3. Dezember 2014

Weihnachtszauber mit Senf

Schon auf dem Parkplatz bedauerte ich die Idee mit dem Weihnachtsmarkt. Aber jetzt ist es zu spät, also würge ich das Auto in eine Parklücke und geniesse. Beiderseits der Strasse stehen Marktstände mit Lichtgirlanden und frierende Frauen dahinter. Mit den Händen tief in den Manteltaschen warten sie auf Kundschaft. Auf den Tischen davor stapeln sich allerlei Krimskrams. Gestricktes, Gehäkeltes, Geschnitztes, Gebasteltes. Viel totes Holz mit Sternen und Engeln aus Gips. Moos mit Kerzen. Überhaupt hat es viele Kerzen. Kerzen mit aufgeklebtem Glitzerglimmer-Zeugs und solche mit tapferer Bemalung. Manche gross wie ein Elefanten-Zäpfchens.

Als Abschluss dieses beschaulichen Advent-Nachmittags überraschte ich Frau G. noch eine Weihnachts-Nascherei. Dann klebe ich den Kartonteller an ein Schaufenster und wir gehen nachhause. War schön. Und sooo romantisch.

2. Dezember 2014

Weltrekordrenner

Da flitzt etwas auf dem Flugplatz Alpnach herum, das musste ich mir aus der Nähe ansehen. Also gingen wir hin – ein Rennauto. Das Ding heisst „Grimsel“ und ist ein Elektro-Renner. Damit wurde erst kürzlich ein Weltrekord gefahren: Von 0 auf 100 km/h unter 1,8 Sekunden!

Das Rennauto wurde vom Formula-Student-Team des „Akademischen Motorsportvereins Zürich“, vor allem Studenten der ETH Zürich und Hochschule Luzern, entwickelt und gebaut. Es besteht hauptsächlich aus Kunststoff und war dieses Jahr sehr erfolgreich unterwegs. Achtmal hat es bei verschiedenen Rennen gewonnen.

Das Auto mag ja unschön ausschauen, ist aber enorm schnell. Und technisch äusserst raffiniert. Es wird von vier Elektromotoren mit je 50 PS angetrieben. In jedem Rad einen, also Allradantrieb. Die Motoren sind zugleich auch ein Teil der Aufhängung und werden einzeln elektronisch geregelt und sin so auch gleich Traktionskontrolle, Differenzial und Stabilitätssystem.

Der Renner schiesst los wie eine Rakete und erreicht schon nach dreissig Metern Tempo 100. In der Kurve klebt er richtig auf dem Asphalt. Extrem – so etwas habe ich noch nie gesehen. Und dabei fahren sie die heutigen Tests bloss mit halber Kraft.

1. Dezember 2014

Adventskranz selber machen

Neulich, also eigentlich war’s gestern, habe ich Frau G. mit einem selbergemachten Adventkranz überrascht. Und sie war – öööhm – überrascht.

Bei sowas kommt es ja nicht aufs Materielle an, sondern vielmehr auf die Gedanken dahinter. Auf Romantik, Besinnung und Gefühle, und so.

29. November 2014

ich bin partieller Vegetarier

Als kleiner Bub musste ich immer von allem essen. Das ist mir geblieben, auch heute noch esse ich alles. Ich bin omnivor, wie ein Wildschwein. Gut, bei den Tieren esse ich keine Innereien; nur die Rinde. Und auch nichts von der Peripherie. Also keine Füsse, Schwänze und Köpfe. Beim Gemüse aber schon.
Gut zu wissen, sollte euch mal irgendwer danach fragen.

28. November 2014

den Buddha ans Kreuz nageln

Meine Nachbarn sind serbokroatische Albaner aus Bosnien, odr so. Keine Ahnung was für eine Religion die haben, aber was sie haben ist so ein kleiner Weihnachtsmann der am Balkon herum ungeziefert.
In solch interreligiösen Fragen bin ich immer etwas ratlos. Ich überlege mir nun, ob ich bei mir einen kleinen Propheten Mohammed ans Geländer knüpfen soll?

27. November 2014

mein Büffel in Ungarn

Seit vielen Jahren liegt bei mir ein altes Lokschild herum; „MÁV 424,309“. Wie man unschwer erkennen kann, das Schild einer ungarischen Lokomotive der Baureihe 424. Mehr wusste ich bisher nicht, jetzt habe ich mal im Internet nachgeschaut.

Meine Dampflok „309“ wurde liebevoll „Bivaly“ (Büffel) genannt und fuhr von September 1956 bis Dezember 1982 kreuz und quer durch Volksrepublik Ungarn. Seither steht sie neben dem Bahnhof Nagykanizsa auf einem Sockel und gammelt vor sich hin. Letztes Jahr wurde sie renoviert – so erzählt es mir das Internet.

Auf GoogleEarth (n46.4429, e16.9869) kann man sie sogar sehen. Bunt aufgehübscht steht sie am Bahnhofplatz und wartet auf Freier.
Vielleicht sollte ich mal nach Nagykanizsa reisen und sie mir aus der Nähe anschauen? Und dann könnte ich ja auch gleich ihr altes Lokschild vorbei bringen.