Das erste Halbjahr war für Frau G. ein wenig betrübt; sowohl gesundheitlich wie auch beruflich.
Doch jetzt hat sie ein vierblättriges Kleeblatt gefunden - was ja wohl nur eines bedeuten kann: Glück im Überfluss.
Also weniger für den vierblättrigen Klee, denn der liegt nun eingequetscht in einem dicken Buch und soll da vertrocknen.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
23. August 2016
22. August 2016
Flugmenschen über Lauterbrunnen
Das Lauterbrunnental ist nicht nur wegen der zahlreichen Wasserfälle bekannt. Die senkrechten Felswände locken auch allerlei Fallschirmspringer an. Die hüpfen von den Felsen und erfreuen sich kurzen freien Flug, bevor sie am Fallschirm sicher zu Boden gleiten.
Wir schauen den Basejumper zu. Vor der fünfhundert Meter hohen Felswand sind sie kaum zu sehen. Als winzige Pünktchen flitzen sie pfeilschnell durch die Luft. Wenn sich dann den Fallschirm öffnen, sieht es aus, als ob sie Notbremse ziehen und dann ganz ruhig zum Boden schweben.
Jedes Jahr springen alleine im Lauterbrunnental etwa 20’000-mal die Basejumper von den Felsen. Fast alle kommen unten heil an. Doch einige Dutzend „Abenteuersportler“ überlebten es nicht und pflatschten wenig würdevoll in Vorgärten und Kuhweiden. Grad letzte Woche wieder grad drei; einer im Lauterbrunnental und zwei bei uns zuhause.
Wir schauen den Basejumper zu. Vor der fünfhundert Meter hohen Felswand sind sie kaum zu sehen. Als winzige Pünktchen flitzen sie pfeilschnell durch die Luft. Wenn sich dann den Fallschirm öffnen, sieht es aus, als ob sie Notbremse ziehen und dann ganz ruhig zum Boden schweben.
Jedes Jahr springen alleine im Lauterbrunnental etwa 20’000-mal die Basejumper von den Felsen. Fast alle kommen unten heil an. Doch einige Dutzend „Abenteuersportler“ überlebten es nicht und pflatschten wenig würdevoll in Vorgärten und Kuhweiden. Grad letzte Woche wieder grad drei; einer im Lauterbrunnental und zwei bei uns zuhause.
20. August 2016
Jura: dör Pförd schaut
Als ich am Morgen aus unserem Möbelwagen hinausschaue, schaut mich ein Pferd an. Anscheinend teilten wir uns hier oberhalb von Les Verrières den Schlafplatz. Ich rede mit ihm, aber es versteht mich nicht. Klar - dör Pförd spricht französisch.
Gemütlich rollen wir durchs Val-de-Travers heimwärts; immer der Areuse entlang, die hier noch ein ruhiges Bächlein ist.
In St-Sulpice will ich noch gschwind schauen, ob bei der dortigen Dampfbahn (n46.9084, e6.5668) etwas los ist? Nix besonderes. Doch dann entdecke ich am hinteren Ende des Depots eine mächtige französische Lokomotive von Schneider-Creusot. Sie ist eine der stärksten europäischen Dampfloks und gilt als der Höhepunkt des europäischen Dampflokbaus. Jetzt steht sie hier herum und wartet auf die Zukunft.
Das Val-de-Travers ist für seine „grüne Fee“ berühmt. Den Anis-Schnaps „Absinthe“. Berühmt ist das Zeug aber vor allem, weil es bis vor wenigen Jahren verboten war. Denn schmecken tut‘s wie Pastis, Ouzo oder Rakı. Oder wie "Pernod" – die Familie Pernod ging damals wegen des Verbots nach Frankreich und produzierte ihren beliebten Pernod dort.
In Môtiers gibt es gleich eine Handvoll Absinth-Brennereien (n46.9103, e6.6117). Für erstaunlich viel Geld erwerben wir eine winzigkleine Flasche davon. Trinken will ich den Absinthe aber erst zuhause, da ich befürchte davon den Verstand zu verlieren. Oder mir wie damals van Gogh ein Ohr abzuhauen.
Gemütlich rollen wir durchs Val-de-Travers heimwärts; immer der Areuse entlang, die hier noch ein ruhiges Bächlein ist.
In St-Sulpice will ich noch gschwind schauen, ob bei der dortigen Dampfbahn (n46.9084, e6.5668) etwas los ist? Nix besonderes. Doch dann entdecke ich am hinteren Ende des Depots eine mächtige französische Lokomotive von Schneider-Creusot. Sie ist eine der stärksten europäischen Dampfloks und gilt als der Höhepunkt des europäischen Dampflokbaus. Jetzt steht sie hier herum und wartet auf die Zukunft.
