16. Oktober 2015

Heiliger Spinner?

Ich habe ja schon öfters von dem Heiligen in unserer Nachbargemeinde Sachseln erzählt; dem Bruder Klaus. In Wirklichkeit hiess der Niklaus von Flüe und hauste im Ortsteil Flüeli in bester Wohnlage. Grossartige Landschaft – vorallen damals, als noch keine Reisebusse ganze Herden von Pilgern ausschieden.

Wer den Bruder Klaus nicht kenn: Er kam 1417 als Sohn eines wohlhabenden Bauernfamilie zur Welt. Später wurde er selber so einer; und ein einflussreicher Politiker. Als er fünfzig wurde begab er sich auf eine Pilgerreise. In Basel traf ihn eine Vision wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Er verliess seine Frau und zehn Kinder und lebte fortan als Einsiedler in der Ranft-Schlucht. Wenige Hundert Meter weg von seiner Familie. Bis heute streitet man sich darüber, ob Heiliger oder Spinner?

Schon bald galt der fromme Einsiedler als Wundertäter. Von weit her kamen Adlige und Fromme und sonnten sich im Ruhm des Bruder Klaus.

Zwanzig Jahre lang, bis zu seinem Tod 1487, fastete und betete er nur noch. Und er schlief auf einer schmalen Holzbank mit einem Stein als Kissen. Die kann man in seiner Klause immer noch anschauen – wobei der Kopfkissen-Stein nicht mehr der originale ist, denn der wird immer wieder geklaut.

15. Oktober 2015

auswählen in Obwalden

Es wird jetzt zwar keine Sau interessieren, aber ich berichte es trotzdem: Am nächsten Sonntag sind hier National- und Ständeratswahlen. Obwalden, mein Wohnkanton, hat je einen National- und Ständerat im nationale Parlament zu Gute. Und so sieht das aus:

Nationalrat: Zwei Kandidaten stehen zur Wahl. Der bisherige Nationalrat Kari Vogler (parteilos) und Daniel Wyler (SVP). Gewählt ist dann der Kandidat mit dem „relativen Mehr“, also den meisten Stimmen.
Meine Prognose: Kari Vogler mit knapp 60%.

Nationalrat: Hier stehen drei Kandidaten zur Wahl; alle neu. Erich Ettlin (CVP), Adrian Halter (SVP) und André Windlin (FDP.Die Liberalen). Gewählt ist der Kandidat mit dem „absoluten Mehr“, als der Hälfte plus einer der gültigen Stimmen.
Meine Prognose: Keiner erreicht das absolute Mehr und es gibt am 15. November einen zweiten Wahlgang. Hier gewinnt dann der Kandidat mit dem „relativen Mehr“.

«Schön ist keiner, aber wir brauchen sie ja auch nicht zum Züchten» – sagt doch der Volksmund.

14. Oktober 2015

Isetta - im freien Fall fast 200 km/h schnell

Als ich „es“ zum ersten Mal sah, war es ein Häufchen eiterfarbiges Elend. Verrostet und vergammelt. Zwar erkennbar eine BMW Isetta – aber haben wollen hätte ich sie nicht. Pfui.

Neulich sah ich die Isetta wieder. Jetzt erstrahlt sie in elegantem hellblau und ist bald fertig renoviert. Es fehlen bloss noch die Fenster, die Tür, das Lenkrad und einige Innereien.
Ende Jahr sollte sie wieder über die heimischen Landstrassen sausen. Befeuert von einem kraftvollen 9 PS-Motor und ausgestattet mit einer edlem dunkelrotem Kunstleder Sportsitzbank. Genauso wie sie vor fünfzig Jahren das BMW-Werk verliess.

13. Oktober 2015

wie die Fliegen auf dem Fladen

Am letzten Samstag war in Giswil wieder Herbschtmärt. Wie jedes Jahr auf einem anderen Bauernhof, diesmal beim Bartli Urs im Diechtersmatt. Da waren viele Stände wo angebliche Bauern Alpkäse, Quittenkonfi und allerhand Strickwaren feilhielten. Gehäkeltes und Geschnitztes, Geröstetes und Frittiertes. Nebenan streichelten rotbäckige Kinder arrestierte Kaninche oder sangen Volkslieder.

Wie dem auch sei; es waren unglaublich viele Leute da. Wir widmeten uns daher vor allem dem Kuchen und Kaffee; sorgsam darauf achtend, micht von meinen Bek- und Verwandten entdeckt zu wurden. Ich habe ja im Allgemeinen nichts gegen Menschen – aber wenn ich essen will – dann schon.

12. Oktober 2015

platzende Nüsse

Manchmal, wenn die milde Herbstsonne gar lieblich scheint, lege ich mich einfach ins Gras und schaue den Wolken zu. Und den Krähen, wie sie von da oben Baumnüsse fallen lasse, so dass sie aufplatzen und ihr nahrhaftes Innenleben freigeben. Also die Nüsse, nicht die Krähen.

Neulich sah ich ganz weit oben am Himmel ein dreischwänziges Flugzeug nach Norden fliegen. Und schon spürte ich wieder diese unbändige Reiselust. Scheiss Fernweh!
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10. Oktober 2015

das homöopathische Bier vom Stefan

Neulich erzählte Stefan, dieses homöopathische Bier sei sehr mild im Geschmack und völlig frei von unerwünschten Nebenwirkungen. Und auch für Allergiker gut geeignet.
Aber ich glaube das nicht - das war nämlich gar nicht neulich. Oder ist gestern schon neulich?
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