Rom. Entgegen der Wettervorhersage ist es heute schon wieder wolkig. Wei-Wei sind früh auf. Sehen tun wir sie zwar nie, aber manchmal hören. Und am Morgen haben sie unser gemeinsames Badezimmer geflutet; alles pflotschnass.
Heute besuchen wir einen wenig bekannten Staat mitten in Rom; den "Malteserorden". Dieser gilt als „souveränes Völkerrechtssubjekt“ und ist somit ein richtiger Staat, allerdings ohne Territorium. Wozu auch? Jedenfalls, nach der Vertreibung aus Malta fand der Malteserorden hier eine vorläufige Bleibe; im "Palazzo di Malta" in der Via dei Condotti 68 in Rom.
Als wir ankommen ist das mächtige Tor weit geöffnet. Im Innenhof stehen einige livrierte Männer herum und tun so, als ob sie uns erwarten. Also treten wir ein - Grüezi - und schauen uns um. Ein kleiner Hof mit einem Malteserkreuz im Pflaster und einem kleinen an der Wand. Rundherum Hauswände - nett, aber auch recht übersichtlich, dieses Malteserland.
Der Staat hat zwar kein eigenes Staatsgebiet, aber immerhin eine eigene Währung, den „Scudo“ und eigene "SMOM"-Autokennzeichen.
Wie dem auch sei, wir verlassen das Land und reisen wieder in Rom ein. Schlendern durch die Gassen. Frau G. erfreut sich an den Schaufenstern, während ich nach einer Bratwurst Ausschau halte. Nix da.
Auf der anderen Seite des Tibers versteckt sich zwischen den Häusern eine alte Markthalle; der „Mercato Rionale“. Eine hübsche Halle mit einem bunten Angebot; Früchte, Fische, Blumen. Wir kaufen zwei Äpfel und geniessen die friedliche Stimmung in einem Strassencafé. Der Horizont droht derweil mit graue Wolken.
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
20. März 2014
19. März 2014
Rom: Wei-Wei aus Chinasien wohnen auch hier
Rom. Bis jetzt hatten wir unser Hotel-Stadtwohnungs-Zimmer ganz für uns alleine. Heute sind zwei Chinesen ins Zimmer nebenan eingezogen. Frau G. nennt die beiden Wei-Wei - weil sie genauso ausschauen täten.
Wir besuchen das Nationaldenkmal. Ein monströses Ding aus weissem Marmor, garniert mit kostümierten Ehrensoldaten und schnatternden Touristen. Innen stellen sie zahllose geköpfte Helden aus.
Rundherum hat es ein buntes Mischmasch aus barocken Kirchen, römischen Ruinen und faschistischen Monumentalbauten. Und viele Marmorfiguren, meistens blutte Römer mit oder ohne Pferd. Weshalb?
In Sachen Bratwurst ist Rom ein Entwicklungsland. Trotz umfangreichen Bemühungen meinerseits bekomme ich bloss eine Wurst im Teig. Schmeckte aber unerwartet gut.
Das Kolosseum versteckt sich heute hinter einem Baugerüst. Vermutlich gibt’s neue Fenster und einen ordentlichen Fassadenputz? Wir sitzen lange da und schauen dem Mond zu, wie er uns durch die Wolkenlücken anblinzelt.
Wir besuchen das Nationaldenkmal. Ein monströses Ding aus weissem Marmor, garniert mit kostümierten Ehrensoldaten und schnatternden Touristen. Innen stellen sie zahllose geköpfte Helden aus.
Rundherum hat es ein buntes Mischmasch aus barocken Kirchen, römischen Ruinen und faschistischen Monumentalbauten. Und viele Marmorfiguren, meistens blutte Römer mit oder ohne Pferd. Weshalb?
In Sachen Bratwurst ist Rom ein Entwicklungsland. Trotz umfangreichen Bemühungen meinerseits bekomme ich bloss eine Wurst im Teig. Schmeckte aber unerwartet gut.
