21. Oktober 2015

rauf und runter, rein und raus

Sie tun es immer und immer wieder. Rauf und runter; rein und raus. Die Schweizer Luftwaffe trainiert Landungen und Absetzmanöver mit Helokoptern. Seit Tagen - und genau vor und über meiner Wohnung.
Helikopter fliegt heran, ein Dutzend Soldaten steigen aus, Helikopter fliegt weg. Dann genau das Gleiche noch einmal, neue Soldaten raus, die anderen wieder hinein und weg damit. Dann ohne Soldaten, dafür mit was darunter gehängtem Ballast. Dann wieder nur schweben und so tun als ob. Und wieder weg. Schon den ganzen Vormittag.

Jetzt muss man wissen, so ein „Cougar“, auch „Transporthelikopter 98“ genannt, hat zwei Motoren mit weit über 3‘000 PS und ist deshalb alles ander als leise. Und der Mixer auf dem Dach ist noch lauter. Eigentlich habe ich mich an den Helikopterlärm längst gewöhnt, denn ganz in der Nähe sind oft die Holz-Heli unterwegs. Aber heute stören die mich empfindlich bei meinem Mittagsschläfchen.
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20. Oktober 2015

Mundart: Chöderlig, Speuz und Schnüderlig

Der Chöderlig gehört wie der Speuz zur Gruppe der Räusperschleime. Der Chöderlich entstammt dem Rachen und ist von trüb-schleimiger Konsistenz. Er wird im Ausland auch „Auswurf“ oder „Lungenhering“ genannt. Der Speuz entsteht im Gegensatz zum Chöderlich direkt im Mund und ist deshalb wässerig bis schaumig.

Die Fachwelt ist sich nach wie vor uneinig, ob auch der Schnüderlig den Räusperschleimen zugeordnet werden kann. Entstammt der doch der Nase, ist aber von der Konsistenz, wie auch vom Auswurfvorgang her einem Chöderlig sehr ähnlich. Da erwartet künftige Generationen wohl noch viel Forschungsarbeit.

19. Oktober 2015

stellenweise Bodenfrost

Wenn der in der Luft enthaltene Wasserdampf, ohne zwischendurch flüssig zu sein, direkt zu Eis erstarrt, so bezeichnen wir das als Resublimation.

Aber warum ausgerechnet auf meinem Auto. Eiskratz und schlotterschlotter.
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16. Oktober 2015

Heiliger Spinner?

Ich habe ja schon öfters von dem Heiligen in unserer Nachbargemeinde Sachseln erzählt; dem Bruder Klaus. In Wirklichkeit hiess der Niklaus von Flüe und hauste im Ortsteil Flüeli in bester Wohnlage. Grossartige Landschaft – vorallen damals, als noch keine Reisebusse ganze Herden von Pilgern ausschieden.

Wer den Bruder Klaus nicht kenn: Er kam 1417 als Sohn eines wohlhabenden Bauernfamilie zur Welt. Später wurde er selber so einer; und ein einflussreicher Politiker. Als er fünfzig wurde begab er sich auf eine Pilgerreise. In Basel traf ihn eine Vision wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Er verliess seine Frau und zehn Kinder und lebte fortan als Einsiedler in der Ranft-Schlucht. Wenige Hundert Meter weg von seiner Familie. Bis heute streitet man sich darüber, ob Heiliger oder Spinner?

Schon bald galt der fromme Einsiedler als Wundertäter. Von weit her kamen Adlige und Fromme und sonnten sich im Ruhm des Bruder Klaus.

Zwanzig Jahre lang, bis zu seinem Tod 1487, fastete und betete er nur noch. Und er schlief auf einer schmalen Holzbank mit einem Stein als Kissen. Die kann man in seiner Klause immer noch anschauen – wobei der Kopfkissen-Stein nicht mehr der originale ist, denn der wird immer wieder geklaut.

15. Oktober 2015

auswählen in Obwalden

Es wird jetzt zwar keine Sau interessieren, aber ich berichte es trotzdem: Am nächsten Sonntag sind hier National- und Ständeratswahlen. Obwalden, mein Wohnkanton, hat je einen National- und Ständerat im nationale Parlament zu Gute. Und so sieht das aus:

Nationalrat: Zwei Kandidaten stehen zur Wahl. Der bisherige Nationalrat Kari Vogler (parteilos) und Daniel Wyler (SVP). Gewählt ist dann der Kandidat mit dem „relativen Mehr“, also den meisten Stimmen.
Meine Prognose: Kari Vogler mit knapp 60%.

Nationalrat: Hier stehen drei Kandidaten zur Wahl; alle neu. Erich Ettlin (CVP), Adrian Halter (SVP) und André Windlin (FDP.Die Liberalen). Gewählt ist der Kandidat mit dem „absoluten Mehr“, als der Hälfte plus einer der gültigen Stimmen.
Meine Prognose: Keiner erreicht das absolute Mehr und es gibt am 15. November einen zweiten Wahlgang. Hier gewinnt dann der Kandidat mit dem „relativen Mehr“.

«Schön ist keiner, aber wir brauchen sie ja auch nicht zum Züchten» – sagt doch der Volksmund.

14. Oktober 2015

Isetta - im freien Fall fast 200 km/h schnell

Als ich „es“ zum ersten Mal sah, war es ein Häufchen eiterfarbiges Elend. Verrostet und vergammelt. Zwar erkennbar eine BMW Isetta – aber haben wollen hätte ich sie nicht. Pfui.

Neulich sah ich die Isetta wieder. Jetzt erstrahlt sie in elegantem hellblau und ist bald fertig renoviert. Es fehlen bloss noch die Fenster, die Tür, das Lenkrad und einige Innereien.
Ende Jahr sollte sie wieder über die heimischen Landstrassen sausen. Befeuert von einem kraftvollen 9 PS-Motor und ausgestattet mit einer edlem dunkelrotem Kunstleder Sportsitzbank. Genauso wie sie vor fünfzig Jahren das BMW-Werk verliess.