16. Oktober 2019

Costa Dorada: stürmische Pyrenäenfahrt

3 Durban-Corbières. Schon als wir am Vormittag das schläfrige Dorf verlassen bläst ein stürmischer Wind. Wie Schnee regnen die welken Blätter vom Himmel. Wir bummeln den Pyrenäen entgegen. Noch sind es eher Hügel, doch im Hintergrund kann man manchmal schon einen Bergriesen erkenne.

Cucugnan ist ein steiniges Dorf auf einer ebenso steinigen Hügelkuppe. Und ganz oben auf dem Hügel steht eine Windmühle (n42.8512, e2.6018). So eine wie man sie aus spanischen Filmen kennt.

Schon kurz danach führt unser Weg durch die Gorges de Galamus (n42.8424, e2.4799). Senkrecht ragen hier die Felsen gegen den Himmel. Und etwa auf halber Höhe – einige Hundert Meter über dem Fluss – haben sie für die Strasse eine Kerbe in die Felsen geschlagen. Die Strasse ist extrem eng und oft passen wir grad su unter den überhängenden Felsen hindurch. Das ist eine der grossartigsten Strassen, die wir je gefahren sind.

Gleich nach der Schlucht klebt die kleine Einsiedelei Saint-Antoine de Galamus an den schier senkrechten Felsen. Der stürmische Wind reist mir mein Lieblingsmütze vom Kopf, ich kann sie aber grad noch greifen. Glück gehabt.
Vorbei an Axat rollen wir weiter den Bergen zu. Die Strasse führt mindestens zwei Stunden lang durch einen menschenleere Schlucht. Nur Gestrüpp, Felsen und Steinschlag-Warnschilder. Und Millionen buckliger Kurven.

Irgendwann erreichen wir bei Formiguères die Hochebene und die Passhöhe. Ab hier geht es nun runter. Runter in die spanische Exklave Llivia (n42.4627, e1.9841). Ein Dorf wie eine Insel in Frankreich und vom Ausflugstourismus gezeichnet. Doch heute ist hier gar nichts los. Wir sind die einzigen Toristen.

Heute übernachten wir in Latour-de-Carol. Hier zuoberst auf dem Pyrenäen-Kamm steht ein viel zu grosser internationaler Bahnhof. Hier treffen drei verschiedene Bahnen mit drei verschiedenen Spurweiten aufeinander. Und von hier fahren Züge nach Paris und nach Barcelona. Doch leider mangelt es ein wenig an Fahrgästen.

2 Kommentare:

  1. Moin, eine Strecke nach Andorra über die Pyrenaen war so eng, dass der LT mit dem Hochdach am Felsen kratzte... musste umkehren ,bzw eine längere Strecke rückwärts fahren, bis eine Wende möglich war ;-)

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    1. ja, manche Bergstrassen in den Pyrenäen sind wirklich eng - und deshalb gefallen sie mir so...

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