8. Dezember 2014

Heute ist Maria Spreitenbach

Heute sind wir Innerschweizer wieder äusserst katholisch. Feiertag; Maria Empfängnis. Feiertag bedeutet vor allem freier Tag.
Traditionell wallfahren wir an solchen Feiertagen ins protestantische und darum werktätige Unterland. Aber nicht etwa, weil wir plötzliche eine Zuneigung zu unseren Miteidgenossen verspüren. Nein, einzig wegen der Tatsache, dass dort die Geschäfte auf haben. Wir nennen solche katholischen Feiertage darum auch „Maria Spreitenbach“; benannt nach dem ersten Shoppingcenter in der Schweiz, dem Shoppi Tivoli Spreitenbach...
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6. Dezember 2014

Talentvielfalt

Ich bin nicht nur ein schnüggeliges Kerlchen, ich kann auch ganz gut Griti-Bänz - essen.
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5. Dezember 2014

schafäugige Buben haben Durst

Neulich. Draussen ist kaltnasses Spätherbst-Frühwinter-Wetter und viertel nach zwölf. Vor mir an der Kasse im Dorfladen zwei schlaksige Jungs mit Hipstermützen und Pickeln. Auf dem Band liegen ihre Einkäufe - zwei Wurstbrote und sechs Dosen Bier.
Ich stelle mir vor, wie sie auf dem Pausenplatz stehen. In der einen Hand das Wurstbrot, in der andern die Bierdose. Dann schnarrt die Pausenglocke. Sie drücken die Zigarette aus, werfen die leeren Dosen ins Ziergebüsch und schlurfen ins Schulzimmer.
Doch dann sagt die Kassenfrau; «Bier erst mit 16». Die Beiden gucken schafäugig, nicken brav und zotteln davon. Den heutigen Unterricht müssen sie wohl durstig erdulden.
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4. Dezember 2014

ein Ffffffffrosch

In Australien gibt es doch diese Riesenkröten; so gross wie aufgeblasene Gummistiefel oder mollige Säuglinge.

Darüber können wir hier nur müde schmunzeln. Bei uns sind die Frösche so gross wie ein Smart. Mindestens...

3. Dezember 2014

Weihnachtszauber mit Senf

Schon auf dem Parkplatz bedauerte ich die Idee mit dem Weihnachtsmarkt. Aber jetzt ist es zu spät, also würge ich das Auto in eine Parklücke und geniesse. Beiderseits der Strasse stehen Marktstände mit Lichtgirlanden und frierende Frauen dahinter. Mit den Händen tief in den Manteltaschen warten sie auf Kundschaft. Auf den Tischen davor stapeln sich allerlei Krimskrams. Gestricktes, Gehäkeltes, Geschnitztes, Gebasteltes. Viel totes Holz mit Sternen und Engeln aus Gips. Moos mit Kerzen. Überhaupt hat es viele Kerzen. Kerzen mit aufgeklebtem Glitzerglimmer-Zeugs und solche mit tapferer Bemalung. Manche gross wie ein Elefanten-Zäpfchens.

Als Abschluss dieses beschaulichen Advent-Nachmittags überraschte ich Frau G. noch eine Weihnachts-Nascherei. Dann klebe ich den Kartonteller an ein Schaufenster und wir gehen nachhause. War schön. Und sooo romantisch.

2. Dezember 2014

Weltrekordrenner

Da flitzt etwas auf dem Flugplatz Alpnach herum, das musste ich mir aus der Nähe ansehen. Also gingen wir hin – ein Rennauto. Das Ding heisst „Grimsel“ und ist ein Elektro-Renner. Damit wurde erst kürzlich ein Weltrekord gefahren: Von 0 auf 100 km/h unter 1,8 Sekunden!

Das Rennauto wurde vom Formula-Student-Team des „Akademischen Motorsportvereins Zürich“, vor allem Studenten der ETH Zürich und Hochschule Luzern, entwickelt und gebaut. Es besteht hauptsächlich aus Kunststoff und war dieses Jahr sehr erfolgreich unterwegs. Achtmal hat es bei verschiedenen Rennen gewonnen.

Das Auto mag ja unschön ausschauen, ist aber enorm schnell. Und technisch äusserst raffiniert. Es wird von vier Elektromotoren mit je 50 PS angetrieben. In jedem Rad einen, also Allradantrieb. Die Motoren sind zugleich auch ein Teil der Aufhängung und werden einzeln elektronisch geregelt und sin so auch gleich Traktionskontrolle, Differenzial und Stabilitätssystem.

Der Renner schiesst los wie eine Rakete und erreicht schon nach dreissig Metern Tempo 100. In der Kurve klebt er richtig auf dem Asphalt. Extrem – so etwas habe ich noch nie gesehen. Und dabei fahren sie die heutigen Tests bloss mit halber Kraft.