27. März 2017

die schier unglaubliche Bahn

Am 5. März zerstörte ein eigentlich kleiner Erdrutsch die Strasse zwischen Amsteg und Bristen. Das eh schon abgelegene Bristen war von der Aussenwelt abgeschlossen, denn eine andere Zufahrt gibt es in dem schroffen Tal nicht. Doch etwa zwei Kilometer vom Dorf entfernt schlummerte eine längst stillgelegte Standseilbahn im Wald. Und die erweckte man kurzfristig wieder zum Leben.
Seit 15. März fährt die Bahn wieder – und wir fuhren mit.

Die Standseilbahn wurde vor 100 Jahren als Werksbahn für das Gotthardbahn-Kraftwerk gebaut. Das Gleis liegt direkt neben den drei Druckleitungen und ist über 90% steil, also fast so steil wie die Gelmerbahn. Der einzige Bahnwagen ist ein einfacher Eisenkarren mit einer Holzkiste drauf. Und damit fahren wir hinauf zum „Wasserschloss“. 400 Meter weit und gut 250 Meter hinauf.


Von der Bergstation fährt ein Bus ins Dorf Bristen. Doch wir laufen hin. Es ist ein föhniger Frühlingstag. Ein lauer Wind weht, die ersten Bäume Blühen und in den Bergen liegt noch viel Schnee. Wir setzen uns in die Dorfgaststätte und geniessen wie wohlige Stimmung.

Die Kraftwerksbahn wurde in den 1990-er Jahren endgültig stillgelegt. Doch wegen eines gewaltigen Felssturzes wurde sie aber im 2003 noch einmal einige Monate in Betrieb. Seither schlief sie im Gebüsch.
Heuer musste die ursprünglich nicht für den Personenverkehr gebaute Bahn erst gründlich renoviert und getestet werden; und dann noch das Zulassungsverfahren für Eisenbahnen durchlaufen. Nach grad nur 10 Tagen war alles geschafft und die Bahn konnte losfahren.

Die Standseilbahn Amsteg – Bristen fährt zwischen 4 und 24:00 etwa alle zwanzig Minuten. Kostenlos und für Jedermann. Und noch bis Ostern – oder bis die Strasse geflickt ist.

Nutzt die einmalige Gelegenheit mit der längst stillgelegten historischen Bahn zu fahren. Nach Ostern ist damit für immer Schluss.

24. März 2017

perfekt getarntes Wohnmobil

Wie ihr ja sicher wisst, bin ich ein grosser Freund des unauffälligen Unterwegsseins. Deswegen habe ich meinen Möbelwagen ja auch mit rot-weissen Warnstreifen getarnt und kann so überall und ungestört parkieren oder übernachten.

In Spanien sah ich neulich eine ganz andere Art von getarntem Wohnmobil. Ein gut zwanzig Jahre alter Nissan Trade in kämpferischem Flecktarn. Er stand vor dem McDonalds - und hätten die Bäume schon Blätter gehabt, hätte ich die Karre wohl glatt übersehen. Glück gehabt. Odr so...

23. März 2017

marokkanisch kochen: Chakchouka

Früher habe ich in Algerien und Tunesien immer Chakchouka - oder Schakschuka - gegessen. In Marokko schmeckt es ebenso gut, doch hier nennen sie es „Omlette Bèrbère“. Und jetzt habe ich zuhause für Frau G. nachgekocht.

Es geht ganz einfach: Zwiebeln, Knoblauch und Peperoni andünsten und dann gewürfelte Tomaten zugeben und köcheln lassen. Mit Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. Ich hatte noch Ajvar und Harissa da und gab davon je einen Löffel voll dazu.
Wenn das Gemüse weich ist, werden einige Eier vorsichtig oben auf den Brei gekippt. Nun den Deckel solange drauf, bis die Eier im Dampf wachsweich sind. Und fertig.
Eigentlich gehören noch eine Handvoll gehackte Petersilie oder Koriander drauf. Ich hatte aber grad keinen. Schmeckt auch so. Nach Sahara und Orient.

22. März 2017

ich bin ein Held

Zurück aus Marokko begrüsst mich als erstes ein schier kniehoher Poststapel. Ganz oben drauf lag – och welche eine nette Überraschung – ein grosses Couvert von der Steuerverwaltung. Die diesjährigen Steuer-Formulare sind da!

Angeekelt mache ich mich gleich an die Arbeit. Lade das erforderliche Progrämmli runter und fülle es mit Zahlen. Nach einem zweistündigen zähen Kampf ist alles fertig. Ich drücke auf den finalen „Senden“-Knopf.
Jetzt bin schon ein wenig stolz auf mich. Das Scheusal ist bezwungen. Ich bin ein Held – zumindest bis mich im nächsten Frühjahr das nächste Couvert angreift…

21. März 2017

Marokko: ein Rückblick

Gut - nun bin ich also wieder zuhause! Ich stehe mit hängender Unterlippe am Fenster und schaue teilnahmslos dem Wetter zu. Zeit für einen Rückblick:
Marokko hat mir auch dieses Mal gut gefallen. Die Landschaft und die Kultur sind eh immer eine Reise wert. Aber ich mag die Leute von Mal zu Mal lieber. Immer sind sie freundlich und hilfsbereit, obwohl sie eigentlich genug eigene Sorgen haben.

Diese Reise war ja ein wenig eigenartig. Statt mit Frau G. waren ich diesmal ja mit drei bärigen Kerlen unterwegs. Wir vier alte Esel brummten hintereinander her durch Marokko. Aber jeder für sich alleine, wie skurrile Eigenbrötler! Doch das ging ganz gut.
Ursprünglich ängstete mich der Gedanke, immer alleine zu fahren. Ohne Plaudereien und ohne Radio. Aber es hat sich dann gezeigt, dass es völlig problemlos ist. Ganz im Gegenteil, ich genoss die Zeit alleine ganz besonders.

Die gesamte Tour war genau 5’898 Kilometer lang. Im Schnitt verfeuerte der Möbelwagen 8.7 Liter Diesel auf 100 Kilometer – und das bei über 3 Tonnen Lebendgewicht und 150 PS. Fürs Heizen und Duschen verbrauchte ich zudem noch etwa 3 kg Gas.
Zum allerersten Mal musste ich diesmal unterwegs in eine Auto-Werkstätte. Und es war überhaupt nicht sicher, ob der reparierte Motor auch wirklich hält? Aber er hat, alles gut.

20. März 2017

heute ist - öööhm - Dings

Heute um 11:29 ist Primaräquinoktium – falls jemand danach fragen sollte.