3. Februar 2011

unterwegs: Libyen 1997

Wieder einmal ein altes Foto aus der Guten alten Zeit. Ein Übernachtungsplatz am Südrand der al-Hamrah in Libyen, November 1997.

Wir kamen von Ghadames her. Bis hierhin lagen schon etwas mehr als 250km freie Wüste hinter uns. Und bis zur nächsten Strasse waren es immer noch gut 200km.
Die Weiterfahrt am nächsten Morgen ging zuerst hinüber zu den Sanddünen, dann diesen entlang nach links (ostwärts). Und dann nach etwa 50km  scharf rechts abbiegen und südwärts fahren bis Idri...

Auf dem Bild mein IVECO 45-10 4x4
mein alter MB 207

2. Februar 2011

duschen im Reisemobil?

Eine Dusche im Reisemobil; braucht man sowas? Darüber wurde kürzlich im Wohnmobilforum eifrig diskutiert. Ich sage; ja - braucht man; unbedingt.

In all den Jahren davor habe ich unzählige mal auswärts geduscht. Und dabei so meine leidvollen Erfahrungen gemacht. Es gibt Duschen, die sind so schmutzig, dass man besser die Stiefel anbehält. Oder spreizbeinig auf dem Rand der Dusche stehen muss. Dann gibt es Duschen ohne warmes Wasser, ohne kaltes Wasser, ganz ohne Wasser. Mit rostigem Wasser, mit schwefligem Wasser, mit tröpfelndem Wasser. Manche Duschen funktionieren zu Beginn, dann aber verebben sie. Oder man braucht Münzen, Jetons oder so. Und die bekommt man am anderen Ende der Anlage beim Pförtner. Der hat aber schon Feierabend, oder er kommt erst später.
Dann gibt es Duschen mit Türen ohne Schloss oder Türen die nicht zu gehen. Oder ohne Tür; ohne Dach, ohne Wände oder ohne Dusche. Und der Duschschlauch rinnt und spritzt in alle Richtungen. Bloss vorne kommt kaum Wasser raus. Dafür spritzt er die frischen Kleider nass.
Der Weg vom Reisemobil zur Dusche kann weit sein. Das ist ungünstig wenn es regnet, schneit, sandstürmt oder stockfinster ist. Unterwegs kann man auf strupfige Hunde, faustgrosse Käfer, durstige Schafe treffen. Oder auf australische Camping-Gruppen, Rotel-Tour-Busreise-Herden oder polnische Sporttrinker. Oder auf lokale Gaffer, ermattete Säufer und Taschendiebe.
In der Dusche angekommen ist keine Dusche frei. Oder bloss die eine, wo kein Wasser läuft. Oder der Abfluss verstopft ist (das ist allerdings gut für die durstigen Schafe, die müssten sonst aus der Toilette trinken). Oder es steht schon eine Kolonne halbnackter, wildfremder Mannen an. Ist man dann drin in der Dusche, hat es keinen Hacken um die Kleider und das Tüechli aufzuhängen. Und keine Möglichkeit das Shampoo hinzustellen. Und stellt man es auf den Boden, kann man es nicht mehr aufheben, da die Enge ein Bücken nicht zulässt. Hängt man sein Tüechli über die Tür, muss man Angst haben, dass es in die nasse Dusche zurück fällt. Oder aussen hinunter, wo es auch nass ist, und zudem sandig.
Ist man dann fertig geduscht, stellt man fest, dass es sibirisch kalt ist. Und wenn man schlotternd seine Hosen anzieht, schleifen die Hosenbeine durch die Pfütze. Oder die Unterhosen fallen ganz hinein. Das Tüechli hat von der Tür, wo es drüber lag, einen braungrauen Abdruck. Draussen stehen immer noch Leute; die eigenen Schuhe aber nicht mehr. Der Spiegel über dem Brünneli ist blind, oder er fehlt. Dafür hat es kein Tablar um die Zahnbürste abzulegen. Und legt man sie auf den Brünneli-Rand, fällt sie auf den Boden zu den Käfern. Also muss man die fertig präparierte Zahnbürste in den Mund stecken, während man mit den freien Händen den Deckel auf die Zahnpastetube dreht. Das Tüechli klemmt man während dessen zwischen die Knie. Und die Zahnpastatube dann in die Hosentasche. Dann rennt man durch den peitschenden Regen zurück zum Reisemobil. Wenn es aber Glatteis hat, sollte man nicht rennen. Und wenn es stockfinster ist, sollte man die Taschenlampe dabei haben. Hat man sie in der Dusche vergessen, braucht man nicht mehr retour zu gehen; die ist weg. Auch der Schirm. Das Wohnmobil findet man aber auch im Dunkeln; man hört die Hunde, die sich um den Müllbeutel streiten.

