11. Juli 2015

Sprichwort: mein Sommer

Noch ein Sprichwort zum aktuellen Achselschweiss:
«Unter meinen Achseln ist das ganze Jahr Sommer»
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10. Juli 2015

17 Wohn Mobil

Dieser kultige VW T2 fährt durch den norwegischen Spielfilm „Sønner av Norge“ – Söhne Norwegens. Diesen wunderbaren Film habe ich mir als Vorbereitung für unsere Skandinavien-Reise angeschaut.

Neben dem VW kommen auch noch ein nackiger Architekt und ein dreirädriges Mofa vor. Nun weiss ich alles über dieses Land da oben im Norden.

9. Juli 2015

der Geometrie-Panther

Kürzlich sah ich in der Stiftsbibliothek St. Gallen ein kleines, dickes Büchlein aus dem Mittelalter. Auf einer Seite hat jemand einen Panther oder Kampfhund an der Leine gezeichnet. Seine Pfoten zeigen das Quadrivium, die vier naturwissenschaftlichen Fächer der damaligen Zeit: Arithmetik, Musik, Geometrie und Astronomie.

Die Zeichnung entstand ums Jahr 980. Wer sie damals gemacht hat, weiss man nicht; vielleicht ein Lehrer oder ein Schüler?
Mir gefällt der Panther. Und die moderne Zusammenstellung der Fächer. Grossartig.

8. Juli 2015

Gitschenen im Isental

Hinten im Isental endet die Strasse abrupt. Weiter geht’s nur noch zu Fuss oder mit der Seilbahn. Wir nehmen die Seilbahn. Keiner da. Man muss telefonieren. Dann hocken wir uns in die violette Kabine in der Grösse eines Kühlschrankes und werden wie von Zauberhand ins fünfhundert Meter höher gelegene Gitschenen geseilt.

Gitschenen bietet neben viel Umgebung auch zwei landschaftliche Explosivitäten. Auf dem Oberalper Grat zwischen dem Chaiserstuel und dem Bärenstock erhebt sich ein Fels namens „Backenzahn“. Und etwas weiter rechts erkennt man ein Loch im Felsen.

Durch das Felsenloch scheint zweimal im Jahr die Sonne direkt auf die Kapelle. Ein weitherum unbekanntes Schauspiel, vor allem weil es zu der Jahreszeit meist neblig und/oder wolkig ist.

Wir setzten uns in die Berggasthaus neben der Seilbahnstation und geniessen noch ein wenig die Aussicht. Hier wirten Uschi und Daniel, waschechte Pfälzer Weinbauern. Dann machen wir uns auf den heimweg. Ein wunderbarer und komplett wanderfreier Ausflug ins Isental geht zu Ende. Kann ich allen empfehlen.

7. Juli 2015

Isenthal liegt im Isental

Der Weg ist das Ziel - ganz besonders jener nach Isenthal. Die teils einspurige Strasse windet sich kurz und stotzig eine schier senkrechte Felswand hinauf. Tief unten der blaue Vierwaldstättersee, über einem der blaue Himmel und bergseitig Fels. Auf halber Höhe fährt man mitten hindurch, ein Kehrtunnel schraubt einem nach oben. Dann geht’s taleinwärts, nicht minder steil, aber nun im Wald.

Das Dorf Isenthal verströmt Postkartenidylle. Behäbige Häuser kuscheln sich um die Kirche, der Isitalerbach plätschert haarscharf dran vorbei. Das Dörfchen macht einen etwas ausgestorbenen Eindruck. Aber die Grabsteine auf dem Friedhof beweisen, dass hier früher wohl einmal Leute lebten.

Genau da wo sich die Strasse zwischen zwei Häusern durchquetscht kann man den kulturellen Höhepunkt bestaunen. In einem verlassenen Schaufenster hängen zwei schrumpelige Bärentatzen. Sie gehörten einst einem Bären, dem letzten des Urnerlandes.

Ende Mai 1820 wurde das Untier vom damaligen Kirchenvogt Josef Anton Infanger mit drei Schüssen erlegt. Tags darauf brachten die Isenthaler den Bären nach Altdorf, wo er erst ausgestellt und dann gegessen wurde. Ausser seinen Tatzen, die kann man bis heute anschauen. Und sich guseln.

6. Juli 2015

ich glaube nicht an den gelben Keil

Weltweit ist es üblich - ja möglicherweise sogar ein ungeschriebenes Gesetz - dass unter jedem Wohnmobil solche gelben Keile drapiert werden. Wozu weiss keiner, vermutlich eine quasireligiöse Kulthandlung. Den Gott des Parkplatzes besänftigen? Oder sein rollende Wohnklo vor den schädlichen Einflüssen des fremden Landes abzuschirmen?

Wir reisen jetzt seit weit über drölfzig Jahren kreuz und quer über die Kontinente – ohne gelbe Keile. Wir haben sie nie vermisst und auch uns auch nie welche gewünscht. Obwohl jeder Camping-Laden und jede Fachzeitschrift leidenschaftlich damit wirbt. Es gibt sie mittlerweilen auch aus andersfarbigen Plastik, abgestuft und reifenfreundlich gebogen. Und fürs Expeditionsfahrzeug auch aus Karbon oder einer hochfesten Aluminiumlegierung.
Aber eben, wir brauchen keine. Vielleicht sind wir letztamend einfach nur ungläubige Querulanten? Abtrünnige...