Das Val-de-Travers ist für seine „grüne Fee“ berühmt. Den Anis-Schnaps „Absinthe“. Berühmt ist das Zeug aber vor allem, weil es bis vor wenigen Jahren verboten war. Denn schmecken tut‘s wie Pastis, Ouzo oder Rakı. Oder wie "Pernod" – die Familie Pernod ging damals wegen des Verbots nach Frankreich und produzierte ihren beliebten Pernod dort.
In Môtiers gibt es gleich eine Handvoll Absinth-Brennereien (n46.9103, e6.6117). Für erstaunlich viel Geld erwerben wir eine winzigkleine Flasche davon. Trinken will ich den Absinthe aber erst zuhause, da ich befürchte davon den Verstand zu verlieren. Oder mir wie damals van Gogh ein Ohr abzuhauen.
19. August 2016
Jura: der Canyon im Jura
Am Bahnhof von Noiraigue steht eine Info-Tafel. Eigentlich wollen wir schauen wie wir zum Creux du Van kommen, doch die Tafel lockt uns in die nahe Areuse-Schlucht.
Wir schlendern den Bahngeleisen entlang, und da kommt tatsächliche schon bald die Gorges de l'Areuse (n46.9499, e6.7489). Die Felsen rücken immer enger zusammen und der Bach wasserfällt in die Tiefe. Die Morgensonne glitzert durch die Baumkronen und auf den warmen Steinen sonnen sich Eidechsen. Schön hier.
Bei Travers zeigt ein Wegweiser links. Und schon wenige Kilometer später stehen wir zuoberst auf dem Creux du Van (n46.9310, e6.7234). Wie abgeschnitten fällt hier die Landschaft ins Bodenlose. Die Felsenkessel ist mehr als ein Kilometer lang und 500 Meter tief. Schaut aus wie ein Canyon.
Wir spazieren dem Rand entlang. Ganz weit unten sehen wir Wald und einige winzigkleine Häuschen. Und dazwischen die senkrechte Felswand.
Wenn man sich direkt an die Kante setzt, kann man die Füsse in der Luft baumeln lassen.
Nach dem Mittag kommen Gewitterwolken und wir fahren weiter. Wir brummen auf schmalen Nebenstrassen über die Jurahöhen. Alpweiden und Tannen, Pferde und Wanderer.
Ganz in der Nähe von Les Verrières entdecken wir einen hübschen Platz und beschliessen gleich hier zu übernachten. Der Gewitterregen ist bald vorbei und es sonnenuntergangt heftig und in allen Farben.
Wir schlendern den Bahngeleisen entlang, und da kommt tatsächliche schon bald die Gorges de l'Areuse (n46.9499, e6.7489). Die Felsen rücken immer enger zusammen und der Bach wasserfällt in die Tiefe. Die Morgensonne glitzert durch die Baumkronen und auf den warmen Steinen sonnen sich Eidechsen. Schön hier.
Bei Travers zeigt ein Wegweiser links. Und schon wenige Kilometer später stehen wir zuoberst auf dem Creux du Van (n46.9310, e6.7234). Wie abgeschnitten fällt hier die Landschaft ins Bodenlose. Die Felsenkessel ist mehr als ein Kilometer lang und 500 Meter tief. Schaut aus wie ein Canyon.
Wir spazieren dem Rand entlang. Ganz weit unten sehen wir Wald und einige winzigkleine Häuschen. Und dazwischen die senkrechte Felswand.
Wenn man sich direkt an die Kante setzt, kann man die Füsse in der Luft baumeln lassen.
Ganz in der Nähe von Les Verrières entdecken wir einen hübschen Platz und beschliessen gleich hier zu übernachten. Der Gewitterregen ist bald vorbei und es sonnenuntergangt heftig und in allen Farben.
18. August 2016
Jura: Schwüle und Pfahlbauer
Nach dem Voodoo-Fernreise-Treffen wollen wir noch nicht schon wieder nachhause. Es ist zwar Sonntagabend, aber wir haben noch einige Tage Zeit. Darum fahren wir quer durch die hübsche Landschaft des Berner Seeland. Überall sehen wir Gemüse- und Kornfelder. Die Pflanzen stehen stramm in Reih und Glied und warten auf die Ernte.
In Hautrive flanieren wir ein wenig dem Ufer des Lac de Neuchâtel, dem Neuenburgersee, entlang; bewundern die nette Landschaft und kühlen unsere Flossen im Wasser. Gleich nebenan steht das Pfahlbauermuseum Latenium. Hinein gehen wir nicht – jetzt am späten Nachmittag ist es eh zu – aber wir schauen uns im Park einige Ausstellungsstücke an. Das Pfahlbauer-Dorf, den Pfahlbauer-Einbaum, die Pfahlbauer-Brücke und das Pfahlbauer-Spielplatz-Mamut.
