren immer einige Citroën Autochenilles in St. Moritz und Davos und unternahmen Vergnügungsfahrten für Prominente in die umliegenden Berge. Und Citroën präsentierte die Fahrzeuge der Armee und der Post, die dann auch ein paar wenige kaufte.
Hier sind André Citroën mit seiner Familie und Charlie Chaplin in St. Moritz. Auch mit einem P15N, aber mit einem „Berline“; also mit einer geschlossenen Karosserie.
Was ich bis jetzt nicht herausgefunden habe, ob „unser“ P15N bei der Winterexpedition mitfuhr und/oder an den Olympischen Spielen in St. Moritz mit dabei war? Das Kennzeichen „9165 RB3“ ist aus Paris; und zwar aus genau dem Stadtteil, wo damals die Citroën-Fabrik stand.
Und anhand des Fahrwerkes kann ich definitiv sagen, dass „unser“ Auto nach dem Dezember 1928 gebaut wurde. Aber mehr weiss ich leider nicht...
Heute soll es weltweit noch drei Citroën-Kégresse P15N geben, zwei in Island und einen in Norwegen.
So fuhr im Winter 1928 eine Autochenilles-Expedition von Chamonix über ein Dutzend tief verschneite Alpenpässe bis nach St. Moritz, wo im Februar die Olympischen Spiele stattfanden.
Auch in den nächsten Wintern waren immer einige Citroën Autochenilles in St. Moritz und Davos und unternahmen Vergnügungsfahrten für Prominente in die umliegenden Berge. Und Citroën präsentierte die Fahrzeuge der Armee und der Post, die dann auch ein paar wenige kaufte.
Hier sind André Citroën mit seiner Familie und Charlie Chaplin in St. Moritz. Auch mit einem P15N, aber mit einem „Berline“; also mit einer geschlossenen Karosserie.
Was ich bis jetzt nicht herausgefunden habe, ob „unser“ P15N bei der Winterexpedition mitfuhr und/oder an den Olympischen Spielen in St. Moritz mit dabei war? Das Kennzeichen „9165 RB3“ ist aus Paris; und zwar aus genau dem Stadtteil, wo damals die Citroën-Fabrik stand.
Und anhand des Fahrwerkes kann ich definitiv sagen, dass „unser“ Auto nach dem Dezember 1928 gebaut wurde. Aber mehr weiss ich leider nicht...
Heute soll es weltweit noch drei Citroën-Kégresse P15N geben, zwei in Island und einen in Norwegen.
14. Februar 2018
nach Mauretanien
So - die Fasnacht ist vorbei und mein Flamingo-Kostüm wieder im Estrich. Und ich habe wieder Zeit für Reisepläne.
Das Sommerhalbjahr über werden wir ab und zu in Europa unterwegs sein, dafür brauchen wir nix planen. Aber im Herbst/Winter möchte ich wieder nach Afrika fahren. Und zwar diesmal nach Mauretanien.
Warum nach Mauretanien? Weil Mauretanien das einzige Sahara-Land ist, das man noch frei bereisen kann und weil da diese endloslange Eisenerz-Bahn fährt; zweihundert Wagen und mehr. Und ich noch in Mauretanien.
Das Problem ist nun, dass Frau G. im Herbst nur wenig Urlaub hat und dass es bis Mauretanien unglaublich weit ist. Von Tanger bis an die mauretanische Grenze sind es gut 2‘300 Kilometer. Natürlich könnte Frau G. bis nach Agadir fliegen, aber auch dann sind es immer noch 1‘500 Kilometer bis zur Grenze. Und im Mauretanien werden es bestimmt auch so viele werden. Also brauchen wir dafür mindestens drei Wochen.
Oder ich fahre allein. Dann hätte ich deutlich mehr Zeit, aber die langen Strecken werden dadurch auch kaum kurzweiliger! Zudem sollte man eh nicht alleine in die Wüste fahren, denn schon ein kleines Missgeschick kann da schnell zu einem grossen Problem werden.
