Das Warnschild ist eindeutig: Vorsicht ...
... der Kuss der gemeinen Schwarzlippe ist tödlich!
Ein Bergler auf Abwegen. Der Schweizer Weltenbummler, Klugscheisser und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause. Ein Reiseblog.
21. Mai 2016
20. Mai 2016
Rhein-Marne-Kanal: 15 Meter 70 hinunter
Die Morgensonne kitzelt mich wach. Sie fingert durchs Küchenfenster direkt bis in meine Kajüte hinein. Nur noch ein paar Nebelschwaden erinnern an den gestrigen Regentag.
Die Schleuse von Réchicourt ist mit 15,70 Meter ungewöhnlich hoch – oder tief. Sie ersetzt schliesslich auch sieben alte Schleusen mit einer einzigen Fahrt. Allerdings verbraucht sie dazu stolze 4‘000 Tonnen Wasser. So ist es verständlich, dass uns der Schleusenwärter zu dritt hineinquetscht. Langsam versinken wir im nassen Betonschlund.
Der Kanal kurvt ganz lieblich durch die Hügellandschaft. Aber alle ein, zwei Kilometer unterbricht eine Schleuse unsere Fahrt. Es geht jedes Mal etwa zweieinhalb Meter hinunter. Die Schleusen schalten wir mit einer Fernbedienung. Die Bedienung ist recht übersichtlich, denn das Gerät hat nur eine einzige grüne Taste. Drauf drücken – und die Schleusen fährt mit uns hinunter. Oder hinauf, je nachdem in welcher Richtung man unterwegs ist.
Die meisten Schleusen sind unbemannt. Nur ab und zu ist ein Schleusenwärter da und mäht Gras oder flickt irgendwas. Aber an einer Schleuse gammeln mindestens ein Dutzend Katzen herum. Sie stehen alle an der Schleusenmauer und schauen mich fragend an. Vermutlich hoffen sie auf einen Imbiss, aber ich hab doch auch nix.
Am Mittag legen wir in Lagarde an. Ein „typisches Lothringer Städtchen“ sei das. Das wollen wir keinesfalls verpassen, also schlendern ins Zentrum und schauen uns um. Eine Kirche, ein Rat- und Schulhaus und eine handvoll gewöhnlicher Häuser. Das ist alles. Aber wer weiss, vielleicht ist ja genau das „typisch lothringisch“?
Viele Häuser sind zu verkaufen. Man könnte das jetzt als „dynamischen Immobilienmarkt“ interpretieren – es zeugt aber wohl eher vom Abwandern und Aussterben!
In Lagarde gibt es aber auch eine Gaststätte. Wir bestellen das Tagesmenü; heute Couscous mit Merguez und dreierlei Fleisch. Wie immer ist das Menü preiswert und die Portionen riesig.
Als wir nach der umfangreichen Ess- und Baukultur endlich weiterfahren, ist es bereits drei Uhr. Egal, wir haben ja Zeit. Es ist sommerlich heiss und das weisse Deck blendet. Und ich schlage zum millionsten Mal mein Knie an. Immer an derselben Stelle.
Unser Rhein-Marne-Kanal ist jeden Tag bis sieben Uhr abends in Betrieb. Als wir um sechs in unsere letzte Schleuse hineinfahren wollen, geht nichts mehr. Lucy ruft an: Feierabend. Deshalb übernachten wir heute direkt vor der Schleuse №17 in Bauzemont. Das Dorf besteht aus ein paar abgeschabten Häusern und ist von sehr überschaubarer Hübschheit. Aber es weht ein lauer Abendwind und die Vögel zwitschern herzallerliebst. Die Sonne wirft ganz laaange Schatten.
Lucy zaubert einen Gemüseauflauf. Denn in der Schiffsküche gibt es Elektrobackofen, der − schier unglaublich − mit Batteriestrom läuft. Und das nicht nur abends, nein, auch zum Frühstück gibt es meistens warmes Brot! Dabei weiss doch jeder Wohnmobilist, dass so etwas mit Batteriestrom gar nicht geht!
Heute sind wir 22 Kilometer und 11 Schleusen gefahren. Und wir haben zwei ersoffene Hunde und eine ersoffene Wildsau überholt.
