7. November 2014

Spanien: Heimflug – wir kommen wieder

Es ist noch stockdunkel, als wir bei unserem Überwinterungs-Parkplatz vorfahren. Einzig im Büro brennt Licht. Wir platzieren unseren Möbelwagen unter einem Dach, klemmen die Batterien ab und lassen den Boiler leerlaufen. Fertig.
Der Chef bringt uns zum Flughafen. Der ist erstaunlich gross und schon gut bevölkert. Draussen wird es langsam hell. Wir setzen uns auf eine Bank am Fenster und warten auf unser Flugzeug.

Kurz nach zehn brettert unser SWISS-Airbus A320 los und donnert dann in den Himmel hinauf. Wir hocken fast in der letzten Sitzreihen und ich muss drum endlos lange zuschauen, wie die vor uns Kaffee und Gipfeli futtern. Dann landen wir in Genf.

Wir fahren vom Flughafen zum Hauptbahnhof Genf und dann direkt nach Luzern. Im Zug hüpft ein kleines Prinzessinnen-Mädchen mit Schmetterlingsflügeln herum. Gegenüber schläft ein Chinese, aus seinem Mundwinkel tropft Geifer auf seine Kunstlederjacke. Frau G. hat vorhin noch gschwind Brötchen und Heftli besorgt, die wir jetzt konsumieren.

Der Zug saust durchs Mittelland, um halb sechs bin ich zuhause.
Man berichtet mir, in meiner Küche habe ein halbleeres Joghurt gestanden. Der Geruch sei zwar eindrücklich, aber auch sehr unschön gewesen...

6. November 2014

Spanien: Aff im Paradies

Heute habe ich bis sechs in der Frühe ausgeschlafen. Dann ein Buch gelesen und etwas geschrieben. Die Finnen, Schweden und Dänen um uns herum schlafen alle noch. Gestern Abend sassen sie beieinander und sangen Volkslieder. Und nippten alkoholische Getränken.

Heute wollen wir wieder nichts tun, gar nix. Nach dem Mittag sind wir fertig damit und fahren nach Málaga in dieses riesige Shopping-Paradies. Mit seinen Türmchen und Kuppeln sieht es wie Disneyland aus. Wir flanieren durch die Marktgassen und schauen in die Schaufenster. Frau G. hat hier neulich eine tolle braune Lederjacke gekauft. Eine aus so einem Plastik-Tier.
Heute schenkt mir Frau G. ein "Hello Kitty" T-Shirt. Und ich kaufe ich mir einen Plastik-Affen, der mir auf Knopfdruck einen Zahnstocher reicht. Wenn das mal kein eindrückliches Souvenir ist?

Nach diesem Kaufrausch fahren wir an den Strand. Hier wollen wir ein letztes Mal übernachten. Morgen müssen wir dann zeitig los.
Es gibt Salat und Resten. Die Wolken glühen noch lange nachdem die Sonne längst untergegangen ist.

5. November 2014

Spanien: Meeresbrummen in Fuengirola

Die Morgensonne blinzelt durch die Platanen. Unsere finnischen Nachbarn klimpern mit ihren Zeltstangen und versuchen ein Sonnendach aufzubauen. In der Ferne höre ich Meeresrauschen. Zumindest rede ich mir das ein, denn eigentlich glaube ich nicht, dass Wellen wie Lastwagen brummen können.

Unsere zwei zusätzlichen Ferientage wollen wir mit ausgedehntem Nichtstun verbringen. Wir sitzen im Schatten und lesen.
Am Mittag befeuern reihum rotbäuchige Männer in grellbunten Badehosen ihre Grills. Für den Rest des Tages riecht es nach Bratwurst und Zimmerbrand. Irgendwann am Nachmittag steht das Zelt der Finnen. Mit einer Bohrmaschine schrauben sie nun Erdanker in den Boden. Sie scheinen hier länger hausen zu wollen?

Im „Service-Gebäude“ finden wir eine Waschmaschine. Frau G. füllt sie mit einer Ladung Wäsche und hängt diese nachher zwischen die Bäume. Vermutlich hält man uns jetzt endgültig für Zigeuner.
Blauer Himmel und ein lauer Wind. Wunderschön, hier in Fuengirola. Und wir können sogar unsere Computer ans Netzwerkkabel anschliessen und haben schnelles Internet. Dazu den feinen Schinken der iberischen Schweine. Was wöllte ich mehr?
Unser Abendspaziergang endet an der vierspurigen Stadtautobahn zwischen hier und dem Meer.

