13. April 2017

Eisenbahnsport; Muchtern retour

Montreux. Am Nachmittag besteigen wir den „Belle Epoque“ der Montreux-Berner Oberland-Bahn. Das ist ein Schmalspur-Zug im Stil des legendären „Golden Mountain Pullmann Express“ aus den 1930-er Jahre. Nobles Kirschbaumholz-Interieur, Messing-Hutablagen, geblümter Teppich und weiche Polstersitze. Schön und schön kitschig.

Doch die Wagen sind aber nicht etwa alt. Nein, die Bahngesellschaft hat sie vor gar nicht allzu langer Zeit aus angejahrten Personenwagen in diese „historischen“ Salonwagen umgebaut – allemal besser als verschrotten!

Der Zug verkehrt jetzt im ganz normalen Alltags-Betrieb. Von Montreux geht es in langem Zickzack-Kurven erst den Berg hinauf und dann schier endlos durch die noch kahle Bergwelt. Unterwegs kommen wir im mondänen Gstaad und Château-d'Oex vorbei. Hotelpaläste und braungebrannte Chalets.

In Zweisimmen endet unser Orientexpress; und die Schmalspurgleise. Wir müssen in die normalspurige Lötschbergbahn nach Interlaken umsteigen. Damit ist aber demnächst Schluss, denn zurzeit baut am grad eine automatische Umspur-Anlage. Da fährt der Zug dann einfach drüber und seine Räder werden so weit verschoben, dass sie auf die Schmal- oder Normalspurgleise passen. Sitzenbleiben statt umsteigen.

In Interlaken Ost steigen wir ein letztes Mal um. Mit der Zentralbahn, wieder Schmalspur und mit Zahnradantrieb, fahren wir über den Brünigpass nachhause.

Und so reisten wir:
Zentralbahn (zb), Interregio Giswil-Luzern
Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Regio-Express Luzern–Olten
SBB, InterCity-Neigezug 1512 Olten–Lausanne
SBB, InterRegio 1815 Lausanne-Montreux
Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB), Belle Epoque 3126 Montreux–Zweisimmen
Lötschbergbahn (BLS), RegioExpress 4076 Zweisimmen-Interlaken
zb, Interregio Interlaken-Giswil

12. April 2017

Eisenbahnsport; nach Montröö

Eisenbahnsport: Heute wollen wir an den Genfersee. Kurz nach sieben geht’s los; zuerst mit der Zentralbahn nach Luzern, dann mit Regionalexpress weiter nach Olten. Hier besteigen wir um neun den InterCity nach Lausanne.

Der Neigezug saust wie auf Schienen durch die malerische Landschaft. Er ist gut besetzt und neben uns schnattern zwei Amerikanerinnen bis unsere Ohren glühen. Unser Zug fährt auf der Jurasüdfuss-Linie, also am Bielersee und Lac du Neuchâtel entlang. Eine wunderschöne Landschaften mit Weinberge, Schlössern und Frühlingssonne.
In Lausanne steigen wir in den InterRegio nach Montreux um, wo wir um kurz nach elf landen.

Der Bahnhof von Montreux liegt fast direkt See, aber dennoch einiges höher oben. Wir steigen die Treppen hinunter - gehen dann aber nicht an den See, sondern fahren mit dem Bus nach Territet. Territet ist ein ehemals mondäner Stadtteil in der Nachbarbucht.

Hier urlaubte auch die östereichische Kaiserin Sissi oft und gerne. Und anlässlich eines solchen Urlaubs wurde sie dann im nahen Genf ermordet. Wir schauen uns das Marmordenkmal an – und spazieren dann an der Seepromenade entlang zurück nach Montreux.

Frühlingsblumen quellen aus den Rabatten und die ersten Bäume blühen. Vor der historischen Markthalle streckt ein metallener Freddie Mercury die Faust in den Himmel. Auch er lebte, wie viele andere berühmte Musiker, jahrelang in Montreux.
Und morgen gehts hier weiter...