Die Schleuse von Réchicourt ist mit 15,70 Meter ungewöhnlich hoch – oder tief. Sie ersetzt schliesslich auch sieben alte Schleusen mit einer einzigen Fahrt. Allerdings verbraucht sie dazu stolze 4‘000 Tonnen Wasser. So ist es verständlich, dass uns der Schleusenwärter zu dritt hineinquetscht. Langsam versinken wir im nassen Betonschlund.
Der Kanal kurvt ganz lieblich durch die Hügellandschaft. Aber alle ein, zwei Kilometer unterbricht eine Schleuse unsere Fahrt. Es geht jedes Mal etwa zweieinhalb Meter hinunter. Die Schleusen schalten wir mit einer Fernbedienung. Die Bedienung ist recht übersichtlich, denn das Gerät hat nur eine einzige grüne Taste. Drauf drücken – und die Schleusen fährt mit uns hinunter. Oder hinauf, je nachdem in welcher Richtung man unterwegs ist.
Viele Häuser sind zu verkaufen. Man könnte das jetzt als „dynamischen Immobilienmarkt“ interpretieren – es zeugt aber wohl eher vom Abwandern und Aussterben!
Als wir nach der umfangreichen Ess- und Baukultur endlich weiterfahren, ist es bereits drei Uhr. Egal, wir haben ja Zeit. Es ist sommerlich heiss und das weisse Deck blendet. Und ich schlage zum millionsten Mal mein Knie an. Immer an derselben Stelle.
Unser Rhein-Marne-Kanal ist jeden Tag bis sieben Uhr abends in Betrieb. Als wir um sechs in unsere letzte Schleuse hineinfahren wollen, geht nichts mehr. Lucy ruft an: Feierabend. Deshalb übernachten wir heute direkt vor der Schleuse №17 in Bauzemont. Das Dorf besteht aus ein paar abgeschabten Häusern und ist von sehr überschaubarer Hübschheit. Aber es weht ein lauer Abendwind und die Vögel zwitschern herzallerliebst. Die Sonne wirft ganz laaange Schatten.
Heute sind wir 22 Kilometer und 11 Schleusen gefahren. Und wir haben zwei ersoffene Hunde und eine ersoffene Wildsau überholt.
19. Mai 2016
Rhein-Marne-Kanal: der Trend zur Zweit-Salatschleuder
Als ich heute Morgen in meiner Kajüte erwache, höre ich euphorischen Beifall. Erst fühle ich mich wie ein Superstar, bemerke dann aber, dass es bloss der Regen ist, der aufs Deck plätscherte.
Gegen Mittag lässt der Regen nach. Wir tankten gegenüber noch gschwind Frischwasser und fahren dann los. Die Landschaft ist nett und nass. Grasland, Bäume und ab und zu feuchte Kühe. Manchmal sehe ich am Horizont einige Hausdächer. Meist sind das kleine Dörfer mit Namen wie „Schneckenbusch“ oder ähnlichem.
Das Dorf Hesse liegt als einziges direkt am Kanal. Ein Gaststätte-Reklameschild lockt uns an Land. Wir knüpfen unser Schiff an einen rostigen Tanker und schauen uns die Sache aus der Nähe an. Das Lokal ist geöffnet und nett; und wir konsumieren einige bunte Getränke. Dann stapfen wir zurück und fahren weiter.
Das Wetter bessert sich nach und nach, manchmal tröpfelt sogar schon etwas Sonne aus den Wolken. Der Kanal ist gut und so rauschen wir mit 6 km/h dahin – 8 wären erlaupt. Gegen vier Uhr sind wir in Gondrexange. Hier zweigt der Saar-Kanal ab. Und ab hier geht unser Kanal mitten durch einen See hindurch. Allerdings merken wir davon kaum etwas, da der Kanal mehr als zwei Meter unter dem Seespiegel liegt und wir deshalb statt des Sees bloss Böschungen sehen.
Der Kanal ist selten gerade, meistens kurvt er wild in der Gegend herum. Das kommt daher, weil das Kanalwasser naturgemäss immer waagerecht sein muss und der Kanal deshalb auf gleicher Höhe am Hang entlang läuft. Ganz anders als die Flüsse, die immer ganz unten im Tal fliessen. Manchmal können wir vom Kanal über die Häuser hinweg in die Landschaft hinaus schauen. Manchmal liegt er aber auch in einem Geländeeinschnitt und wir sehen nur Gestrüpp.