4. November 2014

Spanien: Málaga gabuuu-gu…

Die Landstrasse führt der Costa del Sol entlang. Schöne Landschaft und viele Ferienhäuser. Manche im Rohbau eingeschlafen. Am Mittag erreichen wir Málaga und fahren direkt in das Gewerbegebiet hinter dem Flughafen. Hier wollen wir unseren Möbelwagen unterstellen. Hier wimmelt es von Parkplätzen und Einstellhallen, aber ich suche einen bestimmten. Im Büro empfängt mich eine Frau mit der Konsistenz einer Qualle. Sie spricht hervorragend spanisch; ich kein Wort. Doch wir verstehen uns prima. Alles OK.

Wir fahren an den Strand von Torremolinos. Sonne-Sand-Meer-Palmen, wie in der Karibik, aber kaum Leute. Ein Fischer liegt im Liegestuhl und fischt nach Fischen. Ein drahtiger Mann mit einem weissen Schlapphut joggt durch den Sand, vorbei an einigen prallen Frauen, die ungeniert ihre Drüsen sonnen. Die Strandkneipe hält schon Winterschlaf. Eindeutig Nebensaison.

So nebenbei und ganz zufällig bemerke ich, dass unser Flug gar nicht morgen, sondern erst zwei Tagen später abhebt! Auch gut – machen wir halt noch ein wenig Strandurlaub.
Auf dem Camping Fuengirola finden wir inmitten skandinavischer Wohnmobile eine Bleibe. Im Geäst zwitschern die Spatzen und im Hintergrund hört man das Meeresrauschen. Oder den Feierabendverkehr?

3. November 2014

Gibraltar: Felsen, Affen und Engländern

Aus der Ferne sieht Gibraltar wie ein gekippter Felsblock aus. Eine Seite ist ganz steil und karg, die andere etwas weniger. Fast rundherum das Meer und auf allen Felsvorsprüngen hocken Kanonen und Antennen. Gibraltar ist ein britischen „Überseegebiete“ und gehört nicht zum Vereinigten Königreich Großbritannien, untersteht ihm aber. Ist also eigentlich eine britische Kolonie…

Da wo die „Kolonie“ Gibraltar an Spanien grenzt, ist auch der Flughafen und quer über die Flugpiste die einzige Zufahrtsstrasse. Die Autokolonne an der Grenze ist mindestens lang wie Gibraltar. Obwohl beide Länder in der EU sind, kontrollieren sie sich scharf und argwöhnisch.

Nach einer knappen Stunde anstehen dürfen wir in Gibraltar einreisen. Ennet dem Flugfeld beginnt ein wüstes Durcheinander von Häusern. Jeder taschentuchgrosse Fleck Land ist bebaut. Dicke Festungsmauren, Schiessscharten und alte Kanonen. Die Strassen sind schmal und kurvig und britisch. Dennoch fährt man ganz normal rechts!

Wir quetschen uns durch die Stadt hindurch bis ans Südende der Insel. Was uns da als erstes ins Auge sticht, ist die neue Ibrahim-al-Ibrahim-Moschee. Und eine dicke Kanone, die die vorbeifahrenden Schiffe grüsst. Schöner Ausblick nach Afrika. Hinter uns der Affen-Felsen, vor uns der alte Leuchtturm.

Wir fahren die steile Ostküste entlang. Die Strasse führt stellenweise durch einen alten Militär-Tunnel. Überhaupt sehen wir überall Schiessscharten und Stolleneingänge. Der Berg scheint recht löchrig zu sein?

Wir schauen uns noch dies und das an und fahren dann wieder über die Flugpiste Richtung Ausgang. Der Stau ist hier nicht mehr so lang, dafür aber fünfspurig. Hat uns gut gefallen - dieses Gibraltar.

Nach wenigen Kilometern finden wir im "Puerto Sotogrande" einen ganz netten Übernachtungsplatz neben einer Ferienanlage. Wegen der Zeitumstellung scheint die Sonne heute eine Stunde länger. Aber eine Regenwolke macht diesen Vorteil schon bald zunichte.

1. November 2014

Marokko: rotweisse Landsleute

Wo man hinkommt - andere Schweizer sind auch schon da.

Und dieser hier kopiert sogar unser Muger-Streifenmuster.
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