«Komm, fahren wir ein paar Tage in den Süden», sagt Frau G. Sie hat zwischen ihrer Weiterbildung und der neuen Arbeitsstelle grad ein paar Tage Zeit. Und das Wetter ist auch gut. Also brummen wir mit unserem Möbelwagen ins Tessin. Es regnet, doch wie weiter wir in den Süden kommen, desto schöner wird es. Wir machen in Iragna einen ersten Kaffee-Halt.
Iragna mochte ich schon immer. Eigentlich ist das Dorf nichts Besonderes; klein, eng, ärmlich. Aber irgendwie auch ur-gemütlich. Die alten Häuser sind komplett aus Granit; auch die Dächer. Die neueren sind verputzt und gerne grässlich angestrichen. Einzig das neue Gemeindehaus hebt sich wohltuend ab; Granit, Beton und Architektur.
Wir setzen uns ins Gasthaus am Dorfplatz (N46.3288, E8.9674) und schauen den Leuten zu. Viele sind heute nicht unterwegs – liegt wohl am bescheidenen Wetter.
Das Nachbardorf heisst Lodrino. Man erkennt es an dem grossen Steinbruch, wo der Granit für die Häuser abgebaut wird. Gleich daneben steuern wir das „Grotto“ an – ein Gartenlokal, ähnlich einem bayrischen Biergarten. Unter mächtigen Kastanien stehen hier einige verlassene Häuser. Dazwischen das Grotto mit Granit-Tischen, Granit-Bänken und einer Feuerstelle aus Granit. Zwischen den Bäumen hängen bunte Lampen, aber jetzt ist Mittagszeit und die Lampen sind unbunt. Aber sauromantisch ist‘s, trotz Nieselregen.
Am Nebentisch hocken einige alte Männer und besprechen die allgemeine Lage. Sie trinken Rotwein und essen Häppchen. Einer im Übergwändli hat Hände wie Bärentatzen, rau und behaart. Er arbeitet wohl im Steinbruch? Dann schlägt die Kirchenglocke zwölf und die Männer gehen nachhause; Mittagessen.
Wir fahren auf der alten Strasse weiter südwärts. Immer an der westlichen Talflanke entlang. Vorbei an Bellinzona und quer durch Locarno bis nach Brissago. Dann den Berg hinauf nach Porta. Die Strasse ist schmal, aber enorm steil. In Porta steht seit zwanzig Jahren eine Kapelle (N46.12335, E8.70773), die ich mir schon lange mal anschauen wollte. Ein, auf den ersten Blick simpler, Kubus aus Beton und Granit. Aber mit einer raffinierten Lichtführung im Inneren und einem grandiosen Ausblick über den Lago Maggiore.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
28. September 2015
26. September 2015
zu Fuss nach China
Auch eine Weltreise beginne mit dem ersten Schritt, sagt doch dieser Volksmund. Gestern bin ich nach China losgelaufen und wollte mal schauen wie sich das anfühlt.
Nach knapp zweihundert Meter erkannte ich dann aber, es wiederholt sich immerzu – die Lauferei. Ich kehrte um und ging nachhause.
Nach knapp zweihundert Meter erkannte ich dann aber, es wiederholt sich immerzu – die Lauferei. Ich kehrte um und ging nachhause.
25. September 2015
Achtung: Bruderklausentag
Bei uns ist heute Feiertag: Bruderklausentag. Und deshalb schreibe ich heute nichts. Gar nichts.
Der Bruder Klaus – amtlich hiess der "Niklaus von Flüe" – ist der Schweizer Nationalheilige und er wurde in unserer Nachbargemeinde Sachseln geboren. Er starb am 21. März 1487, deshalb ist bei uns immer am 25. September Feiertag.
Der Bruder Klaus – amtlich hiess der "Niklaus von Flüe" – ist der Schweizer Nationalheilige und er wurde in unserer Nachbargemeinde Sachseln geboren. Er starb am 21. März 1487, deshalb ist bei uns immer am 25. September Feiertag.