Das Kolosseum versteckt sich heute hinter einem Baugerüst. Vermutlich gibt’s neue Fenster und einen ordentlichen Fassadenputz? Wir sitzen lange da und schauen dem Mond zu, wie er uns durch die Wolkenlücken anblinzelt.
18. März 2014
Rom: wilde Katzen und blitzschnelle Nonnen
Rom. Heute Morgen scheint die Sonne grau durch den Nebeldunst. Wir setzen uns im Frühstücksraum an einen Tisch in Bierdeckelgrösse und fleddern das Buffet. Es gibt Brot und Butter und Kuchen, und sonst nichts. Also typisch italienisch und passend zur Tischgrösse.
Mit dem Bus fahren wir zur Piazza Argentina. Mitten auf dem Platz ist eine grosse archäologische Ausgrabung, römische Ruinen. Und genau hier soll einst der Cäsar ermordet worden sein. Heute tummeln sich im alten Gemäuer streunende Katzen, die sich gerne kraulen lassen.
Etwas weiter ist die Piazza Campo dei Fiori. Hier ist jeden Tag Markt; Früchte, Gemüse und allerhand andere Essereien. Wir essen sonnenwarme Erdbeeren und schauen den Leuten zu.
Der Tiber hatte kürzlich Hochwasser. Das Treibgut hängt noch viele Meter hoch oben im Geäst der Bäume. Nun fliesst er wieder zahm und jauchefarbig dem Meer entgegen.
Ennet dem Tiber liegt Trastevere, das Quartier, von dem man sagt, hier wohnten noch die richtigen Römer. Und in der Tat, hier ist es ein wenig ursprünglicher, und chaotischer. Der Putz blättert von den Fassaden und die alten Männer sitzen draussen und spielen Karten. Gemütlich hier.
Ich will eine Nonne auf dem Fahrrad fotografieren. Aber die radelt wie der Teufel und ich bekomme sie nicht aufs Bild. Deshalb setzen wir uns in eine Bar und futtern eine Kleinigkeit. Knuspriges Brot, gefüllt mit gegrillten Auberginen und weichem Käse. So fein, als ob man von einer Fee geküsst wird...
Mit dem Bus fahren wir zur Piazza Argentina. Mitten auf dem Platz ist eine grosse archäologische Ausgrabung, römische Ruinen. Und genau hier soll einst der Cäsar ermordet worden sein. Heute tummeln sich im alten Gemäuer streunende Katzen, die sich gerne kraulen lassen.
Etwas weiter ist die Piazza Campo dei Fiori. Hier ist jeden Tag Markt; Früchte, Gemüse und allerhand andere Essereien. Wir essen sonnenwarme Erdbeeren und schauen den Leuten zu.
Der Tiber hatte kürzlich Hochwasser. Das Treibgut hängt noch viele Meter hoch oben im Geäst der Bäume. Nun fliesst er wieder zahm und jauchefarbig dem Meer entgegen.
Ennet dem Tiber liegt Trastevere, das Quartier, von dem man sagt, hier wohnten noch die richtigen Römer. Und in der Tat, hier ist es ein wenig ursprünglicher, und chaotischer. Der Putz blättert von den Fassaden und die alten Männer sitzen draussen und spielen Karten. Gemütlich hier.
Ich will eine Nonne auf dem Fahrrad fotografieren. Aber die radelt wie der Teufel und ich bekomme sie nicht aufs Bild. Deshalb setzen wir uns in eine Bar und futtern eine Kleinigkeit. Knuspriges Brot, gefüllt mit gegrillten Auberginen und weichem Käse. So fein, als ob man von einer Fee geküsst wird...
17. März 2014
Rom: pfeilschnell über den Po
Morgenstund habe Gold im Mund, behauptet eine Redewendung. Bei mir ist’s so gelblicher Hustenschleim, als wir im Morgengrauen in den Zug steigen. Zuerst mit der S5 nach Luzern und dann mit dem EuroCity weiter bis nach Mailand. Der Zug ist gähnend leer; und beim ersten Halt steigen noch einige Leute aus. Wenn das so weiter geht, befürchte ich ein Vakuum.