Gegen Abend endet unsere Fahrt in Réchicourt vor der Schleuse №2. Wie angedroht ist sie heute wegen dem Feiertag geschlossen. Egal, wir wollen hier sowieso Feierabend machen. Wir finden einen hübschen Liegeplatz, leinen unser Schiff an und geniessen den wolkigen Sonnenuntergang.
Peti zaubert einige Flaschen Bier aus dem Bootskeller hervor. Sonst trinke ich sowas ja nicht, aber dieses ist von einer kleinen Brauerei in Interlaken. Die heisst „Haarige Kuh Brauerei“ und ihr Bier schmeckt nach mehr.
Bei Nachessen kochen geht die Salatschleuder kaputt. Und ich kann es kaum glauben, aber Peti und Lucy haben in ihrem Boot nicht nur einen Keller, sondern auch eine Ersatz-Salatschleuder!
Heute sind wir 25 Kilometer gefahren − und keine einzige Schleuse.
Gegen Mittag lässt der Regen nach. Wir tankten gegenüber noch gschwind Frischwasser und fahren dann los. Die Landschaft ist nett und nass. Grasland, Bäume und ab und zu feuchte Kühe. Manchmal sehe ich am Horizont einige Hausdächer. Meist sind das kleine Dörfer mit Namen wie „Schneckenbusch“ oder ähnlichem.
Der Kanal ist selten gerade, meistens kurvt er wild in der Gegend herum. Das kommt daher, weil das Kanalwasser naturgemäss immer waagerecht sein muss und der Kanal deshalb auf gleicher Höhe am Hang entlang läuft. Ganz anders als die Flüsse, die immer ganz unten im Tal fliessen. Manchmal können wir vom Kanal über die Häuser hinweg in die Landschaft hinaus schauen. Manchmal liegt er aber auch in einem Geländeeinschnitt und wir sehen nur Gestrüpp.
Gegen Abend endet unsere Fahrt in Réchicourt vor der Schleuse №2. Wie angedroht ist sie heute wegen dem Feiertag geschlossen. Egal, wir wollen hier sowieso Feierabend machen. Wir finden einen hübschen Liegeplatz, leinen unser Schiff an und geniessen den wolkigen Sonnenuntergang.
Peti zaubert einige Flaschen Bier aus dem Bootskeller hervor. Sonst trinke ich sowas ja nicht, aber dieses ist von einer kleinen Brauerei in Interlaken. Die heisst „Haarige Kuh Brauerei“ und ihr Bier schmeckt nach mehr.
Bei Nachessen kochen geht die Salatschleuder kaputt. Und ich kann es kaum glauben, aber Peti und Lucy haben in ihrem Boot nicht nur einen Keller, sondern auch eine Ersatz-Salatschleuder!
Heute sind wir 25 Kilometer gefahren − und keine einzige Schleuse.
18. Mai 2016
Rhein-Marne-Kanal: Schiffe quetschen
Mit einigen knusprigen Baguette unter dem Arm bin ich schon um acht zurück beim Boot. Die Mannschaft ist auch schon auf und es duftet herrlich nach Kaffee und Abenteuer. Nach dem Frühstück verlassen wir Saverne und fahren auf dem Rhein-Marne-Kanal bergauf.
Die Landschaft ist lieblich und frühlingsgrün. Der Kanal schlängelt sich durch den Wald. Und alle paar Hundert Meter steht eine Schleuse quer im Kanal. Jedes Mal lupft uns das Wasser drei, vier Meter höher hinauf.
Nach 13 Schleusen erreichen wir das Schiffshebewerk Arzviller; eine monströse Beton-Konstruktion aus den 1960-er Jahren. Wir fahren in einen riesgengrossen Trog hinen, der dann mitsamt uns, unserem Schiff und dem Wasser schräg den Berg hinauffährt. Oben fahren wir wieder aus dem Trog hinaus in den Kanal. So als sei es das Normalste der Welt.
Kurz nachdem wir das letzte Mal hier waren, passierte im Schiffshebewerk ein kleines Hopperla. Der Trog fuhr von der Bergstation los, obwohl das Tor noch offen war. Ein Ausflugsschiff war grad am hineinfahren und wurde eingeklemmt. Zum Glück. Denn das zerquetschte Schiff verhinderte den Absturz des Troges. Und es verzögerte das Auslaufen des Kanalwassers, das sonst alles überschwemmt hätte.