24. September 2015
Reisetipp: billig Gondel fahren in Venedig
Was wäre Venedig ohne eine Gondelfahrt? Doch dies ist kein billiger Spass. So eine Touristen-Gondelfahrt kann gut und gerne drölfzigmillionen oder mehr kosten. Was viele nicht wissen, es gibt auch eine viel preiswertere Möglichkeit Gondel zu fahren: Die Gondel-Fähren über den Canal Grande – „la Gondola-Traghetto“ – wie der Italiener dazu sagt.
Insgesamt gibt es sieben solcher Gondel-Fähren; ziemlich gleichmässig zwischen Bahnhof und Piazza San Marco verteilt. Die Stationen erkennt man an einem grünen Schild mit der Aufschrift „Traghetto“. Und die Fähr-Gondeln daran, dass die Fahrgäste darin stehen statt zu sitzen.
Die Fähren fahren jeden Tag und in der Regel von halb acht bis abends um acht. Eine Fahrt kostet für Einheimische 70 Cent, für „andere“ 2 Euro.
Insgesamt gibt es sieben solcher Gondel-Fähren; ziemlich gleichmässig zwischen Bahnhof und Piazza San Marco verteilt. Die Stationen erkennt man an einem grünen Schild mit der Aufschrift „Traghetto“. Und die Fähr-Gondeln daran, dass die Fahrgäste darin stehen statt zu sitzen.
Die Fähren fahren jeden Tag und in der Regel von halb acht bis abends um acht. Eine Fahrt kostet für Einheimische 70 Cent, für „andere“ 2 Euro.
23. September 2015
Gipsstollen am Stanserhorn
Hier ein Ausflugstipp für trübe Herbsttage: Das verlassene Gipsbergwerk am Stanserhorn. Hier wurde seit dem frühen 17. Jahrhundert Gips abgebaut. Allerdings nur im Winterhalbjahr, da das Gestein nur mit Schlitten zur Gipsmühle im Rotzloch transportiert werden konnte.
Das änderte sich erst, als Ende August 1888 eine damals völlig neuartige Standseilbahn eröffnet wurde. Die „Gipsbahn“ war 60% steil und konnte damals schier unglaubliche 2 Tonnen Gestein transportieren. Ein Bergrutsch beendete dann in den 1930-er Jahren den Gipsabbau endgültig.
Ausser dem Stollen ist heute kaum mehr etwas vom damaligen Bergwerk zu finden. Das halbverschütteten Mundloch ist recht klein, innen weiten sich die Gänge dann aber beträchtlich. Drinnen ist es aber doch recht schattig; eine Lampe wäre hilfreich gewesen. Die Fotos wären damit bestimmt wesentlich weniger schwarz geworden!
Das änderte sich erst, als Ende August 1888 eine damals völlig neuartige Standseilbahn eröffnet wurde. Die „Gipsbahn“ war 60% steil und konnte damals schier unglaubliche 2 Tonnen Gestein transportieren. Ein Bergrutsch beendete dann in den 1930-er Jahren den Gipsabbau endgültig.
Ausser dem Stollen ist heute kaum mehr etwas vom damaligen Bergwerk zu finden. Das halbverschütteten Mundloch ist recht klein, innen weiten sich die Gänge dann aber beträchtlich. Drinnen ist es aber doch recht schattig; eine Lampe wäre hilfreich gewesen. Die Fotos wären damit bestimmt wesentlich weniger schwarz geworden!
22. September 2015
Ü30 Party – mir fehlen einige Zentimeter
Nun ist es definitiv Herbst - heute lag der erste Ü30-Party-Prospekt im Briefkasten. Da gehe ich hin.
Aber jetzt habe ich nochmal nachgemessen – er ist deutlich zu kurz. Da fehlen mehrere Zentimeter.
Aber jetzt habe ich nochmal nachgemessen – er ist deutlich zu kurz. Da fehlen mehrere Zentimeter.
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