In Chiasso seigt ein „Fahrgast“ ein, der dermassen übel stinkt, dass uns die Augen brennen. Wie ein angefaulter Eselkadaver. Derweilen schiebt ein Servicemann seine Minibar durch den Mittelgang und schaut uns flehend an.
Am Mittag rollen wir dann pünktlich in den Bahnhof Milano Centrale ein. Leider haben wir kaum Zeit den grandiosen Bahnhof anzuschauen, denn nebenan wartet schon unser Frecciarossa. Kurz nach dem Mittag schlängeln wir uns aus der Stadt heraus. Und als der Häuserbrei hinter uns ist, sausen wir mit 300 km/h über die Po-Ebene – pfeilschnell. Bologna, dann Firenze und weiter nach Rom.
Pünktlich um halb vier erreichen wir Roma Termini. Unser Hotel ist nicht weit vom Hauptbahnhof. Es wird von einer indischen Familie geführt und ist eigentlich eine umgebaute Wohnung. Unser Zimmer hat den Charme einer Schlachterei, und ein Fenster. Nach dem Hotelzimmer in Malta weiss ich sowas zu schätzen. Eine goldfarbene Steppdecke bringt zudem etwas Noblesse in unsere ansonsten eher karge Bleibe.
Wir machen gleich einen ersten Stadtspaziergang und sehen uns Würdigkeiten an. Viele Tagesausflügler und milde Frühlingssonne. Am Abend mache ich Frau G. noch mit „Porchetta“ bekannt – dem würzigen Schweinebraten. Gefällt uns gut, dieses Rom.
In Chiasso seigt ein „Fahrgast“ ein, der dermassen übel stinkt, dass uns die Augen brennen. Wie ein angefaulter Eselkadaver. Derweilen schiebt ein Servicemann seine Minibar durch den Mittelgang und schaut uns flehend an.
Am Mittag rollen wir dann pünktlich in den Bahnhof Milano Centrale ein. Leider haben wir kaum Zeit den grandiosen Bahnhof anzuschauen, denn nebenan wartet schon unser Frecciarossa. Kurz nach dem Mittag schlängeln wir uns aus der Stadt heraus. Und als der Häuserbrei hinter uns ist, sausen wir mit 300 km/h über die Po-Ebene – pfeilschnell. Bologna, dann Firenze und weiter nach Rom.
Pünktlich um halb vier erreichen wir Roma Termini. Unser Hotel ist nicht weit vom Hauptbahnhof. Es wird von einer indischen Familie geführt und ist eigentlich eine umgebaute Wohnung. Unser Zimmer hat den Charme einer Schlachterei, und ein Fenster. Nach dem Hotelzimmer in Malta weiss ich sowas zu schätzen. Eine goldfarbene Steppdecke bringt zudem etwas Noblesse in unsere ansonsten eher karge Bleibe.
Wir machen gleich einen ersten Stadtspaziergang und sehen uns Würdigkeiten an. Viele Tagesausflügler und milde Frühlingssonne. Am Abend mache ich Frau G. noch mit „Porchetta“ bekannt – dem würzigen Schweinebraten. Gefällt uns gut, dieses Rom.
15. März 2014
schwanziges Nilpferd
«Wie eine Zeder lässt es hängen seinen Schwanz» - kann man in der Bibel über das Nilpferd lesen; Hiob 40,17.
Gut zu wissen, sollte mal jemand danach fragen.
14. März 2014
Dachschaden in Luino
Es gab Zeiten, da hatte der Bahnhof „Luino internazionali“ ein Dach. Eine imposante Eisenkonstruktion und eine der grössten und prächtigsten Italiens.
Dann kam der Krieg und man brauchte das Eisen fürs Militär. 1941 wurde sie Halle abgebaut und eingeschmolzen.
Dann kam der Krieg und man brauchte das Eisen fürs Militär. 1941 wurde sie Halle abgebaut und eingeschmolzen.
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