Darum, und nur darum, haben wir eine Dusche in unserem Reisemobil.
Siehe auch die Toiletten-Sache.

1. Februar 2011

zuhause: wenn der Himmel heult

Ich will euch frühzeitig vorwarnen. Morgen ist es wieder soweit. Am frühen Nachmittag vernimmt man ganz unvermittelt ein jammerndes Heulen, schauerlich und durchdringlich. «UUUUUuuuuuUUUUUU».
Schreien die Wolken, weinen die Hausdächer? Nein, es ist wieder Sirenentest, so wie jedes Jahr, am ersten Mittwoch im Februar.

Mit diesem uralten Ritual begrüsst die offizielle Schweiz alljährlich den Frühling. Ab nun werden die Tage spürbar länger. Bald schon blühen die ersten Scheeglöggli und Krokusse. Und die Kröten und Nordic-walkingerinnen erobern das Seewegli zurück.

Also, morgen Nachmittag mitheulen und den Frühling willkommen heissen.

31. Januar 2011

tunesischer Salat Mechouia

Nach den Brik letzter Woche habe ich mich erneut an einem Rezept aus Nordafrika versucht: „Salat Mechouia“. Salat Mechouia ist ein Salat aus gegrillten Paprika. Das hört sich erst mal etwas eigenartig an, schmeckt aber ganz fein.
In Algerien und Tunesien verwendet man dazu grüne Spitz-Paprika. Arabisch heissen die „Felfel“ (فلفل), oder so ähnlich. Im hiesigen Gemüseladen gibt es die leider oft nicht, es geht aber auch mit ganz normalen grünen Pepperoni.

die Zutaten für 2 Personen:
3 grüne Paprika
1 bis 2 Fleischtomate
1 Zwiebel
Knoblauch
Harissa
gemahlener Kreuzkümmel
gemahlener Koriander

Die Paprika sollte eigentlich auf dem Holzkohlegrill gegart werden. Ich benutze dazu den Backofen. Die Paprika, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch putzen, halbieren und auf einem Backblech auslegen. Bei Vollgas (250°C Oberhitze) „backen“ bis die Haut schwarz ist. Nun das Gemüse zugedeckt auskühlen lassen. Die angekohlte Haut kann dann ganz einfach abgezogen werden.

Alle Gemüse hacken, die Gewürze, etwas Harissa und Olivenöl dazu und mit einer Gabel ein wenig vermantschen. Mit Thon und einem gekochten Ei garnieren.
Fertig! Geniessen und von den endlosen Weiten der Sahara träumen.

30. Januar 2011

berauschende Architektur in Spiez

Zur Zeit wird in Spiez direkt neben der Autobahn das "BeoCenter" gebaut. Ein bemerkenswerter und markanter Bau von "HMS Architekten und Planer" aus Spiez.

Drei abgedrehte und in der Höhe gestaffelte Baukörper; alles von einer zauberhaften Fassade umschlossen. Eine wirres Strahlenmuster und zahllose spitzwinklige Glasflächen. Der Bau errinnert ein wenig an das "Westside" in Bern oder an das olypische Nationalstadion "Vogelnest" in Peking. Aber irgendwie überzeugt er mehr als diese...
Unbedingt mal einen Blick drauf werfen.

28. Januar 2011

zuhause: die Sache mit dem Spinatbrei

Heute Vormittag musste ich Kinder hüten, genau genommen EIN Kind. Ein kleines, fiebriges Mädchen mit einer geröteten Schnuddernase. Ich hab es vor den Fernseher gesetzt, damit es sich an den Strahlen etwas aufwärmt. Im Vormittagsprogramm zappelte eine Horde von grellbunten Zeichentrickfiguren. Ein gelber Klotz in Unterhosen, ein aufgeblasenes rosa Etwas und rehäugige Manga-Mädchen mit hautengem Kleidchen. Bodenlos doof. Aber darum geht es jetzt nicht.

Ich habe nämlich etwas überaus Bemerkenswertes gelernt: Spinatbrei sieht vor und nach dem Kotzen genau gleich aus.
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