Inzwischen ist der Trog wieder repariert und neu angemalt. Wir lassen uns die 50 Meter den Abhang hinauf ziehen und kommen unbeschadet oben an.
Das Hebewerk ersetzt 17 alte Schleusen. Diese stehen seither ungenutzt und mit halboffenen Toren im Wald herum. Wir spazieren dem leeren Kanal entlang und bewundern die historische Technik an. Alles blüht und grünt, bloss der Himmel wird immer grauer und trüber, so dass wir in einer Bar Zuflucht suchen müssen.
Wir wollen noch etwas weiter fahren, denn morgen soll das Wetter schlecht sein und wegen einem Feiertag arbeiten die Schleusen nicht. Und wir wollen nicht im Niemandsland zwischen zwei Schleusen den Regen aussitzen.
Mit dem Schiffshebewerk haben wir den Gipfel des Kanals erreicht. Nun geht es längere Zeit flach weiter. Dafür müssen wir aber noch durch zwei Kanal-Tunnel.
Der erste Tunnel ist 2,3 Kilometer lang. Das scheint nicht sehr lang, wenn man aber mit nur 5 km/h fährt, dauert die Durchfahrt halt eine halbe Stunde. Der zweite Tunnel ist kürzer, dafür läuft er direkt neben dem Eisenbahntunnel. Wir dümpeln ein bisschen herum, weil wir hoffen, dass ein Zug kommt. Und tatsächlich schiesst aufs Mal ein TGV aus dem Tunnel. Ich winke und fotografiere gleichzeitig. Der Lokführer winkt und pfeift zurück – und ich verwackle vor lauter Begeisterung das Foto!
Nach dem zweiten Tunnel liegen nun ein ganzer Fahrtag ohne eine einzige Schleusen oder Tunnel vor uns. Somit können wir morgen trotz Feiertag ungehindert fahren. Doch jetzt wollen wir erstmal hier übernachten. Kaum haben wir angelegt, beginnt es zu regnen. Heftig. Selbst die Fischer in ihren schulterhohen Gummistiefeln flüchten ins Trockene.
Heute sind wir 22 Kilometer, 13 Schleusen, 2 Tunnels und mit einem Schiffs-Lift gefahren.
Die Landschaft ist lieblich und frühlingsgrün. Der Kanal schlängelt sich durch den Wald. Und alle paar Hundert Meter steht eine Schleuse quer im Kanal. Jedes Mal lupft uns das Wasser drei, vier Meter höher hinauf.
Kurz nachdem wir das letzte Mal hier waren, passierte im Schiffshebewerk ein kleines Hopperla. Der Trog fuhr von der Bergstation los, obwohl das Tor noch offen war. Ein Ausflugsschiff war grad am hineinfahren und wurde eingeklemmt. Zum Glück. Denn das zerquetschte Schiff verhinderte den Absturz des Troges. Und es verzögerte das Auslaufen des Kanalwassers, das sonst alles überschwemmt hätte.
Inzwischen ist der Trog wieder repariert und neu angemalt. Wir lassen uns die 50 Meter den Abhang hinauf ziehen und kommen unbeschadet oben an.
Das Hebewerk ersetzt 17 alte Schleusen. Diese stehen seither ungenutzt und mit halboffenen Toren im Wald herum. Wir spazieren dem leeren Kanal entlang und bewundern die historische Technik an. Alles blüht und grünt, bloss der Himmel wird immer grauer und trüber, so dass wir in einer Bar Zuflucht suchen müssen.
Mit dem Schiffshebewerk haben wir den Gipfel des Kanals erreicht. Nun geht es längere Zeit flach weiter. Dafür müssen wir aber noch durch zwei Kanal-Tunnel.
Der erste Tunnel ist 2,3 Kilometer lang. Das scheint nicht sehr lang, wenn man aber mit nur 5 km/h fährt, dauert die Durchfahrt halt eine halbe Stunde. Der zweite Tunnel ist kürzer, dafür läuft er direkt neben dem Eisenbahntunnel. Wir dümpeln ein bisschen herum, weil wir hoffen, dass ein Zug kommt. Und tatsächlich schiesst aufs Mal ein TGV aus dem Tunnel. Ich winke und fotografiere gleichzeitig. Der Lokführer winkt und pfeift zurück – und ich verwackle vor lauter Begeisterung das Foto!