11. April 2017

Spanien: Solarbabies - ein Film-Monster

Als wir im Februar in Tabernas die Filmkulissen-Stadt anschauten, entdeckte ich in einem Schuppen ein mehr als sonderbares Fahrzeug. Irgend etwas zwischen Barbie-Kutsche und Marsmobil. Mit drei Sitzplätzen und vier Rädern. Aber was ist das?

Fündig wurde ich beim grottenschlechten Science-Fiction-Film „Solarbabies“ von 1986. Die Handlung ist verwirrend, doch schnell erzählt. Amerikanische Jugendliche kämpfen gegen das Böse – auf Rollschuhen! In der Wüste! Hirnloses herumgehüpfe und viel Gewalt.

Im Film kommen verschiedene futuristische Fahrzeuge vor. Und mehrere davon gammeln immer noch in Tabernas vor sich hin. Wer genau schaut sieht ein zweites im Hintergrund.
Wer mal da vorbei kommt - das Ding steht im Fort Bravo, bei den Pferdestallungen.

10. April 2017

Schon wieder dieses Chakchouka?

Schon wieder dieses Schakschuka-Zeug? Jawohl. Weil ich es gern mag– öööhm – und weil es ein Eintopfgericht ist. Kochen und essen aus einem einzigen Napf, das spart der Frau G. viel Abwasch.

Heute kochte ich gelbes Chakchouka. Viel roten Zwiebeln, orangen Rüebli, gelbe Peperoni und einer handvoll Reis. Gewürzt mit Ras el-Hanout, das ich noch vom vorletzten Jahr übrig hatte.
Das ganze habe ich etwa eine halbe Stunde in der Tajine schmurgeln lassen. Dann kamen die Eier darauf und weiter köcheln lassen bis sie gar sind. Und Schnittlauch als Begleitgrün.

8. April 2017

goldiger Alp-Frühling

Neulich: Es ist mild und Frau G. hat einen freien Tag. Die Frühlingssonne hat die Schneeresten weitgehend aufgesogen – also fahren wir gschwind zu „unserer“ Alphütte hinauf. Das erste Mal in diesem Jahr.

Die Alpweiden sind voller Krokusse und Schneeglöggli und kein Mensch weit und breit. Überall kriechen glänzende Käfer herum. Keine Ahnung wie die heissen, aber es gibt sie vor allem in grün und blau, manche auch in Gold.
Wir sitzen auf dem Bänkli vor dem Alphüttli bis der kühle Nebel die Sonne und uns verscheucht. Ein herrlicher Saison-Auftakt.

6. April 2017

mächtigste Limousine der Welt

Kürzlich habe ich mir Fernsehen eine Doku über das erste Überschall-Passagierflugzeug, die Tupolew Tu-144, angeschaut. Dabei zeigten sie dieses Bild vom Flughafen Moskau-Scheremetjewo im Frühjahr 1969. Was mich dabei mehr faszinierte, war diese rote Ding unter dem Flugzeug!

Ich habe mich mal schlauch gemacht: Das ist ein MAZ-541 Flugzeugschlepper. Scherzhaft nannte man das Teil auch die „grösste Limousine der Welt“; 3,40 m breit, 7,8 m lang und gut 28 Tonnen schwer.

Der MAZ-541 konnte Flugzeuge bis 85 Tonnen Gewicht ziehen und gleich schnell vorwärts, wie rückwärts fahren. Er hatte einen V-12 Dieselmotor mit fast 39 Liter Hubraum und etwa 300 PS, Allradantrieb und war das Vorzeige-Modell der weissrussischen Lastwagenfabrik MAZ - Minski Awtomobilny Sawod.

Dreizehn solcher Schlepper wurden gebaut und waren bis in die in die 1970-er Jahre im Einsatz. Dann wurden die Flugzeuge noch schwerer und stärkere Schlepper mussten her. Alle „Limousinen“ landeten auf dem Schrottplatz, so dass heute keine mehr erhalten ist.