Also was tun? Ich könnte mir einen Beifahrer suchen. Oder mich mit einem anderen Wüstenfahrer zusammentun. Mal schauen - vielleicht ergibt sich da was…
Das Sommerhalbjahr über werden wir ab und zu in Europa unterwegs sein, dafür brauchen wir nix planen. Aber im Herbst/Winter möchte ich wieder nach Afrika fahren. Und zwar diesmal nach Mauretanien.
Warum nach Mauretanien? Weil Mauretanien das einzige Sahara-Land ist, das man noch frei bereisen kann und weil da diese endloslange Eisenerz-Bahn fährt; zweihundert Wagen und mehr. Und ich noch in Mauretanien.
Das Problem ist nun, dass Frau G. im Herbst nur wenig Urlaub hat und dass es bis Mauretanien unglaublich weit ist. Von Tanger bis an die mauretanische Grenze sind es gut 2‘300 Kilometer. Natürlich könnte Frau G. bis nach Agadir fliegen, aber auch dann sind es immer noch 1‘500 Kilometer bis zur Grenze. Und im Mauretanien werden es bestimmt auch so viele werden. Also brauchen wir dafür mindestens drei Wochen.
Oder ich fahre allein. Dann hätte ich deutlich mehr Zeit, aber die langen Strecken werden dadurch auch kaum kurzweiliger! Zudem sollte man eh nicht alleine in die Wüste fahren, denn schon ein kleines Missgeschick kann da schnell zu einem grossen Problem werden.
Also was tun? Ich könnte mir einen Beifahrer suchen. Oder mich mit einem anderen Wüstenfahrer zusammentun. Mal schauen - vielleicht ergibt sich da was…
12. Februar 2018
wo kämen wir hin, wenn ...
«Wo chiemte mer hi / wenn alli seite / wo chiemte mer hi / und niemer giengti / für einisch z'luege / wohi dass me chiem / we me gieng»*
Gestern vor einem Jahr verstarb der grossartige berner Schriftsteller Kurt Marti.
*die Übersetzung für Fremdsprachige: «Wo kämen wir hin / wenn alle sagten / wo kämen wir hin / und keiner ginge / um zu sehen / wohin man käme / wenn man ginge»
Gestern vor einem Jahr verstarb der grossartige berner Schriftsteller Kurt Marti.
*die Übersetzung für Fremdsprachige: «Wo kämen wir hin / wenn alle sagten / wo kämen wir hin / und keiner ginge / um zu sehen / wohin man käme / wenn man ginge»
10. Februar 2018
automobiler Augenschmaus in Malta
Malta war berühmt für seine wunderschönen Busse und die alten Autos. Doch das ist leider vorbei. Jetzt sieht man fast nur noch ganz gewöhnliche Autos und moderne Busse. Oder blitzblank renovierte Oldtimer.
Dieser „Morris LD Van, Mk. II“ von 1961 dient nun als rollende Imbiss-Hütte. Britische Eleganz in mintgrün.
Ein in Grossbritannien gebauter „Renault 50“ aus den späten 1980-er Jahren. Robust und weitherum unbeliebt.
Ein Toyota Celica von 2001 mit einem imposanten Heckspoiler. Der ultimative Hobel für brunftige Jungmänner.
Und hier noch ein freilebendes Exemplar. Ein Bedford-Bus aus den 1960-er Jahren.
Dieser „Morris LD Van, Mk. II“ von 1961 dient nun als rollende Imbiss-Hütte. Britische Eleganz in mintgrün.
Ein in Grossbritannien gebauter „Renault 50“ aus den späten 1980-er Jahren. Robust und weitherum unbeliebt.
Ein Toyota Celica von 2001 mit einem imposanten Heckspoiler. Der ultimative Hobel für brunftige Jungmänner.
