21. Januar 2015

versteckter Führungsbunker

Nachdem ich neulich über diesen Armeebunker gestolpert bin, dachte ich, es wäre doch ein nettes Hobby geheime Anlagen zu suchen. Viele sind ja inzwischen nicht mehr geheim, aber es gibt schon auch noch andere. Also suchte ich – und fand zwei, drei ...

Gar nicht so weit vom neulich besuchten ASU entfernt stehen mitten im Wald zwei unscheinbare Baracken. Einzig einige Antennen und Abluftkamine verraten, dass sich hier etwas Geheimes verbirgt.

Und tatsächlich, die beiden Baracken sind der Eingang zu einer unterirdischen Führungsanlage der Kantonsregierungen von Ob- und Nidwalden aus den frühen 1980-er Jahren. Die Anlage ist etwa 30 x 30 Meter gross und scheint betriebsbereit zu sein. Denn als ich dort war, brummte die Klimaanlage munter vor sich hin.

Als Ausflugsziel ist der Bunker eher ungeeignet. Vor lauter Tarnung ist nämlich kaum etwas zu sehen. Und gescheite Fotos machen konnte ich auch nicht.

20. Januar 2015

ich bin ein wilder Hund

Neulich. Ich in meinem Toyota Yaris 1.3, Sonderausführung Linea Sol, quer über den Post-Parkplatz gerollt. Den Reissverschluss meiner Strickjacke provokativ halb unten. Das Fenster offen, meinen Ellenbogen draussen und aus Radio donnerten die „Frühlings-Hits '93“.

Und ich spüre es ganz deutlich, tief in meinem Inneren: Manchmal - ja manchmal bin ich halt schon ein wilder Hund.
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19. Januar 2015

Schwebebalken in Allschwil

Vor einigen Jahren hat das Biopharma-Unternehmen Actelion in Allschwil bei Basel ein neues Bürohaus gebaut. Also fuhren wir hin und schauten es uns an.

Zwischen gesichtslosen Gewerbebauten steht es da; kreuz und quer übereinandergeschichtete Büro-Balken. Manche scheinen zu schweben, andere sind miteinander zu Klumpen verwachsen. Spektakulär. Geplant vom berühmten Architekturbüro Herzog & de Meuron.

Als ich dann so vor dem Gebäude stand und staunte, begann unwillkürlich ein Kopfschütteln. Eine gewöhnliche Firma tut so, als sei sie etwas Besonderes sei. Auffallen um jeden Preis - etwas peinlich...

17. Januar 2015

zeitversetzte Direktübertragung

mein Wort der Woche: "zeitversetzte Direktübertragung".
So nannte man in der "Sports-Bar" in New Delhi "Live"-Übertragung eines längst vergangenen Cricket-Turniers im indischen Fernsehen. Und jetzt hörte ich den schönen Ausdruck im Radio.
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16. Januar 2015

Ausländerkriminalität in Tunesien

Damals übernachten wir am Strand bei Enfidha in Tunesien. Genau da, wo heute der neue Flughafen ist. Der Sandstrand war mückenfrei und das Wasser lauwarm. Herrlich. Doch am nächsten Morgen fehlte einer unserer Stühle - gestohlen! Eigentlich keine grosse Sache, es war ja bloss ein billiger, feuerroter Klappstuhl. Aber nun musste einer von uns beim Essen stehen; und das - das geht nicht.

Ganz weit weg in der Ferne sahen wir einen Fischer. Und der sass seelenruhig auf unserem roten Stuhl und fischte. Auf unserem Stuhl!
„So eine Ratte“ meinte Filip, „dem werd ichs zeigen! Dem will ich die Klauerei ein für allemal verleiden“.
Und so griff er sich eine Sandschaufel und zog los. Erst hintenherum durchs Gebüsch anschleichen und dann mit monströem Gebrüll auf den Dieb losgestürmt. Die Schaufel therapeutisch über dem Kopf schwingend.
Nach einer Viertelstunde kam der Filip von seiner Vergeltungsaktion zurück. Ohne Stuhl. Dafür berichtete er kleinlaut, der Fischer habe auf einem roten Plastik-Kanister gesessen. Und gezittert wie Espenlaub und immerzu „non, messieur - non, non“ geschrien.

Peinlich.

15. Januar 2015

wo einsame Frauen schwanger werden

Vor bald 550 Jahren marschierte ein Viehhändler aus Memmingen zu uns nach Obwalden und betätigte sich fortan als Einsiedler. Man nannte ihn Bruder Jost und er hauste unter einem Felsblock im Mösli, gleich gegenüber vom Bruder Klaus, dem Schweizer Nationalheiligen.
Da wo der Bruder Jost wohnte, baute man später eine Kapelle. Ein Teil des Felsens ragt auch heute noch in den Kirchenraum hinein.

Bis heute machen einsame Frauen, die sich nach einen Lebenspartner sehnen einen Bittgang zur Kapelle im Mösli. „Heiliger Wändel, gib mir einen Männdel“, sagt man. Gemeint ist damit das Bildnis des hl. Wendelin an der Wand über dem Stein. Im Allgemeinen ist der hl. Wendelin aber eher fürs Vieh und die Bauern zuständig, deshalb muss man annehmen, dass sich die Bitte eher an den Stein darunter richtet. Und wenn man ganz genau hinschaut, sieht man daran zahlreiche Kratz- und Schabspuren. Man nimmt sich also etwas vom heilsbringenden Stein mit nachhause. Ein Brauch der bei uns noch da und dort zu beobachten ist. Vielleicht erzähl ich darüber ein andermal...