25. Oktober 2019

Costa Dorado: zwei Geisterstädte in den Bergen

10 Torredembarra. Heute frühstücken wir auf dem Sonnendeck unseres Segelschiffes. Es weht ein warmer Morgenwind und ich fühle mich ein wenig wie so ein neureicher Schnösel.
Heute ist wieder einmal perfektes Segelwetter. Frau G. und ich machen deshalb einen Ausflug ins Landesinnere. Zuerst fahren wir nach El Catllar (n41.1759, e1.3248), weil wir hier noch was Geschäftliches zu tun haben.
Später kraxeln wir auf einer schmalen Bergstrasse nach L'Albiol und weiter ins verlassene Bergdorf La Mussara (n41.2521, e1.0283). Bis 1960 wohnten hier noch eine Handvoll Leute, seit sie weggezogen sind, verfällt das Dorf.

Die Kirche wird schon mit Krücken gestützt und auf dem alten Friedhof wuchert das Gestrüpp überwachsen. In einigen Jahren wird von La Massura wohl kaum mehr etwas übrig sein.

Hier oben auf gut 1'000 Meter Höhe wachsen Föhren mit fast zwanzig Zentimeter langen Nadeln. Es angenehm kühl und wäre es etwas sichtiger könnten wir sogar das Meer sehen. Als dann später Nebelschwaden über den Bergrücken kriechen, fahren wir weiter.

Ganz in der Nähe besuchen wir die Ruinen der ehemaligen "Campamento Militar Los Castillejos“ (n41.2469, e0.9851). Ursprünglich waren hier am Ende der Welt bis zu viertausend Soldaten stationiert. Vor zwanzig Jahren wurde die Anlage dann endgültig stillgelegt und wird seither von den Besuchern gefleddert.

Die Strasse nach Alforja hinunter ist wesentlich bekömmlicher, als unser Hinweg über L'Albiol. Wir sausen an Tarragona vorbei und zurück in den Hafen von Torredembarra.

Unsere Segelsportler sind auch wieder von ihrer heutigen Kreuzfahrt zurück. Die Herbstsonne scheint goldig und der Abendwind lässt das Schiff sanft schaukeln. Wir trinken Getränke und vertilgen Knabberzeug. Es ist wunderschön und saugemütlich hier.

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