Nach dem zweiten Tunnel liegen nun ein ganzer Fahrtag ohne eine einzige Schleusen oder Tunnel vor uns. Somit können wir morgen trotz Feiertag ungehindert fahren. Doch jetzt wollen wir erstmal hier übernachten. Kaum haben wir angelegt, beginnt es zu regnen. Heftig. Selbst die Fischer in ihren schulterhohen Gummistiefeln flüchten ins Trockene.
Heute sind wir 22 Kilometer, 13 Schleusen, 2 Tunnels und mit einem Schiffs-Lift gefahren.
17. Mai 2016
Rhein-Marne-Kanal: hinter dem Rummelplatz
Gestern bin ich mit Lucy nach Saverne gefahren. Saverne ist ein nettes Städtchen im nördlichen Elsass und mitten hindurch geht der „canal de la Marne au Rhin“ − also der Rhein-Marne-Kanal. Und hier, hinter der Schleuse №31, wartet Peti mit seinem Wohnboot "la vie" auf Lucy und mich.
Das Wetter ist wunderbar. Der Frühlingswind wirbelt Wolkenfetzen über den Himmel, die Sonne blinzelt kitschig durch das Geäst und im kakaofarbigen Kanalwasser füsseln Enten herum.
Peti hat das Schiff vor einer Woche aus der Winterhafen befreit und ist damit über den Rhein und Strasbourg bis hierher gefahren. Und morgen soll die Fahrt weitergehen. Zuerst über die Vogesen hinüber nach Nancy, dann auf der Mosel bis Koblenz und weiter bis nach Berlin. Drei Monate wird die Reise dauern, aber ich fahre bloss die nächsten paar Tage mit.
Aber heute bleiben wir erstmal hier in Saverne – einräumen, einkaufen und die lokale Gastronomie stehen auf dem Programm. Und ich muss für meinen Möbelwagen einen Langzeit-Parkplatz finden. Denn auf „meinem“ Parkplatz steht grad die Frühlings-Chilbi mit Schiessbuden, Karussell und Putschiauto.
Ich finde einen hinter dem Rummelplatz. Nicht schön, aber unscheinbar und abgelegen. Rechts eine Mauer, dahinter hüfthohe Brennnesseln und es riecht ganz fein nach pisse. Perfekt, da lümmelt niemand freiwillig herum.
Auf dem Plakat steht, dass die Chilbi zum Glück erst morgen in Betrieb geht. Deshalb schlafe ich heute noch einmal im Möbelwagen, bevor ich morgen aufs Schiff umziehe. Es ist ganz ruhig und wohlig, trotz Bodenfrost und Leermond.
Das Wetter ist wunderbar. Der Frühlingswind wirbelt Wolkenfetzen über den Himmel, die Sonne blinzelt kitschig durch das Geäst und im kakaofarbigen Kanalwasser füsseln Enten herum.
Peti hat das Schiff vor einer Woche aus der Winterhafen befreit und ist damit über den Rhein und Strasbourg bis hierher gefahren. Und morgen soll die Fahrt weitergehen. Zuerst über die Vogesen hinüber nach Nancy, dann auf der Mosel bis Koblenz und weiter bis nach Berlin. Drei Monate wird die Reise dauern, aber ich fahre bloss die nächsten paar Tage mit.
Aber heute bleiben wir erstmal hier in Saverne – einräumen, einkaufen und die lokale Gastronomie stehen auf dem Programm. Und ich muss für meinen Möbelwagen einen Langzeit-Parkplatz finden. Denn auf „meinem“ Parkplatz steht grad die Frühlings-Chilbi mit Schiessbuden, Karussell und Putschiauto.
Ich finde einen hinter dem Rummelplatz. Nicht schön, aber unscheinbar und abgelegen. Rechts eine Mauer, dahinter hüfthohe Brennnesseln und es riecht ganz fein nach pisse. Perfekt, da lümmelt niemand freiwillig herum.
Auf dem Plakat steht, dass die Chilbi zum Glück erst morgen in Betrieb geht. Deshalb schlafe ich heute noch einmal im Möbelwagen, bevor ich morgen aufs Schiff umziehe. Es ist ganz ruhig und wohlig, trotz Bodenfrost und Leermond.
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