5. Februar 2014

Alteisengeschichten: DC-3

Vor dem Flughafen München stehen einige Flugzeuge auf der Wiese. Darunter eine DC-3 der Swissair, die HB-IRN. Eigenartigerweise steht das genau das gleiche Flugzeug auch im Verkehrshaus in Luzern! Zweimal Swissair HB-IRN?

Beide Flugzeuge gehörten ursprünglich der US Army Air Force. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide nach Europa verkauft. Die Münchner DC-3 nach Dänemark, die Luzerner DC-3 an die Swissair.

Die originale Swissair DC-3 flog bis 1969 im Liniendienst. Danach schenkte die Swissair den Flieger dem neuen Verkehrshaus Luzern. Bevor sie dahin kam, stand sie ein paar Jahre auf dem Flugplatz Buochs, von wo sie dann nach Luzern verschifft wurde. Seit 1972 ist sie da ausgestellt. Vor einigen Jahren erhob sie sich dann noch einmal in die Luft; am Kran, als sie den Bauarbeiten weichen musste.

Die DC-3 in München flog ursprünglich für verschiedene skandinavische Fluggesellschaften. Dann kam sie nach Deutschland und stand ab 1989 als Ausstellungs-Flieger im Flughafen Frankfurt. Und seit einigen Jahren im falschen Swissair-Lack in München.

4. Februar 2014

Alteisengeschichten: grauslige Stahlmonster

Die Geschichte der Schweizer Panzertruppen ist eine wenig ruhmreiche. Während des Krieges hatte sie nämlich fast gar keine. Dann kaufte man einige Gebrauchte und Überzählige aus dem Krieg. Gleichzeitig entwickelte die Maschinenindustrie eigene Panzer. Die funktionierten mal mehr oder weniger gut. Darum kaufte man dann solche aus Deutschland und Amerika. Und lagerte sie ein, um sie später zu entsorgen.

Jedenfalls war schon immer Thun das Herz der Panzertruppen. Und hier gibt es auch ein „Panzermuseum“, wo etwa vierzig angejahrte Panzer ausgestellt werden. Sie stehen im Kasernenhof und rosten vor sich hin. Was man allerdings nicht sogleich sieht, da die Kolosse immer mal wieder neu angepinselt werden.
Es werden vor allem Prototypen und Kriegsrelikte ausgestellt. Denn nach dem Krieg organisierte sich die Armee etliche Beutepanzer, um sie zu testen, vor allem abgeschossene deutsche Panzer aus Frankreich.

Das „Panzermuseum“ in Thun ist frei zugänglich und kostenlos, einfach den Pförtner-Soldaten fragen.

3. Februar 2014

Alteisengeschichten: Breschnew schrottete seinen Rolls

Leonid Breschnew war lange Jahre Staatsoberhaupt der damaligen Sowjetunion. Er war ein leidenschaftlicher Autofahrer und sammelte exklusive Autos. Gerne auch solche aus dem klassenfeindlichen Westen; Mercedes, Cadillac und so. Und noch lieber fuhr er damit herum; rasant und tollkühn.

So auch im Frühsommer 1980. Breschnew fährt mit seinem Rolls-Royce Silver Shadow durch Moskau. Zum Leidwesen seiner Sicherheitsleute verlässt er spontan den Konvoi und braust mit der 180 PS Limousine übers Pflaster. Aus unbekanntem Grund verlassen ihn kurzzeitig seine Fahrkünste. Ungebremst prallt er auf den Lastwagen vor ihm. Der Sowjetpräsident übersteht den Unfall wohlbehalten, aber der Rolls ist hin.

Die arg zerknitterte Edel-Limousine kann man heute im Automuseum in Riga anschauen. Am Steuer sitzt ein Breschnew aus Plastik und schaut erstaunt, was er da angerichtet hat.

1. Februar 2014

was man über den Winter wissen muss

Wenn ich in der Schulzeit eines gelernt habe, dann das man im Winter zum velofahren Handschuhe anziehen sollte. Aber erst kürzlich ist mir klar geworden: Immer - jawohl ohne Ausnahme immer - zuerst die Fingerhandschuhe anziehen. Und erst dann die Fäustlinge drüber.

Ich hab es auch andersherum ausprobiert - das Ergebnis war wenig überzeugend.

31. Januar 2014

mein Traum im Fernsehen

Neulich schaute ich gelangweilt Fernsehen. Es kam dies und das. Und dann eine Reportage, über eine Familie, die von einer langen Reise nachhause zurückkehrt. Wie ich da so den Leuten zusehe, dünkt es mich, die kommen mir irgendwie bekannt vor?

Als ich die kleinen Mädchen sah, wusste ich auch woher! Ja natürlich, das sind Zoe und Jadzia. Ich traf die Familie letztes Jahr in Marokko. Das erste Mal in Tizourgane und dann nochmals in Tafraoute. Die Familie war schon lange unterwegs und sie wohnten zu viert in einem Ford Transit. Sie lebten sozusagen meinen Traum.
Ich schenkte den Mädchen damals meine pneumatische Sau. Mangels Wind funktionierte die aber nur mangelhaft. Leider habe ich von den Vieren nie mehr was gehört. Bis ich sie jetzt im Fernsehen sah.

Die Sendung heisst „UMZUG! Zurück in ein neues Leben“ und man kann sie in den Mediatheken anschauen.

30. Januar 2014

Enten pressen

Gemeinhin gelten die Franzosen ja als Feinschmecker. Mit Lust vertilgen sie allerhand sonderbares Getier, welches sie auf vielfältige Art und Weise mundfertig machen. Und dazu benützen sie auch abstruse Gerätschaften. Neulich habe ich so ein Teil gesehen, das wohl kaum jemand kennt: Eine "Entenpresse"
Mit der Entenpresse werden, wie es manche schon ahnen, Enten gepresst - um „Blutente“ zuzubereiten. Oder „Canard à la Rouen“, wie der Franzos sagen tut.

Wer auch einmal Blutente kochen möchte; hier das Rezept: Zuerst braucht man eine erwürgte Ente. Eine konventionell tot gemachte, der man einfach den Kopf abgehauen hat, geht nicht. Nein, denn die würde ausbluten und das will man ja unbedingt verhindern. Denn das Blut soll drin bleiben und das Entenfleisch schön rot färben.
Also - den erstickten Vogel wie gewohnt allseitig anbraten, aber nur kurz. Dann das halbgare Fleisch vom Gerippe säbeln. Und jetzt - jetzt kommt die Entenpresse zum Einsatz. Man stopft den übrig gebliebenen Kadaver in das daumenschraubenähnliche Gerät und dreht an der Spindel. Die Knochen knacken und kurz darauf beginnt unten der Blutsaft herauszutropfen. Und um genau diesen geht es bei dem Gericht. Man verwendet ihn als Sauce zum Entenfleisch. Es soll délicieux schmecken.
Soll nicht nochmal einer sagen, die Franzosen seien bloss üble Froschfresser und Schneckenlutscher...