10. September 2015

aus dem Leben des Muger: Körperertüchtigungen

Eigentlich halte ich recht wenig von Sport. Anstrengend ist er und man schwitzt und keucht. Und muss kurze Hosen und bunte Leibchen tragen. Nein danke!
Als ich dann in das Alter kam, wo mir überall Haare und Bibeli zu spriessen begannen, interessierte ich mich naturgemäss zunehmend für Mädchen. Aber die Mädchen waren schwierig und zickten immer herum. Sport war eine der wenigen Möglichkeiten, die Mädchen auf einem aufmerksam zu machen.

Ich nahm darum an den Innerschweizer Meisterschaften im Sackhüpfen teil. Als die ersten Gegner ohne ihre Hosen dastanden und das eigentliche Wesen vom Sackhüpfen erkannte, verliessen sie unter Protest die Arena. Und ich wurde von den enttäuschen Zuschauern verjagt.
.

9. September 2015

aus dem Leben des Muger: die Schulung

Kaum konnte ich richtig laufen, bemängelte man meine Bildungsferne. Ich wurde kurzerhand eingeschult. Auf Kosten der Gemeinde lernte ich von nun an schreiben, rechnen, singen und sogar schwimmen. Viele, viele Jahre lang.

Weil mir im Schwimmbad ein kleines „Hopperla“ entglitt, verliessen einige das Bassin. Meine Braunwurst trieb ungeachtet dessen gegen Westen.
.

8. September 2015

aus dem Leben des Muger: die Windelzeit

In den Anfangsjahren machte ich nicht viel, vor allem essen und in die Windeln. Wobei man sagen muss, die Konsistenz und das Aussehen der Esswaren veränderte sich dadurch nur unwesentlich; breiig und bräunlich. Vorher wie nachher.
Die Leute sagten: uuuii, was für ein kräftiges - öhm - ein Mädchen?



Ich konnte damals weder laufen noch reden, bloss übel riechen. Zum Auslüften schoben sie mich ab und zu ins Freie.
.

7. September 2015

aus dem Leben des Muger: die Schlüpfung

Alles begann in einer regnerischen Nacht. Im Morgengrauen erblickte dann ein kleines Mugerli das grelle Neonlicht des Kreissaales. Und das Gesicht einer wildfremden, weissgeschürzten Frau - der Hebamme, wie man mir später berichtete. Sie schaute skeptisch und ich konnte sie auch nicht leiden.



Die Eltern waren stolz auf ihren Setzling. Selbstgemachtes gefällt halt immer am Besten. Sie nahmen mich jedenfalls vorerst mal mit nachhause.
.

5. September 2015

Mittel und Zweck

Neulich; mein älterer Bruder. Er leckt sich zweidreimal nachdenklich an seinem Zeigefinger, dann verkündet er stolz: «Ich hab‘s euch doch gleich gesagt – es ist Scheissdreck
.

4. September 2015

Womo undicht – so eine Sau

Das Rinnsal war in der Betonfuge kam zu sehen. Es lief von unserem Möbelwagen schnurgerade hinüber zu unserem Nachbarn und verschwand unter seinem Wohnmobil, um dann an der andern Seite als Pfütze wieder zu erscheinen - direkt vor seiner Tür.

Wir lassen meistens unseren Abwassertank offen. Dies aus ökologischen Gründen, denn so kann unser Duschwasser gleich wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurück fliessen und wir müssen es nicht erst sinnlos herumkarren.

Wie dem auch sei; ich hätte das alles gar nicht bemerkt, wäre unser Nachbar nicht auf den Knien um sein Womo herum gekrochen und hätte eifrig seinen Unterboden angeschaut. Er suchte wohl eine Undichtigkeit?