Und hier noch ein freilebendes Exemplar. Ein Bedford-Bus aus den 1960-er Jahren.
7. Februar 2018
Malta: es war einmal eine Eisenbahn…
Früher gab es in Malta auch eine Eisenbahn. Von 1883 bis 1931 dampfte sie von Valletta nach Mdina. Heute ist von der damaligen Bahn kaum noch etwas zu finden. Er mich aber kennt, der weiss – sowas hindert mich nicht am Suchen.
Der Bahnhof „Birkirkara“ (n35.8953, e14.4640) hat als einziger die lange Zeit fast unbeschadet überstanden. Das Gebäude steht leer und da wo damals die Gleise lagen ist heute ein kleiner Park.
Bis vor zwei Jahren standen da auch noch die Reste eines Eisenbahnwagens. Nachdem darin die Vandalen wüteten, wurde er nun entfernt und in Sicherheit gebracht. Momentan sucht man Geld für seine Renovierung.
Auch in Ħamrun (n35.8874, e14.4898) konnte ich noch Spuren finden. Hier kaut ein Baum an einer Schiene. Man hat sie damals wohl als Pflanzhilfe benutzt, jetzt sind sie fest miteinander verwachsen.
Bekannt ist vor allem der einstige Valletta-Hauptbahnhof. Der lag in einem Tunnel (n35.8959, e14.5093) gleich neben dem grossen Stadttor. Das letzte Mal war hier eine Baustelle, jetzt ist die alte Eisenbahnbrücke nagelneu renoviert – und der Bahnhof leider immer noch nicht zugänglich!
Auch der ehemalige Bahnhof „Mdina“ (n35.8869, e14.3995) wurde kürzlich renoviert und heftigst aufgehübscht. Auch wenn über dem Eingang "Museum Station" steht, ist da jetzt ein Restaurant untergebracht.
Ursprünglich führte die Bahnlinie nicht ganz bis Mdina, sondern endete schon östlich der Stadt am Bahnhof „Notabile“ (n35.8819, e14.4069). Später baute man den Tunnel unter Mdina hindurch und verlängerte die Strecke um einen Kilometer.
Das Tunnelportal gleich neben dem Bahnhof ist kaum noch zu erkennen. Schon vor vielen Jahren wurde es zugemauert und der Tunnel für die Pilzzucht verwendet – erzählt mir ein netter Nachbar.
Der Bahnhof „Birkirkara“ (n35.8953, e14.4640) hat als einziger die lange Zeit fast unbeschadet überstanden. Das Gebäude steht leer und da wo damals die Gleise lagen ist heute ein kleiner Park.
Bis vor zwei Jahren standen da auch noch die Reste eines Eisenbahnwagens. Nachdem darin die Vandalen wüteten, wurde er nun entfernt und in Sicherheit gebracht. Momentan sucht man Geld für seine Renovierung.
Auch in Ħamrun (n35.8874, e14.4898) konnte ich noch Spuren finden. Hier kaut ein Baum an einer Schiene. Man hat sie damals wohl als Pflanzhilfe benutzt, jetzt sind sie fest miteinander verwachsen.
Auch der ehemalige Bahnhof „Mdina“ (n35.8869, e14.3995) wurde kürzlich renoviert und heftigst aufgehübscht. Auch wenn über dem Eingang "Museum Station" steht, ist da jetzt ein Restaurant untergebracht.
Ursprünglich führte die Bahnlinie nicht ganz bis Mdina, sondern endete schon östlich der Stadt am Bahnhof „Notabile“ (n35.8819, e14.4069). Später baute man den Tunnel unter Mdina hindurch und verlängerte die Strecke um einen Kilometer.
Das Tunnelportal gleich neben dem Bahnhof ist kaum noch zu erkennen. Schon vor vielen Jahren wurde es zugemauert und der Tunnel für die Pilzzucht verwendet – erzählt mir ein netter Nachbar.
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