Dann rollen wir weiter und hinein in die Jurahügel. Es ist schwülheiss und es sieht nach Gewitter aus. Doch schlussendlich bleibt es bei ein paar Quellwolken und einem kunterbunten Sonnenuntergang.
Schon aus der Ferne sehen wir die imposante Felswand des Creux du Van. Da wollen wir hinauf, wissen aber nicht wie und wo? Aber es wird schon irgendwo ein Hinweisschild geben.
Wir übernachten im Val-de-Travers; in Noiraigue und ganz angenehm am Waldrand. Ein lauer Abendwind bringt Abkühlung und schiebt die letzten Wolken vom Himmel. In der Ferne höre ich leises Kuhglockengebimmel. Ab und zu röhrt ein Töff vorbei und versucht den örtlichen Dorfstrassen-Geschwindigkeitsrekord zu knacken. Schön hier.
In Hautrive flanieren wir ein wenig dem Ufer des Lac de Neuchâtel, dem Neuenburgersee, entlang; bewundern die nette Landschaft und kühlen unsere Flossen im Wasser. Gleich nebenan steht das Pfahlbauermuseum Latenium. Hinein gehen wir nicht – jetzt am späten Nachmittag ist es eh zu – aber wir schauen uns im Park einige Ausstellungsstücke an. Das Pfahlbauer-Dorf, den Pfahlbauer-Einbaum, die Pfahlbauer-Brücke und das Pfahlbauer-Spielplatz-Mamut.
Dann rollen wir weiter und hinein in die Jurahügel. Es ist schwülheiss und es sieht nach Gewitter aus. Doch schlussendlich bleibt es bei ein paar Quellwolken und einem kunterbunten Sonnenuntergang.
Schon aus der Ferne sehen wir die imposante Felswand des Creux du Van. Da wollen wir hinauf, wissen aber nicht wie und wo? Aber es wird schon irgendwo ein Hinweisschild geben.
Wir übernachten im Val-de-Travers; in Noiraigue und ganz angenehm am Waldrand. Ein lauer Abendwind bringt Abkühlung und schiebt die letzten Wolken vom Himmel. In der Ferne höre ich leises Kuhglockengebimmel. Ab und zu röhrt ein Töff vorbei und versucht den örtlichen Dorfstrassen-Geschwindigkeitsrekord zu knacken. Schön hier.
17. August 2016
Jura: Voodoo-Afrika-Treffen
Kürzlich fand in Niederried das legendäre Voodoo-Treffen statt. Erst wollte ich nicht hin, doch einige ernste Worte von Frau G. und ein Mail vom Märe überzeugten mich dann doch. Also rollten wir mit unserem Möbelwagen ins Berner Seeland.
Das Int. Voodoo-Afrika-Treffen gibt es nun schon seit 28 Jahren und es ist das wichtigste Treffen für Afrikafahrer und Globetrotter. Auch heuer sind wieder viele hundert Weltreisende mit ihren grobstolligen Reisefahrzeugen da. Hochsommerliches Wetter und ein Lagerplatz direkt an der Aare. Überall rauchen die Grillfeuer und lümmeln kernige Kerle und gegerbte Frauen herum. Der Nachwuchs spielt im Sand und die Hunde dösen im Schatten. Die Stimmung ist wie immer ausgesprochen friedlich und nett.
An den beiden Abenden schauen wir uns einige Vorträge an. Ganz besonders spannend fand ich die Reise von Beat Steger. Er fuhr kürzlich mit seinem Mofa von Ägypten nach Südafrika.
Wir verbringen zweieinhalb wunderschöne Tage mit Plaudereien und Grillwürsten. Diesmal ein Cervelat mit orientalischem Taboulé. Es war toll.
Lieber Jürg - vielen Dank an dich und dein Team...
Das Int. Voodoo-Afrika-Treffen gibt es nun schon seit 28 Jahren und es ist das wichtigste Treffen für Afrikafahrer und Globetrotter. Auch heuer sind wieder viele hundert Weltreisende mit ihren grobstolligen Reisefahrzeugen da. Hochsommerliches Wetter und ein Lagerplatz direkt an der Aare. Überall rauchen die Grillfeuer und lümmeln kernige Kerle und gegerbte Frauen herum. Der Nachwuchs spielt im Sand und die Hunde dösen im Schatten. Die Stimmung ist wie immer ausgesprochen friedlich und nett.
An den beiden Abenden schauen wir uns einige Vorträge an. Ganz besonders spannend fand ich die Reise von Beat Steger. Er fuhr kürzlich mit seinem Mofa von Ägypten nach Südafrika.
Wir verbringen zweieinhalb wunderschöne Tage mit Plaudereien und Grillwürsten. Diesmal ein Cervelat mit orientalischem Taboulé. Es war toll.
Lieber Jürg - vielen Dank an dich und dein Team...
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