3. Januar 2011

ausgeflügelt: in die Irrenanstalt

Der Neujahrstag war ein nebliger und eisiger. Also grad richtig für einen winterlichen Ausflug.
Als erstes suchen wir Zofingen heim. Die Strassen sind wie ausgestorben, keine Leute, kein Autos; alles weg. Eien Seuche, man weiss es nicht? Bloss die schönen Häuser sind noch da; viel Barock und da und dort auch etwas Gotik - schön.

Im „Alten Schützenhaus“ ist Kunstausstellung; und da entdecken wir dann doch noch einige Eingeborene. Bin mir aber nicht sicher, obs Besucher oder Ausstellungsstücke sind?

In Aarburg macht die Aare einen scharfen Linksknick. Gut so, denn sonst flösse sie mitten durchs Städtchen. Hier an der sogenannte „Woog“ bilden sich interessante Strudel und Wellen; genau hinschauen. Aber auch Aarburg ist menschenleer, bloss ein Schwan hockt im kalten Wasser und bettelt um Altbrot.

Unmittelbar an der Kantonsgrenze Bern-Luzern liegt das ehemalige Kloster St. Urban. Einst ein Zisterzienserkloster, dann eine Irrenanstalt und heute eine Psychiatrische Klinik. Die barocke Kirche ist wegen ihres Chorgestühles berühmt. Das dunkelbraune Schnitzwerk quillt über vor pfausbäckigen Heiligen und absonderlichen Fratzen. Unbedingt sehenswert.

2. Januar 2011

mein Algerien 1991

Heute ist mir ein altes Foto aus Algerien in die Hände gekommen. Und weils so schön ist, zeige ichs mal:
Mein MB 207 D im November 1991 vor dem Iharen. Der markante Basaltberg ist etwa 1‘850m hoch und liegt nordöstlich von Tamanrasset in Südalgerien.

Das waren noch die Gute-Alte-Zeit, als wir jährlich in die Sahara reisten. Heute geht das leider nicht mehr...

31. Dezember 2010

libanesische Mezze

Neulich hat uns ein Erwinit zu libanesischen Mezze eingeladen. Er hat zahllose orientalische Köstlichkeiten zubereitet: Tahina (Sesampaste), Baba Ghannouge (Auberginenmus), mit Frischkäse und Haselnüssen gefüllte Datteln, Harissa mit Olivenöl und vieles mehr...

Euch allen alles Gute im neuen Jahr.
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30. Dezember 2010

Sternschnuppe gesehen

Gestern Abend schaute ich noch etwas nach den Sternen. Plötzlich sauste da eine Sternschnuppe von links nach rechts über den ganzen Nachthimmel und verschwand lautlos hinter einem Gebüsch in Nachbars Garten.

Heute Morgen, ganz früh, schlich ich mich mal in Nachbars Garten rüber. Wollte gucken, ob von der abgestürzten Sternschnuppe noch etwas zu finden ist. Und tatsächlich - nach kurzer Suche entdeckte ich die Einschlagstelle! Viel war von der Sternschnuppe nicht übriggeblieben, bloss noch einige güldene Spritzer im Schnee.
Ich hoffe nun, meine hastig gedachten Neujahrswünsche sind noch rechtzeitig bei der Sternschnuppe angekommen – bevor sie hinter dem Gebüsch aufgeschlagen hat.
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28. Dezember 2010

mein Neujahrsvorsatz

Neulich wurde ich nach meinem Neujahrsvorsatz fürs 2011 gefragt. Öhhm – ich habe mir dazu bisher noch gar keine Gedanken gemacht. Also hab ich mir noch gschwind einen Vorsatz gesucht.

Ich habe nun eine Auswahl geeigneter Vorsätze:
+ ich verzichte künftig auf Synchronschwimmen.
+ ich esse ein Jahr lang keine Innereien von Paarhufern.
+ ich trage nie mehr Leggings beim Nordic Walking, besonders keine lila.
+ ich bringe die "ausgeliehene" Schneeschaufel zurück - im Frühling.
+ ich bin lieb zu Wasservögeln, ausgenommen Enten und Schwäne.
+ ich bin nett zum hiesigen Katecheten, bewerfe ihn nicht mehr mit Unrat.
+ ich beschenke die Kindern nicht mehr mit Pissoir-Steinen als Lutscher.


Bin mir aber noch unschlüssig, welchen ich nehmen soll - ist sooo schwer.
Und es eilt, in wenigen Tagen ist Neujahr...
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27. Dezember 2010

Ohrenhaare

Ich bin jetzt in einem Alter, wo die Haare lichter werden und die Kräfte schwinden. Einzig die Ohrenhaare gedeihen üppiger den je. Früher habe ich diese mit allen Mitteln bekämpft; abscheren, ausreissen, abbrennen. Aber meine Ohrenhaare überstehen dies alles schadlos, wie die Kakerlaken einen Atomkrieg.

Nun habe ich erkannt, der Ohrenpelz ist nicht nutz- und sinnlos, wie ich immer dachte. Nein, ganz im Gegenteil; das Ohrenfell ist unverzichtbar.
Der alternde Mann läuft ja Gefahr, zu einem netten Opa zu verkommen. Vorbei die Zeiten, wo er ein kräftestrotzender Kerl war, von seine Kameraden bewundert und den Weibern angehimmelt. Heute wird er kaum mehr beachtet, einsam leistet er dem Fernseher und Hund etwas Gesellschaft. Dient bloss ab und zu den Enkelkindern als Kletterberg. Keine Zähne mehr zum zubeissen, müde Glieder, einen Schlappschwanz. Halt bloss noch ein abgehalfterter Gaul.
Einzig die Ohrenhaare spriessen zunehmend kräftiger. Mit ihnen kann der alternde Mann noch etwas Respekt erhaschen, die Aufmerksamkeit der jungen Frauen erregen und die freche Kinder erschrecken.

Danke, liebe Ohrenhaare.
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